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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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gerade gelesen hatte, während Lucy die Aufgaben in seinem Buch zu lösen versuchte.
    Es machte Lucy auch Spaß, Philipp zu beobachten.
    Man wußte nie, was für ein Tier aus seinem Ärmel, aus seinem Kragen oder aus seiner Tasche herauswandern würde. Neulich kroch zu Herrn Roys großem Ärger eine dicke, merkwürdig gefärbte Raupe auf seinem Kragen herum. Und heute morgen hatte eine junge Ratte Philipps Ärmel verlassen, um sich auf Entdeckungsreisen zu be-geben, und war entschlossen in ein Hosenbein von Herrn Roy hineingeklettert.
    Das hatte die ganze Klasse zehn Minuten lang in Aufregung versetzt, wahrend Herr Roy versuchte, die Ratte aus seiner Hose zu vertreiben. Gewöhnlich war er ein geduldiger und freundlicher Mann. Aber zwei Jungens wie Jack und Philipp mußten jeden Unterricht stören.
    Der Morgen verging immer mit tüchtiger Arbeit. Der Nachmittag war der Vorbereitung für den nächsten Tag und den am Morgen gegebenen Aufgaben gewidmet. Der Abend war vollkommen frei. Da Herr Roy nur vier Kinder zu unterrichten hatte, konnte er jedem einzelnen Kind besondere Aufmerksamkeit schenken und versuchte gewis-senhaft, die Lücken in ihrem Wissen zu füllen. Er war sonst ein recht erfolgreicher Lehrer, aber diese Ferien wiesen kein so gutes Ergebnis auf, wie er gehofft hatte.
    Sam, der große Junge, war langsam und nicht besonders klug. Oliver war grämlich, bemitleidete sich selbst und verabscheute jede Art von Arbeit. Jack war unmöglich und oft so unaufmerksam, daß es wirklich Zeitverschwendung war, ihn zu unterrichten. Er schien an nichts anderes als an Vögel zu denken. »Wenn ich Federn hatte, würde er wahrscheinlich alles tun, was ich sage«, dachte Herr Roy. »Noch nie habe ich jemand gesehen, der so verrückt nach Vögeln ist. Ich glaube, er kennt die Eier von jedem Vogel der Welt. Jack hat genug Verstand, aber er wendet ihn nur an, wenn ihn etwas wirklich interessiert.«
    Philipp machte ganz gute Fortschritte, aber er war eine Plage mit seinen verschiedenen merkwürdigen Lieblingstieren. Diese Ratte! Herr Roy schauderte jetzt noch bei dem Gedanken daran, wie sie an seinem Bein hinaufgeklettert war.
    Lucy war wirklich die einzige, die ordentlich arbeitete, und sie brauchte es nicht zu tun. Sie war nur hergekommen, weil sie nicht von ihrem sonderbaren Bruder Jack getrennt sein wollte.
    Jack, Philipp und Lucy wurden bald dicke Freunde. Die Liebe für alle Lebewesen verband die beiden Knaben miteinander. Jack hatte noch nie zuvor einen Jungen zum Freund gehabt, und Philipps Scherze und Neckereien machten ihm Spaß. Lucy mochte Philipp auch gern, obwohl sie manchmal eifersüchtig war, wenn Jack seine Vorliebe für ihn zeigte. Kiki liebte den Knaben über alles und gab drollige, leise schnarrende Tone von sich, wenn Philipp seinen Kopf kraulte.
    Der Papagei war eine große Plage für Herrn Roy. Dauernd unterbrach er den Vormittagsunterricht mit seinen Bemerkungen. Zu allem Unglück hatte der Lehrer die An-gewohnheit zu schnüffeln, und Kiki sprach darüber, wenn er es tat.
    »Schnüffle nicht«, sagte der Papagei dann in vorwurfsvollem Ton, und die fünf Kinder fingen an zu kichern. Da verbot Herr Roy, daß Kiki mit ins Klassenzimmer gebracht wurde.
    Aber dadurch wurde es nur noch schlimmer. Denn Kiki, wütend darüber, in den Garten verbannt zu sein und nicht auf der Schulter seines geliebten Herrn sitzen zu können, hockte nun auf einem Busch vor dem halbgeöffneten Fenster und machte laute und treffende Bemerkungen, die direkt an den armen Herrn Roy gerichtet zu sein schienen.
    »Rede keinen Unsinn«, sagte er, wenn der Lehrer mitten in einem geschichtlichen Vortrag war.
    Herr Roy schnüffelte verärgert. »Wo ist dein Taschentuch?« fragte Kiki sofort. Herr Roy ging zum Fenster, schrie und fuchtelte mit den Armen, um den Vogel zu verjagen.
    »Ungezogener Junge«, sagte Kiki, der nicht einen Zentimeter von der Stelle wich. »Ich werde dich ins Bett schicken. Du bist ein ungezogener Junge.«
    Mit solch einem Vogel konnte man nichts anfangen.
    Herr Roy gab es also auf und erlaubte wieder, daß der Papagei auf Jacks Schulter saß. Jack arbeitete besser, wenn der Vogel in der Nähe war, und Kiki war im Zimmer nicht so störend wie draußen. Trotzdem, Herr Roy würde froh sein, wenn die kleine Ferienschule zu Ende war, und die vier Jungens und das Mädchen zusammen mit dem Papagei und Philipps vielen Tieren wieder nach Hause fuhren.
    Jeden Tag nach dem Tee überließen Philipp, Jack und Lucy den großen,
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