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Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)

Titel: Die Hölle im Pardadies-Club ROTE LATERNE Band 11 (Rote Laterne Liebesroman) (German Edition)
Autoren: Lisa Thomsen
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fragte der Gastwirt. »Ach, Sie meinen sicher Frau Lutz. So heißt sie nämlich jetzt. Sie hat vor einem halben Jahr wieder geheiratet. Warten Sie bitte hier im Büro. Ich werde sie holen!«
    »Herta Lutz war eine schmale Frau mit verhärmtem Gesicht und kalten Augen.
    »Sie sind von der Polizei, nicht wahr?« meinte sie. »Man sieht es Ihnen an. Es geht sicher wieder um Maria - oder?«
    »Ja, Frau Lutz...«
    »Sie ist eine Hure, meine Herren!«, stieß die Frau bitter und herb hervor. »Sie arbeitet in einem Puff. Sie war schon immer so, ich konnte es nicht verhindern. Schon mit fünfzehn nahm sie Geld. 'Du wirst eine Hure', habe ich gesagt. 'Besser eine Hure, als in die Fabrik', hat sie geantwortet. Ich bin nicht mehr für Maria verantwortlich. Sie ist volljährig...«
    »Wir fürchten, Sie werden doch noch etwas für sie tun müssen.«
    »Nichts werde ich tun!«, rief die Frau erregt. Sie gestikulierte wild mit den Händen. »Ich verdiene mein Geld ehrlich. Dafür, dass Maria eine Nutte geworden ist, kann ich nicht!«
    »Frau Lutz, Maria ist tot!«
    »Tot..?«
    »Ja, sie wurde ermordet!«
    »Oh, Gott!«, sagte die Frau. Sie setzte sich. Dann begann sie zu weinen. Nach einer Weile hatte sie sich wieder beruhigt. »'Du wirst eine Hure', habe ich gesagt. Aber sie hat nicht gehört!« Frau Lutz blickte mit tränennassem Gesicht auf. »Wer hat es getan?«
    »Das wissen wir leider noch nicht, Frau Lutz«, gab Lombard leise zur Antwort.
    »Wo ist Maria jetzt?«
    »Zur Zeit im gerichtsmedizinischen Institut. Wenn die Untersuchungen abgeschlossen sind, wird die Leiche zur Bestattung freigegeben. Werden Sie...«
    »Aber natürlich«, unterbrach die Frau herb. »Ich lasse Maria begraben, so wie sich das gehört. Mehr kann ich doch nicht tun? Oder? Sagen Sie mir doch, dass ich mehr nicht tun kann!«
    »Sie können nicht mehr tun, Frau Lutz«, beruhigte Lombard. »Wissen Sie etwas über Marias Freunde?«
    »O nein, wie sollte ich?«, fragte Herta Lutz. »Ich habe Maria einmal in der Stadt gesehen, aber nicht mit ihr gesprochen. Wissen Sie, man sah, dass sie eine Nutte war. Man sah es an ihrem Gesicht und an der Kleidung. Sie machte überhaupt kein Hehl daraus, dass sie für Geld mit Männern schlief. Ich konnte doch ihre Besuche nicht dulden. Ich meine, in unserem Viertel wohnen lauter anständige Leute. Und man hat doch gesehen, was sie machte. Ich konnte doch nicht...« Sie unterbrach sich wieder mit heiserem Aufschluchzen.
    »Es ist ja schon gut, Frau Lutz«, sagte Elmer nun mitleidig. »Sie brauchen sich für nichts zu rechtfertigen. Sie sollen uns nur bei der Wahrheitsfindung helfen.«
    »Ich weiß nichts aus dem Leben meiner Tochter!«
    »Dann vielen Dank, Frau Lutz. Sie werden von der Staatsanwaltschaft benachrichtig, wenn es soweit ist!«
    »Danke, Herr Inspektor«, flüsterte Herta Lutz gebrochen. Sie blieb im Büro zurück, während die Beamten ins Auto stiegen.
    »Ich bedauere sie«, murmelte Lombard. »Sie hatte sich gewünscht, dass aus ihrer Tochter etwas anderes werden würde. Es muss sehr bitter für sie sein!«
    Elmer zuckte die Schultern. »Es gibt viele bittere Dinge, Claus. Wir können uns damit nicht aufhalten.«
    »Natürlich nicht«, sagte Lombard seufzend, dann ließ er den Motor anspringen und lenkte den Wagen hinaus auf die Landstraße.
     

       Vera Janowicz versuchte, ihr Etablissement wieder in Griff zu bekommen. Das Ereignis hatte seine Spuren hinterlassen. Eine gewisse Befangenheit lag über allem. Veras Sorge war, dass sich alles ungünstig auf den Geschäftsablauf auswirken könnte; und damit hatte sie nicht ganz unrecht. Einige der besten Kunden blieben weg. Offensichtlich wollten und konnten sie es sich nicht leisten, mit den behördlichen Ermittlungen in Verbindung gebracht zu werden. Dass im »Paradies-Club« etwas passiert war, wusste man schon bald in einschlägigen Kreisen der Stadt.
    Vier Gäste hatten sich am Abend des Mordtages im Club eingefunden. Üblich war es, dass sich bis elf Uhr zehn bis zwölf Herren in der Bar aufhielten. Das Licht war gedämpft, rosig und verbreitete einen behaglichen Schimmer, den das flackernde Kaminfeuer noch unterstrich.
    Vera Janowicz hing missmutig hinter der Theke, während sich die Herren mit den Mädchen beschäftigten. Sachsen-Emmi spielte Portier. Sie trug ein schwarzes Kleidchen, eine weiße Spitzenschürze und ein leichtes Make-up.
    Emmi hockte an einem Tisch in der Vorhalle und blätterte gelangweilt in einer Illustrierten, als die Glocke
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