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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Autoren: Hanns Kneifel
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5079.«
    Blois heulte auf und schrie: »Bist du durchgeknallt, Mann? Wir können höchstens geben fünf Perzent ! Nicht mehr, keinesfalls.«
    »Anfänger.« Pompeo hob die Hand. »Siebeneinhalb.«
    »Wenn du auf sechs heruntergehst, ral Roborgh«, meinte Gargir scheinbar versöhnlich, »gehe ich mit.«
    Tajiri lehnte sich zurück, spielte mit seinem Glas und sah dem Fürsten in die Augen. Als er das Funkeln bemerkte, lächelte er und wartete gelassen auf den Ausgang des Feilschens; er glaubte ihn bereits zu kennen.
     
    Allein schon sein Name verurteilte Jupiter Mars Strongfort zur Zielscheibe aufkommenden Spotts. Seine Eltern, hochqualifizierte Wissenschaftler, wünschten sich nichts dringlicher als einen sportlich erfolgreichen Sohn. Das Experiment schien fehlgeschlagen; Jupiter, hochgewachsen, fast knochig und trotzdem unsportlich, besaß braune Haut, im Venusorbit gedunkelt, und langes, schwarzes Haar. Aus dem schmalen Gesicht Strongforts, eines der besten Verwaltungswissenschaftler des Solaren Systems, brannten große Augen wie Sonnen, die sich selbst verzehren.
    Er wählte ein hochprozentiges Getränk, Djinnfaddich , nickte Tajiri zu und lehnte sich zurück. Strongfort besaß kaum mehr als seinen glänzenden Verstand und ein kleines, schnelles Raumschiff, die Venus Mainframe, und er kalkulierte schweigend Pompeos Vorschläge und die Reaktion seiner Freunde.
    »Sieben Perzent Zins.« Eigensinnig beharrte Pompeo auf dieser Zahl.
    Nadoor warf den abgewetzten Kreditchip einer galaktischen Großbank auf den Tisch und knurrte: »Bei Fünfeinhalb wäre ich mit einer Viertelmillion Ecum eingestiegen. Nicht aber bei sieben.«
    »Sieben sind zu viel.« Yulsmans Krallen fuhren erregt hervor und zurück. Pompeo schränkte nach einer Weile ein.
    »Sechseinhalb?«
    Lebendige Gestaltung eines Problems besteht aus Abweichungen , dachte Fancisco ›El Cid‹ Tajiri. Flexible Interpretation unserer Ideen und deren Durchführung sichert uns die Einmaligkeit, die Exklusivität oder gar das Monopol. Er beugte sich vor und sagte in einem Tonfall, der offensichtlich alle beeindruckte:
    »Fünfeinhalb Perzent pro Galaktisches Normjahr. Unsere Allianz, galaxisweit, muss nicht an den einzelnen Mitgliedern verdienen. Der Muskelmann Don Spitfire soll die verdammte Buchführung übernehmen. Einverstanden?«
    »Wir sollten uns Die Galaktischen Händler nennen. Oder Freihändler der Galaxis. Oder Stellare , besser Interstellare Freihändler . Einverstanden?«
    »Alles schon vorausbedacht«, sagte Pompeo und holte aus einem Schreibtischfach eine Kassette. Er entnahm ihr zehn Sets, die aus digitalen Siegeln, in Nanotechnik gefertigten Visitenkarten, solchen in antiker Drucktechnik, aus Credibriefen, Kontenkarten, verschiedenen Geschäftsunterlagen, Briefköpfen und anderen Utensilien bestanden. Er legte die Bündel seinen Freunden vor und sagte: » Interstellare Freihändler. Zufrieden, Partner?«
    »Dieser Hochstapler-Fürst!« Yulsman fauchte wie ein rachsüchtiger Gepard. »Er hat fest damit gerechnet, dass wir einwilligen. Der gerissene Hund hat selbst Geschäftskarten drucken lassen!«
    »Garantiert fälschungssicher«, bekannte Pompeo. »Dafür biete ich euch auch die Chance, so viel Geld zu verdienen, dass sich ein Schwerkraftschacht krümmt. Auch ein Herrscher Kestrels verfügt über rudimentäre psychologische Kenntnisse.«
    »Interstellare Freihändler. Klingt gut«, sagte Strongfort. »Wann fangen wir mit dem Freihandel an? Soll er stellarpolitisch korrekt sein?«
    »In magis et voluisse sat est«, antwortete Pompeo ungerührt.
    »Wie?«
    »Lateinisch«, sagte Siccine, der Terranier, mit erhobenem Zeigefinger. »In großen Dingen genügt es schon, gewollt zu haben. Wir haben verstanden.«
    Pompeo erklärte, dass mittlerweile an jedes Raumschiff ein hochmodernes Bildfunkgerät geliefert worden war und eingebaut werden konnte. Es arbeitete selbstverständlich mit hochverschlüsselten Frequenzen und mit neu definierter Reichweite; nur mit den Zugangschips, die vor ihnen lagen, war Kommunikation möglich. Pompeo schloss:
    »Diese Geräte waren nicht billig. Es sind meine fürstlichen Geschenke an unsere neuentstandene Gruppe.«
    »Zu viel der Güte!«, stöhnte Blois. »Wir müssen also nur noch unsere Jobs kündigen, unsere Geliebten ein letztes Mal umarmen und dann mit weißglühenden Düsen durch den Kosmos zu unserem ersten Wirkungsort rasen?«
    »Wenn das eingezahlte Startkapital mit Zins zurückgezahlt worden ist, und wenn sich
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