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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger
Autoren: Maya Banks
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Lippen.
    „Trinkt“, sagte sie besänftigend. „Ihr braucht Schlaf.“
    Ebenso wie ich .
    Gehorsam folgte er ihrer Anweisung und zog nur beim letzten Schluck eine Grimasse. Keeley atmete erleichtert aus und ließ ihn wieder hinunter auf das Kissen. Dann deckte sie ihn mit einem Fell zu und legte sich neben ihn, ihren Kopf wie zuvor an seinen Arm gebettet.
    Als sie sich an ihn schmiegte, ließ sein Zittern nach. Er seufzte zufrieden, drehte sich zu ihr um, ohne die Augen aufzuschlagen, und schlang ihr einen Arm um die Taille. Sie spürte seine Hand über ihren Rücken gleiten und mit gespreizten Fingern zwischen ihren Schulterblättern verharren. Er zog sie an sich, sodass ihr Kopf in seiner Schulterbeuge zu liegen kam.
    Ihr war, als loderten rings um sie her Flammen auf. Hitze drang ihr ins Fleisch, bis sie zu glühen meinte. Sie achtete darauf, nicht an seine verletzte Seite zu fassen, obgleich sie ihm gern ebenfalls besitzergreifend einen Arm um den Leib gelegt hätte. Stattdessen gab sie sich damit zufrieden, eine Hand auf seine Brust zu legen und seinen Herzschlag zu fühlen.
    „Ihr seid schön, Krieger“, flüsterte sie. „Ich weiß nicht, woher Ihr kommt und ob Ihr Freund oder Feind seid, aber Ihr seid der schönste Mann, den ich je gesehen habe.“
    Während sie in seligen Schlummer glitt, von der Wärme umhüllt wie von einer Decke, lächelte der Krieger im Dunkeln.

Kapitel 5
    N och bevor Keeley die Augen aufschlug, verspürte sie ein unbehagliches Kribbeln. Sie keuchte und hätte geschrien, wenn sich ihr nicht eine riesige Pranke auf den Mund gelegt hätte.
    Furcht überkam sie, als sie die Bewaffneten erblickte, die den verwundeten Krieger und sie umstanden. Die Kerle sahen alles andere als freundlich aus.
    Sie schauten finster drein, und zwei von ihnen, nahm Keeley vage wahr, sahen ihrem Krieger überaus ähnlich.
    Zeit, darüber nachzusinnen, blieb ihr nicht, denn einer von ihnen zerrte sie unsanft auf die Füße. Er hielt ein Schwert, mit dem er sie mühelos hätte entzweischlagen können.
    Sie wollte fragen, was ihnen einfiel, einfach hier einzudringen, doch der Mann vor ihr funkelte sie so wütend an, dass sie nur schluckte und den Mund wieder schloss.
    Offenbar hatte das Raubein seinerseits Fragen.
    „Wer bist du, was hast du mit ihm angestellt?“, verlangte der Mann herrisch zu wissen und wies auf den Liegenden.
    Keeley konnte ein fassungsloses Keuchen nicht unterdrücken. „Angestellt? Gar nichts, Herr. Ich habe ihm nur das Leben gerettet, aber ich nehme an, das ist belanglos.“
    Seine Augen wurden schmal. Er trat näher und packte sie am Arm, sodass sie einen leisen Schmerzenslaut von sich gab.
    „Lass sie los, Caelen“, blaffte einer, der offenbar der Anführer war.
    Der Mann namens Caelen fixierte sie noch einmal düster, ehe er sie losließ und von sich schob, sodass sie gegen die Brust eines anderen prallte. Keeley wandte sich um und wollte sich entziehen, doch der Bursche machte dort weiter, wo dieser Caelen aufgehört hatte. Er hielt sie am Arm fest, wenn auch um einiges behutsamer.
    Der Anführer kniete sich neben den schlafenden Krieger, und ein Ausdruck von Sorge legte sich wie ein Schatten über seine Miene. Er fuhr dem Verletzten erst über die fieberheiße Stirn und dann über Brust und Schulter, als suche er nach der Ursache für das Unwohlsein.
    „Alaric“, rief er, laut genug, um Tote zu wecken.
    Alaric? Ein guter Name für einen Krieger. Doch Alaric rührte sich nicht. Der Mann, der neben ihm kniete, richtete seinen sorgenvollen Blick auf Keeley, und in seinen grünen Augen, die denen Alarics so ähnlich waren, lag mit einem Mal etwas Kaltes, Wildes. „Was ist geschehen? Wieso wacht er nicht auf?“
    Keeley drehte sich um, sah den Bewaffneten, der sie hielt, durchdringend an und ließ den Blick vielsagend zu seiner Hand auf ihrem Arm gleiten. Endlich verstand er die Botschaft und ließ los. Sie eilte zu Alaric, um zu verhindern, dass der vom Fieber Geschüttelte von diesem Unbekannten neben ihm gepeinigt wurde.
    „Er hat Fieber“, erwiderte sie heiser und versuchte, die Angst niederzuringen, der sie ebenso ausgeliefert war wie diesen Männern. „Das sehe ich selbst“, knurrte er. „Was ist passiert?“
    Sie griff nach den Fetzen von Alarics Tunika und legte die verletzte Seite frei. Mehrere der Anwesenden zogen scharf die Luft ein. Caelen, der ihr fast den Arm gebrochen hätte mit seinem Klammergriff, trat näher, beugte sich über Alaric, zog die Bandage
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