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Die Hure und der Krieger

Die Hure und der Krieger

Titel: Die Hure und der Krieger
Autoren: Maya Banks
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beiseite und betrachtete die genähte Wunde.
    „Ich weiß nicht, was passiert ist“, erklärte Keeley wahrheitsgemäß. „Sein Pferd hat ihn hergebracht, und vor meiner Tür ist er aus dem Sattel gefallen. Es war nicht eben leicht, ihn in die Kate zu schaffen, damit ich seine Verletzung versorgen konnte. Die Wunde an seiner Seite sah übel aus. Ich habe sie genäht, so gut ich konnte, und anschließend habe ich mich um ihn gekümmert und ihn warm gehalten.“
    „Die Naht ist ganz ordentlich“, räumte Caelen widerwillig ein. Sie schäumte innerlich, schwieg jedoch. Wie gern hätte sie diesem Rüpel einen Tritt in den Hintern verpasst. Wo er sie gepackt hatte, tat ihr der Arm immer noch weh.
    „Aye, das ist sie“, bekräftigte der Anführer leise. „Ich wünschte, ich wüsste, was ihm widerfahren ist und weshalb er so schwer verwundet wurde.“ Er wandte sich zu Keeley um und musterte sie eingehend, als suche er zu ergründen, ob sie die Wahrheit gesagt hatte.
    „Wenn ich es wüsste, würde ich es Euch nicht verheimlichen“, murrte sie. „Es muss auf schändliche Weise geschehen sein, durch einen Hinterhalt oder einen unausgewogenen Kampf. Jedenfalls macht er den Eindruck, als verstehe er sich aufs Kämpfen.“
    In den Augen des Anführers blitzte es kurz auf, und sie hätte schwören können, den Anflug eines Lächelns zu sehen.
    „Ich bin Laird McCabe, und Alaric ist mein Bruder.“
    Keeley senkte den Blick und knickste unbeholfen. Auch wenn sie diesem Laird nicht unterstand, hatte man einem Mann von seinem Rang Respekt entgegenzubringen. Nicht, dass ihr eigener Laird welchen verdient hätte ...
    „Mit wem habe ich das Vergnügen?“, fragte er barsch.
    „Keeley“, brachte sie heraus. „Keeley ... Nur Keeley.“ Schließlich betrachteten die McDonalds sie nicht länger als eine der ihren.
    „Nun, ,nur Keeley‘, wie es aussieht, verdanke ich dir das Leben meines Bruders.“
    Das Blut schoss ihr in die Wangen. Unbehaglich trat sie von einem Fuß auf den anderen. Derlei Lob war sie nicht gewohnt.
    Laird McCabe erklärte seinen Männern, wie sie Alaric zurück zur heimatlichen Feste bringen würden. Aye, Keeley verstand ja, dass sie ihn nach Hause holen wollten, aber die Vorstellung, ihren Krieger nicht länger um sich zu haben, bedrückte sie.
    „Sein dummes Pferd hat sich einfach davongemacht“, beeilte sie sich zu sagen, damit man ihr nicht vorwarf, sich nicht anständig um das Tier gekümmert zu haben. „Ich habe es nicht verhindern können.“
    Wieder huschte etwas über Laird McCabes Züge, das einem Lächeln bemerkenswert nahekam.
    „Das ,dumme Pferd' hat uns überhaupt erst darauf aufmerksam gemacht, dass Alaric in Schwierigkeiten steckt“, erwiderte er trocken.
    Mit halbem Ohr lauschte sie, während die Männer ihren Aufbruch planten, und hätte beinahe überhört, dass dabei auch sie erwähnt wurde. Nay! Doch da - eine weitere Anspielung auf sie.
    Keeley fuhr herum und starrte Caelen an, der einer der McCabe-Brüder sein musste. Er hatte verblüffende Ähnlichkeit mit Alaric, wenn Letzterer auch, wie sie fand, weit angenehmer anzusehen war. Sie konnte sich beim besten Willen nicht vorstellen, dass eine Frau freiwillig auch nur in die Nähe eines Mannes kam, der ein solch wildes Funkeln in den Augen trug wie dieser Caelen.
    „Ich gehe nicht mit Euch“, wandte sie ein. Sie musste sich verhört haben.
    Caelen erwiderte darauf nichts und schien auch keineswegs beeindruckt von ihrem Unmut. Kurzerhand hob er sie hoch, warf sie sich über die Schulter und schritt aus der Kate.
    Ihre Empörung lähmte sie kurz, machte sie sprachlos und unfähig, sich zu rühren. Als Caelen jedoch sein Pferd erreichte, erkannte Keeley, was ihr blühte, und begann, um sich zu schlagen und zu treten.
    Statt sie mit Gewalt aufs Pferd zu befördern, ließ er sie umgehend zu Boden plumpsen und starrte gereizt auf sie herunter.
    Sie rappelte sich auf, fasste sich an den Rock, um ihr malträtiertes Hinterteil zu reiben, und starrte zurück. „Das tat weh!“
    Er verdrehte die Augen. „Du hast die Wahl: Entweder gibst du großzügigerweise nach und steigst freiwillig in den Sattel. Oder ich fessele dich - vorzugsweise mitsamt Knebel -, und du gelangst unfreiwillig auf den Rücken meines Pferdes.“
    „Ich kann nicht einfach fort! Und wieso um alles in der Welt wollt Ihr, dass ich mit Euch reite? Ich habe Eurem Bruder nichts getan, außer ihm das Leben zu retten. Wo bleibt Eure Dankbarkeit? Viele Menschen hier sind
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