Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick
Autoren: Angela Gaede
Vom Netzwerk:
wie geht es dir?“
„Gut!“, sagte sie mit belegter Stimme, wenngleich es der Wahrheit entsprach.
„Kannst du dich an alles erinnern?“
„Ja. Sie wollten mir helfen. Sie haben mich erkannt, als ich in der Küche war.“
Es überraschte Morgan, dass Jasmine diesen Punkt als ersten ansprach und eigentlich hatte sie nicht darauf hinausgewollt.
„Dann stimmt es? Eve hat irgendwas davon gesagt, dass du …“
Leonie versagte die Stimme.
Die betäubende Ruhe hatte sich mit jedem Schritt mehr in Wohlgefallen aufgelöst und der ganzen Angst, Verwirrtheit und dem Grauen ermöglicht hervorzukommen.
„Es tut mir so unglaublich leid. Ich wollte dir keine Angst machen. Eve hatte mir alles gezeigt, mich unterwiesen, sodass ich zurückkehren konnte, wenn auch ohne meinen Körper. Den konnte sie mir nicht geben. Ich war sehr verzweifelt, wollte nicht mehr warten, nicht mehr in dieser brennenden Kälte, diesem alles verschlingenden, kalten Feuer, dieser überfüllten Einsamkeit verweilen. All das trieb mich dazu vom Plan abzuweichen, zu dir zu kommen, dich um Hilfe zu bitten. Es tut mir leid“, erklärte Jasmine und drückte ihre Schwester fest an sich.
„Eve?“, fragte Sug, die Mühe hatte Jasmines Worten zu folgen.
„Ja!“

Die Haare auf Sugs Armen stellten sich auf, irritiert sah sie von dem recht dürftig gekleideten Mädchen an der Tür zu Leonie und wieder zurück. Möglicherweise waren ihre Augen zu schaden gekommen durch das Wechseln der Dimensionen. War das nicht der Fall, dann sahen sich diese beiden Mädchen verdammt ähnlich. Warum war sie nackt unter Morgans Jacke, so wie Jasmine? War sie ebenfalls durch das Tor gekommen, bedeutete das wiederum sie war Eve, die Eve ?
„Ich werde dir später alles ausführlich erklären Sug. Okay? Jetzt will ich aber erst meine Neugier befriedigen. Wie soll es weiter gehen? Eure Rückkehr war sicher nicht das Ende des Plans, oder? Und was ist mit eurem Vater, mit Higgins und McFare?“
„Nun ja“, sagte Eve, ging hinüber zum Schrank, öffnete ihn, warf einen Blick auf die Kleidung und suchte nach etwas Passendem.
„Nachdem Jasmine und ich uns in etwas angemessenere Kleidung gehüllt haben und sie gegangen sind, werden wir die Polizei holen. Es wird Hitchwick und leider auch die Mutter meiner Schwestern erschüttern, wenn ans Tageslicht kommt, was unser Vater getan hat. Seine eigene Tochter in einen geheimen Keller zu sperren, zusammen mit einem anderen jungen Mädchen, um geheime, absonderliche Rituale mit ihnen zu vollziehen. Das Erschreckendste daran wird sein, dass er nicht alleine gehandelt hat. Noch weitere ehrbare Bürger dieses hübschen Fleckchens Erde waren an diesem Gräuel beteiligt. Womöglich wäre es noch viele Jahre so weitergegangen, wenn nicht heute ein schrecklicher Wahn, ausgelöst durch die Einnahme von halluzinogenen Pflanzen, Besitz von den Tätern ergriffen hätte. Mrs. McFare wird so freundlich sein, all das zu bestätigen, ebenso mein Vater. Was Higgins angeht, machen Sie sich keine Sorgen um ihn.“
„Sie stehen ihrem Vater in nichts nach, was das Spinnen von Geschichten angeht. Was ist mit meiner Frage nach dem Plan? Ist es das gewesen?“
„Ihnen wird bewusst sein, dass ich nicht über Dinge sprechen kann, die Sie nichts angehen. Obschon ich Sie beruhigen möchte, nachdem Hitchwick wieder dem Schutz Lilith unterstellt ist, wird Ruhe einkehren.“
„Liliths Schutz? Was soll das bedeuten? Was ist geschehen?“, fragte Sug aufgebracht, die nicht gewillt war, sich mit einem Ich-erzähl-es-dir-später abspeisen zu lassen.
„Mrs. Cooper hat den Stab weiter gereicht, an Eve. Sie hat sich geopfert, die Hexe gleich mitgenommen, damit Eve Hitchwick übernehmen kann. Mr. Smith hat einen netten, kleinen Altarraum unter dem Wintergarten, in dem es zurzeit aussieht, als wäre Hamlet nachgespielt worden. Habe ich noch etwas Wichtiges vergessen? Oh ja, du und ich waren nur Bauern in diesem Spiel um Macht. Du wurdest ins andere Reich verschleppt, um mich unter Druck zu setzen. Reicht das fürs Erste ?“, schloss Morgan ihre Erklärung, in dessen Verlauf ihre Stimme immer ungehaltener geworden war.
Das reichte bei Weitem nicht, doch Sug wusste nicht, was sie sagen oder fragen sollte.
Eve, Lilith, Tote, Machtspiel, unter Druck setzen? Was war, oder besser, was ging hier vor sich? Eine Verschwörung der Unterwelt, in die sie hineingeraten waren? Durch Zufall oder aus Kalkül?
„Eins begreife ich nicht. Warum stehen wir hier noch? Warum
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher