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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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könnt nicht mehr fliegen?«
    Fieberhaft überlegte Jack, wie er ihnen helfen könnte, als Babyfee auf Pitchs Globus deutete.
    Er war schwarz. Es sah so aus, als wäre kein einziges Licht mehr übrig.
    Es gab kein Kind mehr, das noch glaubte.
    Am Nordpol stellte ein Yeti den letzten, frisch angemalten roten Roboter auf ein Regal. Plötzlich erbebte die Fabrik. Sämtliche Roboter fielen aus den Regalen. Der Yeti stöhnte.
    »Malt sie schwarz«, schrie Pitch, während sein Albtraumsand durch die Fabrik zischte.
    Panisch rannten die Yetis und Elfen in der Fabrik umher und stießen dabei gegen Spielzeuge und Prototypen. Im Globuszimmer überzog schwarzer Sand die Weltkugel und aus dem Sand erhob sich Pitch.
    »Ihr könnt gehen!«, verkündete er. »Wir werden dieses Jahr kein Spielzeug zu Weihnachten brauchen! Wir werden überhaupt nie mehr Spielzeug brauchen! Seht.«
    Pitch platzte fast vor Schadenfreude, als er gemeinsam mit den Yetis und Elfen zusah, wie die letzten Lichter erloschen. Es war genau so, wie er es geplant hatte.
    Nur ein Licht brannte noch.
    Pitch wartete darauf, dass es ausging. Und wartete. Und wartete.
    »Nein«, sagte Pitch zu sich selbst. »Das kann nicht sein.«
    Jack entdeckte das letzte Licht im gleichen Moment wie Pitch.
    »Jamie!«, jubelte er.
    Es gab keine Zeit zu verlieren. Jack machte sich auf den Weg zu Jamies Zuhause, so schnell der Wind ihn trug.

Kapitel 10
    Jamie lag im Bett und redete mit seinem alten Stoffhasen.
    »Okay, hör zu, du und ich, wir stehen gerade an einem Scheideweg, oder wie man das nennt. Und deshalb machen wir jetzt Folgendes …«
    Jack tauchte vor Jamies Fenster auf und ging näher heran, um seine Worte zu verstehen.
    »Wenn es kein Traum war und es dich wirklich gibt, dann musst du es beweisen. Und zwar genau jetzt.« Jamie starrte den Hasen durchdringend an. Als nichts passierte, sagte Jamie: »Ich hab Ewigkeiten an dich geglaubt, mein ganzes Leben, um genau zu sein. Also bist du mir das jetzt schuldig.« Jamie presste den Hasen an die Brust. »Es muss ja nichts Großartiges sein, nur ein kleines Zeichen, damit ich Bescheid weiß. Irgendetwas. Völlig egal, was.« Mehrere Sekunden verstrichen, dann warf Jamie das Spielzeug auf den Boden.
    »Ich wusste es«, flüsterte er.
    Jack schlüpfte durch das Fenster in Jamies Zimmer. Er sah zu, wie sich Jamies Augen verdunkelten. Sein Glaube schwand schnell. Er musste etwas tun.
    Jack blies Eis über Jamies Fensterscheibe und malte dann mit dem Finger ein Osterei auf das Glas.
    »Was?« Jamie hatte das Bild entdeckt. Blitzschnell schwang er sich vom Bett hinunter und hob den Stoffhasen vom Boden auf. »Es gibt ihn also doch.«
    Jack zeichnete einen Hasen auf die gefrorene Scheibe und ließ ihn dann mithilfe seiner magischen Kräfte über das Fenster hoppeln.
    »Woah«, jubelte Jamie, als der Hase aus Eis einen Satz in sein Zimmer machte und dann über seinem Kopf in Hunderte von Schneeflocken zerbarst.
    »Schnee?«, fragte Jamie.
    Eine große Flocke landete direkt auf seiner Nase. Sie leuchtete blau. Jamie sah sie prüfend an, und dann flüsterte er: »Jack Frost?« Als er keine Antwort bekam, stellte er sich aufs Bett und schrie: »Jack Frost!«
    »Er hat es wieder gesagt«, murmelte Jack und kam aus seinem Versteck hervor. »Er sagte … du sagtest …«
    Jamie drehte sich um. »Jack Frost.«
    »Richtig!«, lobte Jack. »Aber das bin ja ich. Jack Frost. Das ist mein Name. Du hast meinen Namen gesagt!«
    Jamie stand mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen da.
    »Warte mal.« Jack begriff plötzlich etwas sehr Wichtiges. »Kannst du mich hören?«
    Jamie nickte.
    »Kannst du mich sehen?«
    Jamie nickte.
    »Er kann mich sehen! Er kann mich sehen!« Jack sprang vor Freude auf und ab und durch das Zimmer fegte plötzlich ein Schneesturm.
    »Du hast es gerade schneien lassen«, bemerkte Jamie.
    »Ich weiß!« Jack ließ noch mehr Flocken fliegen.
    »In meinem Zimmer«, sagte Jamie.
    »Ich weieieiß!«, sang Jack.
    »Es gibt dich also wirklich?«, fragte Jamie.
    »Klar«, meinte Jack. »Was denkst du denn, wer dir all die Eisstürme und Schneetage bringt. Und erinnerst du dich an deinen Flug auf dem Schlitten vor ein paar Tagen?«
    Jamie warf einen Blick auf sein Bild, das immer noch an der Wand hing. »Das warst du?«
    »Das war ich!«, rief Jack.
    »Cool«, sagte Jamie.
    »Allerdings«, stimmte ihm Jack zu.
    »Aber was ist mit dem Osterhasen und der Zahnfee?«, fragte Jamie.
    »Die sind auch wirklich. Wirklich,
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