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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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komischer alter Kasten, viele hundert Jahre alt, halb verfallen, furchtbar groß und zugig, in halber Höhe auf einem steilen Kliff gelegen und bei Sturm fast in Gischt ertränkt«, sagte Philipp. »Aber ich liebe es. Es ist wild und einsam und sonderbar, und man hört immerzu das Geschrei der Seevögel. Dir würde es gefallen, Sprossel.«
    Jack glaubte das auch. Es klang alles so spannend, was Philipp erzählte! Sein Heim war ein gewöhnliches Reihenhaus in einer kleinen Stadt. Aber Philipps Haus mußte aufregend sein. Der Wind und die Wellen und die Seevögel! Er sah das alles fast greifbar vor sich, wenn er die Augen schloß.
    »Wach auf, Schlafmütze«, sagte Kiki und pickte Jack zärtlich am Ohr. Der Junge öffnete die Augen und lachte.
    Der Papagei hatte eine drollige Art, zuweilen gerade das Richtige zu treffen.
    »Ich wünschte, ich könnte euer Haus sehen«, sagte Jack. »Felseneck! Es klingt, als ob dort manches geschehen könnte, wirkliche, lebendige, spannende Sachen, aufregende Abenteuer. In Lippinton, wo wir wohnen, passiert überhaupt nichts.«
    »Na, in Felseneck passiert auch nicht viel«, sagte Philipp. Er steckte das kleine Eichhörnchen zurück in die eine Tasche und nahm einen Igel aus der anderen. Es war ein ganz kleines Igelkind, dessen Stacheln noch weich waren. Es schien sich ganz wohl in Philipps Tasche zu fühlen, zusammen mit einer großen Schnecke, die sich vorsichtig in ihrem Haus aufhielt.
    »Ach, wenn wir doch alle zusammen zu euch nach Hause fahren könnten«, sagte Jack. »Ich würde gern deine Schwester Dina kennenlernen, obgleich sie nur eine Art Wildkatze zu sein scheint. Und ich würde gern alle diese seltenen Vögel an der Küste sehen und das alte, halbverfallene Haus. In einem so alten Haus zu wohnen, das fast eine Ruine ist! Ihr wißt gar nicht, wie glücklich ihr seid!«
    »Na, so groß ist das Glück nicht, wenn du meilenweit heißes Wasser zu dem einzigen Badezimmer im Hause schleppen mußt«, sagte Philipp und stand vom Rasen auf, wo sie gesessen hatten. »Kommt, es ist Zeit, zurückzugehen. Du wirst Felseneck wahrscheinlich niemals sehen.
    Und wenn du es sehen würdest, so würde es dir vielleicht gar nicht gefallen. Was hat es also für einen Zweck, darüber zu reden?«

Zwei Briefe und ein Plan
    Am nächsten Tag bekam Philipp einen Brief von Dina.
    Er zeigte ihn den andern.
    »Die arme Dina hat es schlecht«, sagte er. »Nur gut, daß ich bald von hier fortkomme. Sie wird sich freuen, wenn ich wieder zu Hause bin.« Dina schrieb: Lieber Philipp!
    Kommst Du denn gar nicht mehr zurück? Du bist allerdings nur zum Streiten gut, aber es ist doch ziemlich einsam hier nur mit Onkel und Tante und Jo-Jo, der immer verrückter wird. Gestern sagte er zu mir, ich solle nachts nicht das Kliff hinuntergehen, weil dort
    »Wesen« herumwandern. Er ist wirklich nicht recht bei Trost. Die einzigen »Wesen«, die außer mir herumwandern, sind die Seevögel. In diesem Jahr sind Tausende davon hier.
    Bring in diesen Ferien um Himmels willen nicht irgendwelche Tiere mit nach Hause. Du weißt, wie ich das verabscheue. Ich komme um, wenn Du wieder eine Fledermaus mitbringst. Und wenn Du es wagen solltest, wie im vorigen Jahr Ohrwürmer abzurichten, werde ich Dir einen Stuhl an den Kopf werfen.
    Tante Polly gibt mir furchtbar viel zu arbeiten. Wir waschen und scheuern und machen den ganzen Tag sauber, wer weiß wofür eigentlich, denn es kommt doch niemand her. Ich werde froh sein, wenn die Schule wieder anfängt. Wenn wir nur etwas Geld verdienen könnten! Tante Polly sorgt sich zu Tode, weil sie ein paar Rechnungen nicht bezahlen kann. Onkel schwört, daß er das Geld nicht hat, und wenn er es hätte, würde er es ihr nicht geben. Mutter würde vielleicht mehr Geld schicken, wenn wir sie darum bitten, aber es ist schon so gräßlich genug, wie sie sich ab-rackert. Schreibe mir mehr über Sprossel und Lucy. Ich höre gern von ihnen. Deine Dich liebende Schwester Dina.
    Dina scheint ja ulkig zu sein, dachte Jack und gab Philipp den Brief zurück. »Hier, Büschel«, sagte er. »Es sieht so aus, als ob Dina sich einsam fühlt. Ach, dort winkt mir Herr Roy zu. Mal sehen, was er will. Wahrscheinlich wieder mehr Arbeit.«
    Herr Roy hatte auch einen Brief bekommen, und zwar von der Haushälterin, die für Jacks Onkel Georg sorgte.
    Er war kurz und bündig. Der Lehrer hatte ihn mit Entsetzen gelesen und rief nun Jack herein, um ihm den Brief zu zeigen. Jack las ihn und war ebenfalls entsetzt. Der
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