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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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Fußballspielen. Sein Traum wirbelte als feiner goldener Sandstaub über seinem Kopf. Dieser Traumsandwirbel war nur einer von vielen, die der Sandmann jede Nacht aussandte. Von seinem Sitz hoch oben in den Wolken herrschte er über die Träume, indem er jedem Kind diese magischen Fäden schickte, während es tief und fest schlief.
    Seine Arbeit bereitete ihm viel Freude. Zufrieden klopfte sich Sandi den rundlichen Bauch, als Nords Hilferuf vorbeizischte. Da verwandelte sich seine Freude in Sorge.
    In Windeseile sammelte Sandi seinen Traumsand um sich und schuf daraus ein kleines Flugzeug. Sobald er es sich im Cockpit gemütlich gemacht hatte, ging Sandi auf nördlichen Kurs und flog davon.
    Der Osterhase rannte so schnell durch den unterirdischen Tunnel, wie seine sehnigen Beine ihn tragen konnten. Ostereier hoppelten aus dem Weg. Bunny war ein Meter achtzig groß und musste aufpassen, dass er sich vor lauter Eile in dem niedrigen Gang nicht den Kopf stieß. Am Nordpol schoss er durch ein Kaninchenloch ins Freie und kletterte eine Schneebank hoch.
    »Ah, eine Eiseskälte ist das«, beschwerte sich Bunny. Er kämpfte sich durch das nasse und kalte Gelände und brummelte dabei: »Ich kann meine Füße nicht spüren. Ich kann meine Füße nicht spüren.« Er hüpfte immer wieder von einem Bein aufs andere, bis ihn endlich die wohlige Wärme von Nords Festung umhüllte.
    Sie kamen in der Globus-Kammer zusammen. Während sie auf Sandis Ankunft warteten, bot Nord Bunny und der Zahnfee Plätzchen und Eierlikör an. Die Zahnfee war wie immer damit beschäftigt, ihre Feen auszusenden, damit sie weitere Zähne einsammelten.
    »Ich hoffe, du hast uns aus einem guten Grund hierher geholt«, sagte Bunny.
    In diesem Moment tauchte Sandi auf. Sein Flieger aus Traumsand löste sich auf, als er zu Boden schwebte. Mithilfe von Bildern aus Traumsand versuchte er, Nord klarzumachen, wie viel er zu tun hatte.
    »Ich weiß, ich weiß«, sagte Nord. »Aber ich hätte euch alle ja wohl kaum gerufen, wenn die Lage nicht ernst wäre.«
    Er räusperte sich. »Hüter«, begann er. »Es ist unsere Aufgabe, über die Kinder dieser Welt zu wachen. Wir bringen ihnen Wunder, Hoffnung und Träume. Ich hab uns alle hier aus einem einzigen Grund zusammengerufen: Die Kinder sind in Gefahr. Ein Feind, den wir jahrhundertelang in Schach gehalten haben, hat sich entschlossen, zurückzuschlagen. Wir allein können ihn aufhalten!«
    Die vier Hüter bewegten sich auf die Mitte der Kammer zu.
    »Der Schwarze Mann war hier – am Nordpol«, erklärte Nord.
    Die Zahnfee glaubte ihren Ohren nicht zu trauen. »Pitch? Pitch Black? Hier?«
    Nord nickte. »Ja! Der Globus war mit schwarzem Sand bedeckt. Und dann war da ein Schatten!«
    Bunny war verwirrt. »Was meinst du mit schwarzem Sand? Ich dachte, du hättest Pitch gesehen.«
    »Nun, ah, nicht direkt«, gab Nord zu.
    Bunny war sauer. »›Nicht direkt?‹ Ist der Typ noch zu fassen?« Er blickte zu Sandi hinüber, der mitfühlend mit den Schultern zuckte und mit dem Traumsand ein Fragezeichen formte.
    Nord fuhr fort. »Pitch führt etwas Böses im Schilde. Das sagt mir mein Bauch.«
    »Moment mal. Willst du damit sagen, du hast mich drei Tage vor Ostern hierher zitiert wegen deines Bauchs?«, fragte Bunny. »Kumpel, wenn ich dir das drei Tage vor Weihnachten antun würde –«
    Er wurde jäh unterbrochen, als die Zahnfee ihren Feen weitere Anweisungen gab. »Argentinien. Höchste Dringlichkeitsstufe. Ein Schwung vordere Backenzähne in Buenos Aires.«
    »Bunny, bitte, Ostern ist nicht Weihnachten«, fügte Nord hinzu.
    »Und damit wären wir wieder so weit«, stöhnte Bunny, und dann lachte er. »Nord, ich hab für das hier echt keine Zeit. Ich muss noch zwei Millionen Eier fertig machen.«
    »Da kannst du noch so viel malen, Ei bleibt Ei«, entgegnete Nord.
    Während Nord und Bunny herumdiskutierten und die Zahnfee weiterarbeitete, bemerkte Sandi durch ein Deckenfenster, dass der Mond aufgegangen war. Seine hellen Strahlen erfüllten das Zimmer mit weißem Licht.
    Sandi versuchte, den anderen Hütern mit seinen Traumsandbildern ein Zeichen zu geben, aber sie achteten nicht auf ihn.
    »Komm schon, Pitch ist mit dem finsteren Mittelalter untergegangen. Dafür haben wir gesorgt, wie du dich vielleicht erinnerst«, sagte Bunny.
    »Ich weiß, dass er es war. Wir haben ein ernsthaftes Problem«, antwortete Nord.
    »Nun, ich habe ein ernsthaftes Problem mit ein paar Eiern«, sagte Bunny.
    Sandi wusste sich keinen
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