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Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce

Titel: Die Hüter des Lichts - nach dem Drehbuch von William Joyce
Autoren: cbj Verlag: Verlagsgruppe Random House GmbH
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weißt du.« Pitch trat näher an ihn heran. »Wir müssen nicht einsam sein, Jack. Ich glaube an dich. Und ich weiß, die Kinder werden auch an dich glauben.«
    Jetzt hatte Pitch Jacks volle Aufmerksamkeit. »An mich?«, fragte er.
    »Ja!« Pitch deutete auf die Gebilde aus weißem Eis und schwarzen Sand, die den Eisberg überzogen. »Sieh nur, welche Macht wir haben! Was passt besser zusammen als die Kälte und die Dunkelheit?«
    Jack ließ den Blick über die Eis- und Sandskulpturen schweifen, während Pitch weiter auf ihn einredete: »Wir können sie dazu bringen, an uns zu glauben. Gemeinsam werden wir eine Welt schaffen, in der alles …«
    »Pechschwarz ist«, schlug Jack vor, dem klar geworden war, dass es Pitch nur um seinen persönlichen Ruhm ging.
    »Und kalt wie Eis«, fügte Pitch hastig hinzu. »Sie werden an uns beide glauben.«
    Jack dachte über sein Angebot nach, dann sagte er: »Nein, sie werden uns beide fürchten. Und das ist nicht, was ich will.« Er wandte sich zum Gehen. »Und jetzt lass mich allein.«
    »Also gut«, meinte Pitch. »Du willst alleine gelassen werden? Kein Problem. Aber zuerst …« Ein wohlvertrautes Glöckchenklingeln ließ Jack herumfahren. Pitch hielt Babyfee mit der Faust umklammert.
    »Babyfee!« Jack stürzte vor.
    »Deinen Stab, wenn ich bitten darf«, verlangte Pitch. »Du hast die schlechte Angewohnheit, dich in Dinge einzumischen, die dich nichts angehen. Gib mir den Stab und ich lass sie gehen.« Pitch drückte fester zu, und Babyfee fiepte verzweifelt. Sie bekam keine Luft.
    Jack reichte Pitch seinen Stab.
    Ein böses Grinsen breitete sich auf Pitchs Gesicht aus, als er den magischen Stab entgegennahm und in einer Hand herumwirbeln ließ.
    »Ich hab meinen Teil eingehalten«, sagte Jack zu Pitch. »Lass sie gehen.«
    Pitch gluckste. »Nein, du wolltest doch, dass man dich alleine lässt.« Babyfee wand sich in Pitchs Umklammerung und biss ihm in die Hand. Pitch schrie überrascht auf und warf Babyfee in die Luft.
    Mit einem Schrei stürzte Jack vor, doch Babyfee fiel vor seinen Augen in eine Gletscherspalte. Bevor er irgendetwas tun konnte, hat Pitch seinen Stab in der Mitte durchgebrochen.
    Blitze schossen aus dem Holz hervor. Albträume umwirbelten Jack und schleuderte ihn gegen eine Eiswand. Der Eisberg fing an einzubrechen. Jack stolperte vorwärts und stöhnte leise, als um ihn herum große Eisbrocken herabstürzten. Pitch warf den kaputten Stab weg.
    Jack verlor den Halt und stürzte in eine große Spalte hinunter in einen endlosen Abgrund aus Eis. Das Letzte, was er hörte, als er fiel, war das Echo von Pitchs bösem Lachen, das weit, weit über ihm erschallte.
    Der Abgrund hatte ein Ende, wie Jack schmerzhaft feststellen musste, als er hart auf dem Boden aufkam. Stöhnend richtete er sich auf und sah sich um. In einem eisigen Winkel entdeckte er die kleine Fee.
    »Babyfee!« Jack hob sie sanft vom Boden auf. »Bist du okay?«
    Die kleine Fee nickte, aber sie war verletzt und eiskalt. Jack presste den zitternden kleinen Körper dicht an sich.
    »Tschuldigung, keine gute Idee«, meinte Jack und hielt Babyfee von sich weg. »Ich tauge nur als Kühlschrank.« Er seufzte. »Pitch hatte recht, ich baue immer nur Mist.«
    Babyfee krabbelte in Jacks Jackentasche, wo es schön warm war … und wo Jack seine Zahnschachtel aufbewahrte.
    Zu müde, um auch nur daran zu denken, wie sie hier wieder herauskommen sollten, lehnte sich Jack gegen eine Wand und schloss die Augen. Eine Stimme tauchte aus seiner Erinnerung auf und rief ihn.
    »Jack … Jack …«
    Er öffnete die Augen und entdeckte, dass die Zahnschachtel in seiner Tasche von einem goldenen Schein umgeben war.
    »Jack«, flüsterte die Stimme wieder.
    Babyfee gab ihm mit einem Blick zu verstehen, dass er die Schachtel öffnen sollte.
    Jack streckte die Hand nach dem Deckel aus, doch bevor er ihn abnehmen konnte, öffnete sich die Schachtel von alleine. Darinnen lag eine Handvoll seiner Milchzähne, die in hellem Licht leuchtete.
    Erinnerungen brandeten über Jack hinweg wie eine Sturmflut.
    Seine Familie lebte in der Kolonialzeit, in dem gleichen kleinen Dörfchen, in das Jack gekommen war, nachdem er vor dreihundert Jahren im Mondlicht erwacht war. Es war das Dörfchen, aus dem später die Stadt Burgess entstehen sollte, in der Jamie heute lebte.
    Er hörte, wie ihn seine Mutter rief. »Nun komm schon, Jack. Du kannst nicht immer nur Spaß haben.« Dann sah Jack sich selbst als Kind, wie er in den Bäumen
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