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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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losbrüllte.
    »Argbal …«
    »Wie oft hab ich dir schon gesagt, dass du anklopfen sollst?«, fragte Nord und wirbelte zu dem gewaltigen Biest herum.
    »Warga blarga!«, antwortete der Yeti.
    »Was?« Nord sprang auf. »Der Globus?« Er zückte sein Schwert und stürmte aus der Werkstatt.
    Nord bahnte sich seinen Weg durch eine Gruppe panisch herumhüpfender Elfen. Die Glöckchen an ihren Kapuzen bimmelten, als Nord an ihnen vorbeirauschte. Arbeitende Yetis wichen hastig zur Seite.
    »Husch, ihr Eierköpfe!«, rief Nord den Elfen zu. »Warum müsst ihr einem ständig vor den Füßen herumlaufen?«
    Mit großen Schritten eilte er zum Globus des Glaubens, der im Mittelpunkt seiner Festung ruhte. Der Globus war riesig und über und über mit funkelnden Lichtern besetzt. Winzige Lämpchen bedeckten alle Kontinente.
    »Was ist da los?«, fragte Nord den Yeti, der hinter ihm her gestolpert kam. Hunderte von Lichtern waren erloschen. Als er näher herantrat, stellte er erschrocken fest, dass immer mehr Lichter dunkel wurden. Es war, als würde jemand eines nach dem anderen ausknipsen.
    »Hast du die Achse überprüft?«, wollte Nord von dem Yeti wissen. »Ist die Rotation im Gleichgewicht?«
    Der Yeti nickte. »Wardle bawddrel.«
    Plötzlich fuhr Wind in den großen Raum. Eine Decke schwarzen Sandes kroch über die Lichter und erstickte sie, bis der gesamte Globus schwarz war.
    Die Elfen fingen an zu schreien. Finsternis stieg vom Globus empor und erfüllte den Raum. Sie zog sich zu einem schwarzen Wirbelsturm zusammen, der sich zur Decke emporschraubte, wo er schließlich in einer Rauchwolke zerplatzte und sich auflöste.
    Stille senkte sich über den Raum. Alle waren wie erstarrt vor Schreck.
    Die Lichter auf dem Globus gingen wieder an und alles schien wieder in Ordnung zu sein … bis der Schatten auftauchte. Lang und schwarz zuckte er über den Boden des Raums, bis er mit hallendem Gelächter verschwand.
    Nord starrte auf die Stelle, an der der Schatten verschwunden war. »Ist das möglich?«, murmelte er. Er rief einen seiner Elfen. »Dingel!«
    Der Elf tauchte an seiner Seite auf.
    »Bereite alles vor«, wies Nord ihn an. »Wir werden Besuch bekommen!«
    Der Elf nickte und Nord streckte die Hand nach einem Schalter aus. Er war nur für Notfälle gedacht. Er drehte den Hebel auf dem Schalter herum und drückte ihn kräftig nach unten. Der Globus begann zu glühen. Dann sauste ein Lichtstrahl über die Achse hoch zum Dach und in die Welt hinaus.
    Zum ersten Mal seit Jahrhunderten hatte Nord die Hüter gerufen.

Kapitel 2
    Eine kleine Fee schwirrte über dem Kopf eines Kindes, das tief und fest in seinem Bett schlief. Sie tauchte unter das Kissen und kam auf der anderen Seite wieder heraus. In ihrer winzigen Hand hielt sie einen Zahn. An dessen Stelle legte sie eine Geldmünze unter das Kissen. Dann kehrte sie in den zauberhaften Palast der Zahnfee zurück, der in einem ausgehöhlten Berg lag.
    Draußen vor den Palastmauern schwirrten Hunderte von Feen umher, die entweder gerade von einer ähnlichen Mission zurückkamen oder aufbrachen, um frisch ausgefallene Zähne einzusammeln.
    Die kleine Fee gab den Zahn im Palast ab und bekam dafür eine weitere Münze und eine Adresse. Inmitten des ganzen Trubels aber schwirrte die Zahnfee selbst. Die Zahnfee war halb Kolibri, halb Mensch und wunderschön mit ihren bunt gefärbten Federn und zarten Flügeln, die vor Aufregung bebten, während sie ihre Anweisungen gab.
    »Moskau, Sektor 9 – zweiundzwanzig Schneidezähne, achtzehn Backenzähne. Oh-ho, Unwetterwarnung!« Sie hielt inne, um einen Blick auf die Karte zu werfen. »Des Moines, wir haben einen Eckzahn in der Ahornstraße 23. Auf geht’s!«
    »Wartet!«, rief die Zahnfee plötzlich. Die Geschäftigkeit ringsum brach schlagartig ab. Einen Zahn hoch in die Luft haltend, drehte sich die Zahnfee zu ihren zahllosen Minifeen herum. Ihre schimmernden Flügel schlugen heftig auf und ab.
    »Es ist ihr erster Zahn. Habt ihr in eurem Leben je einen schöneren äußeren Schneidezahn gesehen?« Die Zahnfee schnappte nach Luft. »Schaut doch nur, wie brav sie immer Zahnseide verwendet hat.«
    Die Minifeen nickten glücklich. Doch plötzlich mischte sich Angst in ihr fröhliches Zwitschern, als sie den Schatten am Himmel bemerkten, der sich bis zum Palast und darüber hinaus erstreckte. Mit einem Schreckenslaut scharte die Zahnfee ihre engsten Feenberater um sich und schoss davon wie eine Rakete.
    Ein schlafendes Kind träumte vom
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