Die Hexenjagd

und die gewundenen Linien eines jeden Federstrichs strafften sich zu geraden, leserlichen Buchstaben. Mit einem Mal konnte Cassie die Sprache des Buches entziffern und sie gleichzeitig in ihre eigene übersetzen.
    Bestimmte Worte sprangen ihr besonders ins Auge: Spiritus immundus – böser Geist. Daimonion – Dämon.
    Nytramancia – die schwarze Kunst.
    Einige der Worte formten sich zu etwas, das Cassie als Titel anderer Bücher erkannte. Das puch aller verpoten kunst, ungelaubens und der zaubrey – Das Buch aller verbotenen Künste, Ketzerei und Hexerei. De Exorcismis et Supplicationibus Quibusdam – Über Exorzismus und gewisse Gebete.
    Opfer bringen, Pakte schließen.
    Beschwörungen durchführen, gebieterische Geister anrufen.
    Das waren die dunklen Rituale, die Cassie würde zelebrieren müssen, um ihre Freunde zu retten– und ihre einzige Liebe. Sie musste das Böse dieses Buches unter Kontrolle bringen, statt sich davor zu fürchten und sich ihrer Verbindung dazu zu schämen. Es war ihr Schicksal– daran bestand kein Zweifel. Aber sie wusste nicht, wie sie es allein meistern sollte.