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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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spielte.
    »Hör auf, Unfug zu treiben«, rief Jacks Schwester ausgelassen.
    Eine andere Erinnerung überfiel ihn. Er und seine Familie wärmten sich an einem großen Feuer. Er trug ein Geweih auf dem Kopf und versuchte, die anderen zum Lachen zu bringen.
    »Du bist so lustig, Jack«, sagte ein Junge.
    Wieder änderte sich die Erinnerung. Jetzt fuhr Jack mit seiner Schwester auf der Mitte des zugefrorenen Teichs Schlittschuh. Der junge Jack hatte braune Augen und braunes Haar, im Gegensatz zu Jack Frosts blauen Augen und weißem Haar.
    Unter den Schlittschuhen seiner Schwester bildete sich ein kleiner Riss im Eis. Sie wankte und der Riss wurde größer.
    »Jack, ich hab Angst«, sagte seine Schwester.
    »Ich weiß, aber das brauchst du nicht. Alles wird gut. Du wirst nicht ins Wasser fallen. Stattdessen werden wir ein bisschen Spaß haben.« Jack sah sich nach einem Weg um, der sie sicher zurück ans Ufer bringen würde.
    »Werden wir nicht«, antwortete seine Schwester.
    »Würde ich dich je anschwindeln?«, fragte Jack.
    Sie hatte solche Angst, dass ihr eine Träne über die Wange lief. »Ja! Du spielst ständig irgendwelche Streiche.«
    Jack kicherte. »Du hast recht, aber diesmal ausnahmsweise nicht. Ich verspreche es. Ich verspreche, dass dir …« Er hielt inne, um einen Blick auf die Risse im Eis zu werfen. »Nichts geschehen wird.« Jack sah seiner Schwester tief in die Augen. »Du musst an mich glauben.«
    Seine Schwester unterdrückte die Tränen und schenkte ihm ein kleines Lächeln.
    Jack verlor keine Zeit mehr. »Hast du Lust, ein Spiel zu spielen? Ich sag dir was, wir spielen Himmel-und-Hölle wie jeden Tag.« Er zeigte seiner Schwester den ersten Sprung in Richtung Ufer. »Schau es ist ganz einfach, eins …« Jack sprang und landete schwankend auf einem Bein. Grinsend tat er so, als wäre er absichtlich gestolpert. »Zwei.« Jack sprang wieder. »Drei!« Damit war er am Ufer angekommen.
    Er streckte die Arme nach seiner Schwester aus. »Jetzt bist du dran.« Er bückte sich und hob einen Stab vom Eis auf, den er ihr entgegenstreckte. »Eins.«
    Sie machte einen vorsichtigen Hüpfer.
    »Genau so, genau so«, rief Jack ihr zu. Er streckte den Stab weiter vor, damit sie ihn mit der Hand erreichen konnte. »Zwei.« Sie war fast am Ziel.
    »Drei.« Jacks Schwester ergriff das Ende des Stabs, und unter größter Kraftanstrengung schaffte es Jack, sie ans Ufer zu schleudern. Doch in diesem Moment verlor er das Gleichgewicht und fiel zurück auf den Teich. Er brach durch das Eis in das eisige Wasser.
    »Jack!«, schrie seine Schwester.
    Jack blickte durch das Eis nach oben, um sich zu vergewissern, dass sie in Sicherheit war. Und dann begann er zu sinken.
    Unter Wasser konnte Jack den Vollmond sehen, der auf ihn herabschien. Das Mondlicht wurde heller und heller, bis Jacks gesamter Körper anfing zu leuchten. Er riss die Augen auf. Sie waren blau.
    Jack setzte sich aufrecht hin. »Hast du das gesehen?«, fragte er Babyfee aufgeregt. Babyfee zwitscherte. Sie freute sich für Jack, aber sie konnte seine Erinnerungen nicht sehen.
    »Das war ich!« Jack hievte sich auf die Füße. »Ich hatte eine Familie. Ich hatte eine Schwester!« Er hielt inne, als er begriff, was seine Erinnerungen genau bedeuteten. »Ich habe sie gerettet.«
    Plötzlich war die schmale Höhle auf dem Grund des Gletschers von Mondlicht erfüllt. Jack blickte nach oben durch den Riss im Eis und sah den Mond, der hinter einer Wolke hervorschaute.
    »Das ist der Grund, warum du mich auserwählt hast«, flüsterte er dem Mann im Mond zu. »Ich bin ein Hüter.«
    Der Mond leuchtete noch ein bisschen heller.
    Babyfee versuchte, aus Jacks Hand zu fliegen, aber sie war zu schwach.
    »Wir müssen hier raus«, sagte er. Da fiel sein Blick auf seinen Stab, der zerbrochen in zwei Stücken auf dem Eis lag.
    Jack versuchte, den Stab wieder zusammenzusetzen, aber er fiel immer wieder auseinander. Schließlich gelang es ihm, einen blauen Funken zu erzeugen, der den Stab mit Licht überzog. Die Holzstücke verschmolzen miteinander und der Stab war wieder ganz.
    Jack lächelte. »Auf geht’s, Babyfee. Das bin ich dir schuldig.«
    Mit Babyfee in der Tasche ritt Jack auf dem Wind aus dem Gletscher und direkt zu Pitchs Versteck. Blitzschnell huschten die beiden durch die Höhle und befreiten die Minifeen.
    Sobald die Käfige offen waren, rief Jack: »Alle Feen mir nach.« Aber die Minifeen rührten sich nicht.
    »Stimmt was nicht?«, fragte Jack. »Was, ihr
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