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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick
Autoren: Angela Gaede
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bedrängte, immerhin hatte sie es Eve und Lilith zu verdanken, dass sie wieder bei ihrer Schwester und ihrer Mutter weilte. Dasselbe galt für Leonie.
„Was genau haben wir als Bauern gemacht?“, fragte Sug plötzlich und riss damit Morgan aus ihren Gedanken.
„Wir haben geholfen, die Machverhältnise in Hitchwick neu oder alt zu ordnen. Angefangen damit, dass wir die Geschichte gelesen haben. Dadurch kam es zum Vertragsbruch zwischen Mr. Smith, Astarot und Lilith. Ging damit weiter, dass wir die richtigen Gegenstände mitgebracht haben, und endete mit einer kleinen Blutspende.“
„Ich verstehe nur die Hälfte von dem, was du da erzählst. Das kannst du mir gerne noch mal in Ruhe erklären, aber was meinst du mit Blutspende? Hat die andere Seite dein Blut?“, fragte Sug und Sorge brach durch ihre Worte.
Morgan verlangsamte ihren Schritt, zog den Ärmel ihrer Jacke hoch und deutete auf ihr Handgelenk.
„Mehr als genug.“
„Das müssen wir melden, so wie …“, Sug verstummte, erst jetzt wurde ihr wirklich bewusst, was geschehen war.
„So wie dein Ausflug?“
„Ich war in ihrem Reich. Ganz. Keinen kurzen Blick reingeworfen. Nein, ich war komplett dort und ich habe nicht die geringste Ahnung, was dort mit mir passiert ist.“
„Ich weiß, dass die Unterwelt es nicht so genau nimmt mit der Wahrheit. Wenn ich dich allerdings so betrachte, Kopf sitzt noch auf dem richtigen Fleck und blickt in die richtige Richtung, dann glaube ich, dass du wirklich nur gefangen gehalten wurdest, mit dir aber nichts geschehen ist.“
Morgan wusste, dass sich ihre Aussage allein auf Glauben stützte. Es war nicht möglich mit Sicherheit zu sagen, nur anhand des äußeren Erscheinungsbildes, ob jemand zu viel Unterwelt abbekommen hatte, oder gar besessen war.
Die Worte wirkten beruhigend auf Sug, auch wenn sie wusste, dass sie mehr Hoffnung als Sicherheit beinhalteten. Blieb die Frage, was sie jetzt machen sollten.
Sie mussten es der Gesellschaft mitteilen, doch was würde dann geschehen?
Es gab Gerüchte über Mitglieder, denen Ähnliches widerfahren war. Überprüfungen, Isolation, Exorzismus. Nichts davon klang, als wäre es besonders lustig oder erstrebenswert.
„Wir werden jetzt nach Hause fahren, ein langes Bad nehmen und morgen entscheiden, was zu tun ist.“
„Das klingt gut.“
Der Regen hatte sie mittlerweile durchnässt und ihre Kräfte schwanden. Das Auto kam keine Minute zu früh in Sichtweite. Kurz bevor sie es erreichten, blieb Morgan stehen, drehte sich zu Sug und nahm ihre Hand.
„Ich hatte schreckliche Angst um dich.“
„Wenn ich dich so betrachte, dann hätte ich sicher auch Angst um dich gehabt, wenn ich etwas mitbekommen hätte.“
Ein Lächeln huschte über Morgans Lippen, gefolgt von einem ziehenden Schmerz. Sie griff in ihre Hosentasche, zog den Rosenkranz hervor und legte ihn in Sugs Hand.
„Das hast du verloren oder man hat es dir geklaut“, sagte sie und ging um das Auto herum.
Sug verzog das Gesicht. Sie ergriff mit zwei Fingern die Perlen und zog den Rosenkranz nach oben. In ihrer Handfläche hatte sich eine kleine, leicht kribbelnde Stelle gebildet, da wo zuvor das Kreuz gelegen hatte. Ihr Herz machte einen Sprung, Hitze stieg in ihr auf. Das war nicht gut.
„Es ist doch okay, wenn du fährst, oder? Einarmig zu fahren scheint mir eine mittelprächtige Idee zu sein“, sagte Morgan.
Langsam ging Sugs Puls wieder runter. Womöglich blieb so etwas nicht aus, wenn man im anderen Reich gewesen war. Vielleicht stimmte auch nur etwas mit dem Rosenkranz nicht. Wie auch immer die Erklärung lauten würde, morgen war noch genug Zeit danach zu suchen.
„Fahren wir. Ich habe die Nase voll vom beschaulichen Landleben.“
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