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Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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...«
    »... im Badezimmer. Ich weiß. Und wahrscheinlich ist das dumme Stück wieder total besoffen!« Veras Gesicht drückte Zorn aus. »Geh rauf und kipp ihr einen Kübel Wasser ins Gesicht, sonst ...«
    »Sie ist erwürgt worden!«
    »Erwürgt?«
    Nun starrte die Janowicz das Mädchen etwas hilflos an. Schließlich ging sie selbst hinauf, um nachzusehen. Mit schleppenden Schritten kehrte sie zurück. In ihrem Gesicht arbeitete es. Dann ging sie nochmals hinauf, schloss das Badezimmer ab und klopfte dann an die vier übrigen Türen.
    »Raus, ihr Schlampen!«, schrie sie mit ihrer rauchigen Stimme. »Sonst mach ich euch Beine. Los, raus!«
    Nacheinander tauchten sie auf: die dunkelhaarige Ute Linner, die blauäugige Brigitte Hoffmann, die zierliche Rita Brenda und die rassige Spanierin Juana Martinez.
    »Was ist denn los?«, maulte Ute. »Seit wann darf man nicht mal richtig ausschlafen. Eine Mistbude ist das ...«
    »Halt den Mund!«, gebot Vera. »Heute Nacht ist etwas passiert. Die Schneider ist tot. Wahrscheinlich erwürgt. Ihr müsst euch fertigmachen, weil es in einer halben Stunde hier vermutlich von Polizisten wimmeln wird.«
    Verwirrung und Bestürzung breiteten sich aus. Sie stürmten auf die wuchtige Vera ein, und jede stellte eine andere Frage. »Ich weiß nichts«, sagte Vera knapp. »Und wenn ihr gescheit seid, dann wisst ihr auch nichts, verstanden? Egal, was ihr auch wisst! Wenn ihr gefragt werdet, dann wisst ihr nichts! Und jetzt macht euch fertig, aber rasch!«
    Die Bordellbesitzerin ging nach unten. Äußerlich wirkte sie sehr gelassen. Unten hockte Sachsen-Emmi auf einem Stuhl und weinte und jammerte.
    »Was schreist du, dummes Stück. Das macht sie nicht mehr lebendig«, sagte Vera wütend. »Ich kann keine Panik gebrauchen, verstehst du mich!«
    »Aber sie war ein so gutes Mädchen. Tomaschek hat sie fertiggemacht mit seinem verfluchten ...«
    »Halt deinen Mund!«, fauchte Vera Janowicz. »Du erzählst Dinge, die du überhaupt nicht verantworten kannst! Kein Wort über Tomaschek, sonst ...«
    »Wollen Sie mir drohen, Frau Janowizc?«, fragte Sachsen-Emmi grinsend. Die hellen Augen strahlten aus dem zerknitterten Gesicht. Emmi fingerte eine zerdrückte Zigarette hervor, zündete sie an und rauchte hastig. »Was ich weeß ich!«
    »Du weißt nichts! Gar nichts, hörst du«, sagte die Janowicz eindringlich. »Zünde mir kein Feuer an, das man nicht mehr austreten kann! In diesem Haus ist Ordnung. Es ist schon peinlich genug, dass es passiert ist. Ausgerechnet hier! Hoffentlich behalte ich die Konzession!«
    »Ist das Ihre einz'che Sorche?«
    »Im Moment ja!« knurrte Vera. Dann verschwand sie. Nach einigen Minuten kam sie zurück. Sie trug eine mächtige blonde Perrücke, hatte Wimpern angeklebt und sah mit dem Make-up etwas besser aus. Sie trug ein Lurexkleid, das sich schillernd um ihre Rundungen legte. »So, jetzt rufe ich die Polizei an«, sagte sie. »Du rufst mir die Menscher in die Bar! Und keine Panik!« Die Janowicz sprach von ihren Mädchen immer von »Menschern«. Sie sagte dies mit hartem polnischem Akzent, und vielleicht war dieses Wort nicht einmal abfällig gemeint.
    Als sie nun zum Telefon ging, hatte man den Eindruck, sie ginge zum Schafott. Einen Augenblick zögerte sie. Dann nahm sie den Hörer ab und wählte die Nummer der Polizei.
    »Hier spricht Frau Janowicz vom »Paradies-Club«, sagte sie gefasst. »Können Sie bitte jemanden vorbeischicken? Eines der Mädchen, die hier im Hause wohnen, ist plötzlich gestorben. Wie bitte? Naja, sie scheint erwürgt worden zu sein!« Die Janowicz sagte noch ein paar Worte, ehe sie auflegte. Dann setzte sie sich. Das Kleid knisterte in den Nähten. Schließlich erhob sich die Frau und ging in die Bar. Der Raum schien früher einmal die Wohnhalle gewesen zu sein. Vera Janowicz hatte es geschickt verstanden, die Attribute der Jahrhundertwende zu nutzen und die Bar ganz in diesem Stil gehalten. Der Marmorkamin an der Stirnseite verbreitete intime Behaglichkeit. Die schweren Samtvorhänge allerdings drückten bei Tageslicht, ebenso die wuchtigen Möbel und die Bilder an den Wänden, die recht auffällig barocke Aktmalerei zeigten, deren pralle Rundungen mancher als abstoßend empfindet.
    Die Mädchen saßen nervös herum. Einige rauchten, andere hatten sich einen Drink genommen. Normalerweise hätte die geizige Vera wütend reagiert. Doch heute ließ sie es bei strafenden Blicken bewenden.
    »Ihr habt also nichts gehört und nichts
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