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Die Hexenjagd

Die Hexenjagd

Titel: Die Hexenjagd
Autoren: Lisa J. Smith
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Faye, aber du machst es mir unmöglich. Du hast Magie benutzt, um mit Max’ Gefühlen zu spielen. Ich habe meinen Seelengefährten gefunden. Kapierst du den Unterschied?«
    Faye starrte Diana mit trotzigem Blick an. »Als eine der Anführerinnen des Zirkels stelle ich hiermit Dianas Fähigkeit infrage, unparteiisch zu sein, wenn es um Max’ Vertrauenswürdigkeit geht.«
    »Ach, sei doch endlich still, Faye«, warf Melanie ein.
    »Melanie!«, rief Cassie. »Das geht zu weit. Faye hat das Wort und sie hat dem Zirkel eine legitime Frage gestellt.«
    Diana fuhr zu Cassie herum. »Im Ernst? Du wirst ihr das zugestehen?«
    »Sie hat das Recht, ihre Sorge zum Ausdruck zu bringen«, sagte Cassie entschuldigend.
    »Vielen Dank, Cassie.« Faye stand vom Bett auf und schritt in die Mitte des Raumes. Sie beäugte Diana, Melanie und Laurel, die sich auf dem Sofa versammelt hatten. Dann drehte sie sich zu Chris, Doug und Deborah um, die sich um Nicks Schlafsack auf dem Boden scharten. Und schließlich konzentrierte sie ihren Blick auf Scarlett, die mit Sean etwas abseits saß.
    »Ich weiß, was ihr alle im Wald gesehen habt«, begann Faye. »Ich war schließlich selbst dabei. Ich weiß, dass Max sich seinem Vater widersetzt hat, um Diana zu beschützen. Aber ich habe wie ihr alle auch gesehen, wie Max mit seinem Vater weggegangen ist. Nicht mit uns, sondern mit ihm.«
    Faye hielt inne und warf Melanie einen wütenden Blick zu, bevor sie fortfuhr. »Und jetzt sollen wir darauf vertrauen, dass Max uns verrät, wo wir die Jäger finden, wo wir seinen Vater finden, damit wir sie auf ihrem eigenen Terrain angreifen können. Muss ich wirklich noch mehr dazu sagen? Bin ich die Einzige, der das so vorkommt, als tappten wir geradewegs in eine Falle?«
    Melanie schwieg. Ebenso wie alle anderen. Auch Cassie musste zugeben, dass Fayes Einwand berechtigt war.
    »Faye, du hast recht«, durchbrach Diana überraschend das Schweigen. Sie schaute sich um. »Ich bin parteiisch. Ich glaube tatsächlich, dass Max uns zu den Jägern führen wird, und ich bin fest davon überzeugt, dass er von den Folgen des Fluches verschont bleiben sollte. Aber ihr müsst eure eigene Entscheidung treffen.«
    Dann wandte sie sich an Cassie. »Ich schlage vor, dass wir abstimmen, und ich werde mich enthalten.«
    Nach einigen weiteren Sekunden der angespannten Stille rief Cassie Melanie zu: »Würdest du die Abstimmung durchführen, bitte?«
    Melanie erhob sich und räusperte sich. »Alle, die dafür sind, Max zu verschonen, wenn er uns zu den Jägern führt, heben die Hand«, sagte sie mit kühler, autoritärer Stimme.
    Zu Cassies Überraschung stand das Abstimmungsergebnis sofort fest: So viele Hände schossen in die Höhe, dass sich das Abzählen erübrigte. Diana hatte offenbar selbst unter diesen Umständen immer noch genügend Anhänger in der Gruppe.
    Melanie strahlte zufrieden. »Die Mehrheit des Zirkels glaubt, dass man Max trauen kann. Und wir versprechen, ihn zu verschonen.«
    »Ich danke euch«, erwiderte Diana aus tiefstem Herzen.
    Faye schüttelte den Kopf und grinste boshaft. »Okay, verdrück ruhig ein paar Freudentränen. Aber wenn Max uns verrät, wird keiner von euch verschont bleiben. Dafür werde ich selbst sorgen.«
    Cassie wollte etwas erwidern, aber als sie den Ausdruck in Fayes Augen sah, wandte sie sich lieber Diana zu. »Ich bin mir sicher, dass es dazu nicht kommen wird.«
    Aber in Wirklichkeit war Cassie sich nicht sicher. Vielleicht war Diana naiv. Vielleicht war sie es ebenfalls.
    Scarlett flüsterte Adam etwas zu und er nickte. Es wurde immer schwieriger zu sagen, wem sie noch vertrauen konnten.

Kapitel Achtundzwanzig
    Scarlett saß an Cassies Schreibtisch und brütete über Black Johns Buch der Schatten. Cassie und Adam arbeiteten an ihren Laptops– aber in Wirklichkeit behielt Cassie Scarlett im Auge. Sie beobachtete, wie Scarletts Blick Zeile um Zeile über den Text des Buches glitt, während sie sich gelegentlich Notizen auf ihrem Block machte. Es geschah jedoch immer wieder, dass Scarlett– viel zu sehr in den Bann gezogen von dem, was sie las– das Buch mehr durchstöberte, als dass sie es übersetzte. Sie sollte speziell nach dem Hexenjägerfluch Ausschau halten, aber wie es schien, ließ sie sich ziemlich ablenken.
    »Klopf, klopf«, sagte Diana, als sie eintrat. »Wie geht es voran?«
    »Langsam.« Adam klappte seinen Laptop zu.
    »Nun, es gibt Neuigkeiten, die euch vielleicht aufheitern werden.« Diana setzte sich auf
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