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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger
Autoren: Maya Banks
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auf meine Heilkunst angewiesen.“
    „Auf der Burg der McCabes wirst du dringender gebraucht“, sagte er ruhig. „Du hast meinen Bruder wieder zusammengeflickt und am Leben erhalten, und beides hast du gut gemacht. Bei uns wirst du mit deinem Tun fortfahren.“
    Sie bedachte ihn mit einem feindseligen Blick, für den sie allerdings den Kopf in den Nacken legen musste. „Ich werde nicht mit Euch reiten.“ Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust, um ihre Worte zu bekräftigen.
    „Wie du willst.“
    Er hob sie abermals hoch und trug sie zu einem Mann, der bereits aufgestiegen war. Ehe sie wusste, wie ihr geschah, wurde sie dem Burschen auch schon regelrecht in die Arme geworfen.
    Caelen blickte zu ihr auf. „Zufrieden? Du kannst mit Gannon reiten.“
    Gannon schien gar nicht glücklich über diese Aussicht.
    Keeley teilte seine Meinung und entschied, Caelen an den Kopf zu werfen, was sie von ihm hielt.
    „Ich kann Euch nicht ausstehen, Ihr seid ein Flegel durch und durch!“
    Er zuckte mit den Schultern, um ihr zu verstehen zu geben, dass es ihn keinen Deut scherte, ob sie ihn mochte oder nicht. Aber sie hätte schwören können, dass er kaum hörbar „Gut!“ murmelte.
    Er wandte sich ab und stapfte davon, um nach der Trage zu sehen, die für Alaric hergerichtet wurde.
    „Achtet gefälligst darauf, dass die Naht nicht aufreißt!“, rief sie ihm hinterher und beugte sich dabei vor.
    Gannon packte sie mit so wenig Körperkontakt wie möglich bei den Hüften, damit sie nicht hinunterfiel.
    „Du solltest aufhören zu zappeln“, mahnte er. „Bis zum Boden ist es ein weiter Weg für ein so kleines Ding wie dich.“
    „Ich will aber nicht fort!“, schimpfte sie.
    Er zuckte mit den Achseln. „Der Laird hat beschlossen, dich zu behalten. Besser, du nimmst es hin. Die McCabes sind ein anständiger Clan, und wir brauchen tatsächlich eine Heilerin. Unsere ist vor ein paar Wochen gestorben.“
    Es lag ihr auf der Zunge, dem Trottel zu bescheiden, dass sie nicht einfach wahllos Menschen stehlen konnten, doch sie schluckte die Worte, als ihr aufging, was er gesagt hatte.
    Gannon entspannte sich, und sie spürte ihn erleichtert aufseufzen.
    Ein Clan schoss es ihr durch den Kopf. Eine Aufgabe in einem Clan. Sollte es wirklich so einfach sein? Sie runzelte die Stirn. Würde sie Ansehen genießen, oder wäre sie eine Gefangene mit keinerlei Rechten? Würde man sie womöglich nur bis zu Alarics Genesung gut behandeln und danach wieder verstoßen?
    Und was, wenn er nicht genas? Würde man dies ihr anlasten?
    Ein Schauer überlief sie, und unwillkürlich drückte sie sich enger an Gannons warmen Leib. Der Wind war schneidend, und ihre Kleidung nicht geeignet, den Unbilden der Witterung etwas entgegenzusetzen.
    Nay , sie würde nicht zulassen, dass Alaric starb. Das stand für sie fest, seit sie den ansehnlichen Krieger zum ersten Mal gesehen hatte.
    Gannon hinter ihr fluchte.
    „Besorgt der Kleinen was Warmes zum Anziehen“, rief er. „Sonst erfriert sie, bevor wir die Grenze zu unseren Ländereien erreichen.“
    Jemand warf ihnen eine Decke hinauf, die er Keeley sorgsam um die Schultern legte. Sie griff die Enden und schmiegte sich weiterhin an seine Brust, auch wenn sie seine Gefangene war.
    Falsch, nicht seine Gefangene. Gannon schien ebenso unfroh über das Ganze wie sie. Nay , Caelen und dem Laird hatte sie ihre Misere zu verdanken.
    Sie bedachte die beiden mit einem sengenden Blick, damit ihnen auch ja nicht verborgen blieb, was sie von dieser Unverfrorenheit hielt. Doch beide sahen nur flüchtig auf, während sie Alaric auf der behelfsmäßigen Trage festschnallten.
    „Seid achtsam“, wies der Laird sie an, während sich die Männer für den Aufbruch rüsteten. „Wir wissen nicht, was Alaric zugestoßen ist, nur dass er als Einziger überlebt hat. Wir müssen umgehend zurück zur Burg.“
    Sein unheilvoller Ton jagte ihr einen Schauer über den Rücken. Jemand hatte ihrem Krieger tatsächlich nach dem Leben getrachtet, und er war der einzige Überlebende eines Überfalls.
    „Schon gut, Kleine. Wir werden nicht zulassen, dass dir etwas passiert“, versicherte Gannon, der ihr Zittern missverstanden hatte.
    Sie glaubte ihm, aus welchem Grund auch immer. So widersinnig es war, ausgerechnet den Männern zu vertrauen, die sie entführten, war sie doch überzeugt davon, dass ihr nichts geschehen werde, solange sie unter ihrem Schutz stand.
    Bei diesem Gedanken entspannte sie sich in Gannons Griff und ließ
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