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Die Insel Der Abenteuer

Die Insel Der Abenteuer

Titel: Die Insel Der Abenteuer
Autoren: Enid Blyton
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Brief lautete:
    Lieber Herr Roy!
    Herr Trent hat sich das Bein gebrochen, und er will nicht, daß die Kinder in diesen Ferien hierher zurückkommen. Er läßt fragen, ob sie bei Ihnen bleiben können und schickt Ihnen einen Scheck, um die Kosten für die restliche Zeit zu decken. Die Kinder können zwei Tage vor Schulbeginn herkommen, um nur beim Pak-ken der Kleider zu helfen. Ihre ergebene Elsbeth Miggles.
    »Oh, Herr Roy!« stöhnte Jack. So wenig er sein Zuhause auch liebte, so verabscheute er es doch noch mehr, mit dem griesgrämigen Oliver bei Herrn Roy zu bleiben, als zu seinem reizbaren Onkel zurückzukehren. »Ich sehe nicht ein, warum Lucy und ich nicht zurückfahren können.
    Wir brauchen ja nicht in die Nähe von Onkel zu gehen.«
    Herr Roy wollte ebensowenig, daß Jack noch blieb. Er hatte keine Lust, den Papagei auch nur einen Tag länger bei sich zu behalten als unbedingt notwendig war. Niemals im Leben hatte er etwas so gehaßt wie diesen Vogel. Mit ungezogenen Jungen konnte er fertig werden, aber ein ungezogener Papagei ging über seine Kraft.
    »Hm«, sagte Herr Roy, spitzte den Mund und sah Kiki mißbilligend an, »hm — ich will dich wirklich nicht länger hier haben, denn es ist reine Zeitverschwendung. Du hast überhaupt nichts gelernt. Aber ich weiß nicht, was ich sonst machen soll. Es ist ganz klar, daß dein Onkel euch nicht zurückhaben will. Wie du siehst, hat er einen recht freigebigen Scheck zur Bezahlung für euren restlichen Aufenthalt hier geschickt. Aber ich hatte andere Pläne, wollte ein paar Besuche machen. Wirklich, ich wünschte, wir könnten einen Platz finden, wo du mit Lucy hingehen kannst.«
    Jack ging zurück zu Lucy und Philipp. Er sah so nie-dergeschlagen aus, daß seine Schwester sofort ihren Arm in den seinen schob.
    »Was ist denn? Was ist los?«
    »Onkel will uns nicht zurück haben«, sagte Jack und er-zählte von dem Brief. »Und Herr Roy will uns auch nicht behalten. Im Augenblick scheint uns niemand zu mögen, Lucy.«
    Die drei Kinder sahen sich ratlos an. Da hatte Philipp plötzlich eine Eingebung. Er packte Jack so heftig am Arm, daß er Kiki fast aus dem Gleichgewicht brachte.
    »Jack! Kommt mit mir nach Hause! Du kannst doch mit Lucy nach Felseneck kommen! Dina würde begeistert sein, und du könntest dich mit den Seevögeln beschäftigen. Was sagt ihr dazu?«
    Jack und Lucy starrten ihn aufgeregt und entzückt an.
    Nach Felseneck fahren? In einem alten, verfallenen Haus wohnen, mit einem gelehrten Onkel, einer ungeduldigen Tante, einem halbverrückten Diener und dem immerwährenden Brausen des Meeres? Das würde wirklich aufregend sein!
    Aber dann seufzte Jack auf und schüttelte den Kopf. Er wußte, daß aus den Plänen von Kindern selten etwas wurde, wenn man die Erwachsenen um Erlaubnis fragen mußte. »Es geht nicht«, sagte er. »Onkel Georg würde wahrscheinlich nein sagen, und Herr Roy ganz bestimmt.
    Und dein Onkel und deine Tante würden es auch nicht mögen, noch mehr Kinder auf dem Hals zu haben.«
    »Aber nein«, widersprach Philipp. »Du könntest ihnen den Scheck geben, den dein Onkel Herrn Roy geschickt hat. Ich wette, Tante würde begeistert sein. Sie könnte dann die Rechnungen bezahlen, von denen Dina schrieb.«
    »O Philipp — o Jack, laßt uns doch nach Felseneck fahren«, bettelte Lucy mit leuchtenden grünen Augen. »Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen. Hier werden wir im Wege sein, Jack, wenn wir noch bleiben, das weißt du doch. Und Herr Roy wird Kiki bestimmt eines Tages umbringen, wenn er wieder etwas Ungezogenes zu ihm sagt.«
    Kiki kreischte auf und versteckte seinen Kopf in Philipps Kragen. »Schon gut, Kiki«, sagte Jack. »Ich werde nicht zulassen, daß jemand dir was tut. Wirklich, Lucy, es hat keinen Zweck, Herrn Roy zu fragen, ob wir nach Felseneck fahren können. Er hält es für seine Pflicht, uns hierzubehalten, und wir werden bleiben müssen.«
    »Dann laß uns eben fahren, ohne ihn zu fragen«, sagte Lucy unbekümmert. Die Knaben starrten sie sprachlos an. Das war eine Idee! Weggehen, ohne zu fragen, ja, warum eigentlich nicht?
    »Es wäre wirklich das beste, wenn wir gleich alle zusammen in Felseneck auftauchten«, sagte Philipp, obgleich er keineswegs so überzeugt davon war. »Seht mal, wenn ihr erst einmal da seid, können Onkel und Tante euch nicht gut hinauswerfen. Und dann könnte Tante Polly Herrn Roy anrufen. Sie könnte ihm die Sache erklären und ihn bitten, ihr den Scheck von Onkel Georg zu
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