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Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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von der Schneider haben kann? Es ist doch freigegeben. Die Lage ist ruhiger. Außerdem ist es größer, verstehen Sie?«
    »Klar, Kindchen. Du kannst gleich umziehen!«, erlaubte die Janowicz großzügig.
    Rita verließ das Büro. Auf der Treppe traf sie Sachsen-Emmi, die hastig eine Zigarette rauchte. Zerfahren und nervös strich Emmi mit der Hand über das zipflig gebundene Kopftuch.
    »Na, was is'n?«, fragte sie.
    »Nicht hier, Emmi!«
    »Die hat Lunte gerochn, nich wahr?«, keuchte Emmi weiter. Ihr spitzes Gesicht wurde nun von der Aufregung hochrot. Sie schob mit dem Fuß den Blecheimer beiseite und lief hinter Rita her.
    »Na, große Konferenz gehabt?«, fragte Ute Linner. Die Dunkelhaarige wiegte über den Gang. »Du sieht nicht gerade so aus, als ob dich die Alte in Stücke gerissen hätte. Los, raus mit der Sprache, was wollte sie von dir?«
    »Ja, was wollte sie?« Brigitte Hofmann und Juana Martinez tauchten aus dem Bad auf. Ihre Gesichter waren bissig und verschlossen, lauernd und drohend.
    »Was hat die Chefin gewollt?«, fragte nun auch Elvira Kunstmann. Sie stand an der Wand und hatte ihre Lederpeitsche in der Hand. In ihren grünen Augen funkelte es.
    »Seid ihr verrückt geworden?«, keuchte Rita, als sie erkannte, dass sich die Mädchen zusammenrotteten. Unten fiel die Haustür ins Schloss. Vera Janowicz war gegangen. »Ihr seid doch nicht bei Trost! Was wollt ihr denn von mir?«
    »Du miese Pflaume!«, sagte die Kunstmann und ließ ihre Peitsche knallen..
    »Singvögelchen!«, zischte die Spanierin und steckte sich eine Zigarette an.
    »Mistbiene!«, schrie Brigitte Hofmann und warf ihren Schuh nach Rita.
    »Macht sie fertig!«, sagte Ute Linner. »Haut ihr die Fresse voll ...«
    »Nu macht mal halblang!«, rief Sachsen-Emmi hilflos. »Ihr dürft eich doch nich streitn. Ich mein ...«
    »Halt die Schlappe, du alte Wachtel!«, sagte die Kunstmann. Ihre Peitsche knallte. Emmi schrie leise auf. Ein roter Striemen zeichnete sich auf der Wange ab.
    »Ihr Mistweiber!«, schrie Rita. Dann ging sie auf die Kunstmann los. »Du verfluchte, dreckige Schnalle!«
    Es war für Rita Brenda aussichtslos, sich zu wehren. Die Dirnen fielen über sie her wie die Geier über das Aas in der Wüste. Ein wilder, kugelnder Ball auf dem Läufer im Flur. Emmi stand da und schlug die Hände über dem Kopf zusammen.
    Schließlich rannte sie ins Erdgeschoss und kam mit einem Schrubber zurück. Damit schlug sie wild und unbeherrscht zwischen die raufenden Frauen.
    »Wollt ihr wohl aufhörn, ihr Wahnsinnchen!«, rief sie. Nein, furchtsam war sie wirklich nicht. Das konnte man nicht behaupten. Schließlich entwirrte sich das Knäuel.
    Rita sah erbärmlich aus. Die anderen Mädchen jedoch nicht weniger. Wütend warf Ute Linner ihre Perücke in den Flur. Die künstliche Haarpracht war wohl nicht mehr zu gebrauchen. Juanas Kleid war zerrissen, und auch Brigitte Hofmann hatte federn lassen müssen. Und die Kunstmann war hinreichend lädiert.
    »Du verfluchtes Sachsenweib!«, schrie die Linner und stach von Neuem auf Emmi los. Doch die hob den Schrubber und gab der Schwarzen eins über den Kopf. Es krachte und Ute zog sich zurück. »Das wirst du mir noch büßen, verlass dich drauf!«, zischte sie und verschwand in ihrem Zimmer. Auch die übrigen Mädchen zogen sich nacheinander zurück.
    Schließlich standen Rita und Emmi allein auf dem Flur.
    »Danke, Emmi, bist ein guter Kerl«, flüsterte Rita. Dann musste sie weinen. Emmi tröstete das Mädchen, wie eine Mutter ihr Kind zu trösten pflegt. Nach einer Wehe beruhigte sich Rita wieder. In ihrem Beruf war sie an einiges gewöhnt. Sie hatte immer noch Hoffnung, dass einmal alles vorbei sein würde.
    »Emmi, ich zieh in das Zimmer der Schneider um«, sagte Rita nach einer Weile. »Kannst du mir beim Umziehen helfen? Ich muss doch den ganzen Kram rübertragen!«
    »Aber glar, Herzchen. Sachsen-Emmi hilft doch, wo se gann. Ich frei mich, dass du wenigstes begriffn hast, dass ich ne gute Seele bin und geinem was zuleide tu. Se wissn ja alle nich, dass'ch och mal jung gewesn bin un in diesr Branche viel Geld verdient hab. Heite bin'ch Schrott, Abschaum ...«
    »Das bist du nicht, Emmi«, sagte Rita resolut. Sie hatte plötzlich erbärmliches Mitleid mit Emmi. Mitleid, wie sie es früher niemals hatte empfinden können. Was war nur mit ihr geschehen, dass sie heute so viel anders dachte als früher?
    Gemeinsam räumten sie die Sachen in das Zimmer der ermordeten Maria Schneider. Niemand
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