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Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)

Titel: Die Interstellaren Freihändler: Science-Fiction-Zyklus (German Edition)
Autoren: Hanns Kneifel
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richtiggehend darüber empört sind, wie Ihre engsten Vertrauten Ihre kostbare Zeit verkaufen. Ich schlage vor, Sie machen Shlerph und Voogt ernsthafte Vorhaltungen – die viel zu vielen Para teilen wir uns. Guter Vorschlag?«
    Daniel Amun Clemmert, der trotz seiner weißen Uniform unscheinbar und wenig bedrohlich wirkte, betätigte verschiedene Sensorfelder seiner Tischgeräte und rief die Wache. Sechs Schwergepanzerte mit Waffen aus dem vierten Handelskrieg der Ronrico-Gruppe, der vor vierzig Jahren stattgefunden hatte, stürzten durch getarnte Türen herein.
    »Voogt und Shlerph festnehmen und sofort hierher bringen!«, brüllte Clemmert. Die Wachen polterten davon. Clemmert grinste in Gargirs Gesicht und sagte:
    »Wir werden uns gut verstehen, Fremder. Was immer Sie kaufen oder verkaufen wollen – Sie haben meine ungeteilte Aufmerksamkeit.«
    Ohne aufzustehen verbeugte sich der Händler und bemühte sich, die wichtigen Eindrücke aufzunehmen und sie richtig zu interpretieren. »Das Ohr des Mächtigen ist mehr als das Hirn des Kleinen. So steht’s geschrieben im Caputh des Weißen Zwerges. Mögen Ihre Vorhaben stets unter günstigen Konstellationen stehen, Hoheit.«
    Die Wachen zerrten Shlerph und Voogt in den Raum, zogen die Waffen und blieben hinter ihnen stehen. Clemmert warf ihnen vernichtende Blicke zu. Seine Stimme war leise, gefährlich, und troff vor Hohn.
    »Männer! Ich schäme mich. Darüber, dass die Bestechlichkeit schon auf meine Vorzimmer übergegriffen hat. Meine besten Leute, mit denen ich jahrzehntelang einen Partisanenkrieg durchfocht, lassen sich meine Zeit bezahlen! Der Fremde, unschuldiges Opfer, bat mich sogar, euch nicht zu bestrafen. Über meine Geheimverbindung habe ich den äußerst schmählichen Vorgang miterleben müssen!« Er begann zu schreien. »Her mit dem Geld, ihr Schufte. Gebt es dem Edelmann zurück! Wenn das noch einmal passiert, lass ich euch hinrichten!«
    Auf dem Schreibtisch mit dem geschmacklosen Zierrat häuften sich die Parascheine. Als die Männer unter Gargirs mitleidigen Blicken ihre Taschen geleert hatten, rief Clemmert drohend:
    »Raus!«
    Clemmert klingelte nach Cabromin und Camaná und wartete auf Gargirs Gesprächseröffnung. Seine schillernde Visitenkarte lag neben den Geldscheinen, die er fingerfertig abzählte und bündelte; seine Hälfte der abgegriffenen Papiere faltete er in seine Brieftasche. Leise begann er zu reden:
    »Ihr Plan ist kühn, staatstragend und klug. Ich hörte von der Absicht, auf Buccaneer olympische Sektorspiele auszurichten. Waren meine Ohren zuverlässig?«
    »Völlig korrekt. Aber es gibt ungeahnte Schwierigkeiten zuhauf.«
    »Ich bin da, Ihnen bei der Beseitigung aller Schwierigkeiten zu helfen; ich wuchs inmitten von Schwierigkeiten auf, kenne, liebe und überwand sie und bin heute vierfach verheiratet. Schwierigkeiten sind mir wie Schwestern und Brüder. Es geht um die ungebrochene Zuneigung Ihres Volkes zu Ihnen?«
    »Genau!« Clemmert war verblüfft und rührte in seiner Tasse. »Ich schmeichle mir, ein huldvoller, gerechter Herrscher zu sein. Dennoch will mein Volk mich nicht lieben. Liebe kann durch Geschenke erworben werden – also beschloss ich, die Spiele auszurichten. Offensichtlich will niemand auf Buccaneer mir dabei helfen. Sogar die Tätigkeit der Sportvereine geht drastisch zurück.«
    »Laufend, sozusagen«, antwortete Gargir und dachte an das Verhältnis von Volkesliebe zur Anzahl der Überwachungs- und Vollzugsorgane. Er redete weiter, schmeichelnd und eindringlich.
    »Ich vertrete eine Gruppe von zehn Fachleuten. Wir unternehmen alles; was wir nicht können, vermitteln wir. Wir können binnen eines Jahres die Vorbereitung für die Spiele treffen – alle! Würde Sie diese Hilfe entlasten, Hoheit?«
    In den Augen Clemmerts erschien ein gefährlich begeistertes Flimmern. Er beugte sich vor und bohrte seine Blicke in Gargirs Gesicht.
    »Nichts ist umsonst.« Er tippte auf das Geld neben dem Camanágeschirr. »Was verlangen Sie dafür?«
    Gargir, obwohl die Ruhe selbst, schien über sich hinauszuwachsen. Er und seine Freunde hatten so genau kalkuliert wie irgendmöglich; er hoffte, mit der ermittelten Summe auskommen zu können.
    »Vor drei Jahren, bei den Großen Spielen auf Aikmon XVI, waren wir dabei. Unser Organisationskomitee verbrauchte eine Milliarde zweitausend MegaEcum. Wir machen es Ihnen für eine MiardEcum , eine Milliarde. Wir haben natürlich die Erfahrungen, auch mit Fehlentwicklungen, die wir
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