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Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe

Titel: Die Himmelsscheibe 02 - Die Kriegerin der Himmelsscheibe
Autoren: Wolfgang Hohlbein
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ihrem Rücken etwas brechen.
    »Da ist ja meine tapfere Kriegerin«, sagte er, nachdem er sie endlich wieder losgelassen hatte.
    »Mama, Mama!«, krähte Kyrill aufgeregt dazwischen. »Wir haben hier was ganz Tolles gefunden!«
    »Ich bin aber keine Kriegerin, ich bin Heilerin«, wies Arri den vor Freude und Übermut strahlenden Lexz zurecht. Erst dann wandte sie sich ihrem Sohn zu, der vor Torgon im Einbaum mal halb stand und mal halb saß – je nachdem, wie heftig die Welle war, die das Boot gerade bewegte.
    Fast traf sie der Schlag, als sie sah, was Kyrill mit seinen beiden kleinen Händchen gerade hochzustemmen versuchte: die Himmelsscheibe. Das helle Sonnenlicht brach sich auf den goldenen Sternen, die auf der Bronzescheibe angebracht waren.
    »Was macht denn der Kleine mit der Scheibe?«, fragte Zakaan stirnrunzelnd.
    »Ich dachte, wir können sie vielleicht eintauschen«, sagte Torgon. »Nor wollte sie doch immer haben!«
    Das ist ein Scherz, dachte Arri. Das kann gar nichts anderes als ein Scherz gewesen sein!
    Laut sagte sie jedoch: »Gib die Scheibe sofort her, Kyrill … Nein!« Sie fuchtelte mit den Händen, als Kyrill mit der Scheibe aufzustehen versuchte, und die schwere Scheibe einen kleinen Hüpfer in Richtung Bordwand machte. »Leg sie lieber ganz schnell wieder ins Boot zurück!«
    Kyrill erstarrte mitten in der Bewegung und sah aus großen Kinderaugen zu ihr hoch. Jungen. Genauso stur wie Männer, aber noch ein Stück einfältiger.
    »Ganz langsam«, fauchte Arri. »Leg jetzt die Scheibe ganz, ganz langsam ins Boot zurück!«
    Irgendetwas musste in ihrer Stimme gewesen sein, das Kyrill dazu bewegte, widerspruchslos zu gehorchen. Der Einbaum geriet dabei allerdings so sehr ins Schwanken, dass Arri kaum zusehen konnte.
    »Reg dich nicht auf, Arianrhod«, versuchte sie der Schamane zu beruhigen. »Die Himmelsscheibe selbst ist ja nicht der Grund, warum unsere Felder wieder reichlich Ernte tragen. Sie gibt uns zwar die richtigen Zeiten für Aussaat und Ernte an – aber am Ende ist es doch unserer Hände Arbeit, die uns unseren Wohlstand beschert!«
    »Genau«, sagte Torgon. »Und deswegen können wir sie auch Nor überlassen. Er würde uns eine ganze Rinderherde für diese alte Bronzescheibe geben!«
    Entschlossen schüttelte Arri den Kopf. »Nein. Niemals. Die Himmelsscheibe bleibt in unserem Besitz. Und wenn sie uns jemand wegnehmen will, dann wird er mein Schwert kennenlernen!«

    ENDE

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