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Die Hexe von Hitchwick

Die Hexe von Hitchwick

Titel: Die Hexe von Hitchwick
Autoren: Angela Gaede
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zurückkehren, jedenfalls nicht als Mensch.
„Aber wie ist das möglich?“, fragte Morgan, doch bevor sie eine Antwort bekam, überlagerte eine andere Stimme, eine andere Frage alles.
„Eve Smith? Die Eve aus der Geschichte?“
Die Starre war von Leonie abgefallen, als sie den Namen gehört hatte. Langsam und ein wenig wackelig schritt sie auf die Beiden zu. Was sie da sah, war merkwürdig, skurril, nicht zu begreifen. Das Mädchen sah aus wie sie. Wenn man sie nebeneinander stehen sah, konnte man glatt meinen, sie seien Geschwister.
„Ja die bin ich. Ich bin die Eve aus der Geschichte, die ich unserer Schwester zugeflüstert habe“, antwortete sie freundlich.
„Unserer Schwester?“, wiederholte Leonie verständnislos.
„Du und ich, wir sind Schwestern. John Smith ist auch mein Vater.“
„Aber … Wie … Das kann nicht sein!“
„Liebste Schwester ich will euch alles erklären, später. Zuerst brauche ich eure Hilfe. Es gibt da noch jemand, der darauf wartet zurückzukehren.“
„Moment mal. Hier wird weder geholfen, noch sonst etwas, bevor ich nicht ein paar Fragen von dir beantwortet bekomme. Wie ist es möglich, dass du nach über einem Jahrhundert zurückkehren kannst? Warum du und nicht die anderen? Und was bedeutet, du hast die Geschichte Jasmine zugeflüstert?“, fragte Morgan, wobei sie sich die letzte Frage selbst beantworten konnte.
Leonie hatte es ihr versucht zu erklären, dass Jasmine nichts mit dem Schreiben von Gedichten oder gar Geschichten am Hut hatte. Jemand musste sie ihr zugeflüstert haben und dieser jemand war Eve.
Sie war mit den anderen Schatten und Nachtmahren durch das Tor unter Jasmines Bett gekommen, hatte ihr die Geschichte ihrer eigenen Opferung erzählt und damit alles in Gang gesetzt. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Das Puzzle fügte sich zusammen, enthüllte sein geheimnisvolles Bild, ein Bild, das Morgan so gar nicht gefiel.
„Du hast Jasmine gezeigt, wie man ein Tor erzeugt, da jedoch das formgebende Blut fehlte, konnte sie nur als Schatten in Erscheinung treten. Bloß eine Kleinigkeit verstehe ich nicht. Wie konntest du als Schatten im Gefolge einer Hexe zu einer Anhängerin von Lilith werden?“
Jasmine, Schatten, durch ein Tor kommen?
Leonie verstand nicht, was das bedeuten sollte. Wollte Danby damit sagen, dass dieses Schattending, was sie angegriffen hatte, Jasmine war? Aber nein, so etwas war vollkommen unmöglich.
„Dank Mrs. Cooper. Sie saß an meinem Bett, als mich das Fieber niedergestreckt hatte. Es waren so viele Stimmen, ich wusste damals nicht, dass eine davon die Ihre war. Erst später verstand ich, Sie hatte mich geführt, mir den Weg zurückgewiesen. Ich war in der Dunkelheit, im Bann der Hexe, als noch mehr in mein Bewusstsein drang. Ein Wort, ein Geschenk von Mrs. Cooper, welches mir die Freiheit gab“, berichtete Eve, wobei ihre Worte voller Liebe und Wärme waren.
Morgan begriff nicht ganz, wie es sein konnte, dass dieses Mädchen, welches über hundert Jahre im Reich der Dämonen verbracht hatte, so voller Zuneigung von den Geschehnissen sprechen konnte. Ihre Worte waren die eines Menschen, der über seine Liebsten sprach, über besinnliche Momente im Kreis dieser Leute.
Der Dialog erzeugte bei Leonie ein Rauschen der Gedanken. Sie rasten in ihrem Kopf umher, gaben ihr nicht einmal die Möglichkeit den kleinsten Gedanken zu verfolgen, allerdings musste sie das unbedingt. Würde sie dem Rauschen nicht Einhalt gebieten, würde es sie überfluten, nicht nur ihren Verstand wegspülen, sondern ihr gesamtes Bewusstsein. Es gab zu viel, was sie nicht verstand, was ihr Angst machte.
Eine Kleinigkeit fiel ihr ein, trat aus dem Chaos hervor.
„Sie konnte nicht ins Haus. Mrs. Cooper, sie konnte nicht ins Haus ohne meine Einladung. Wie …?“, Leonie brach ab, sie kam sich dumm vor, von all den Fragen, die so viel wichtiger waren, stellte sie eine dermaßen nichtige.
„Ich hätte mit dem Fieber bereits der Hexe übergeben werden sollen. Mrs. Cooper hatte es verhindert. Mein Vater sorgte dafür, dass so etwas nicht mehr vorkommen würde“, erklärte Eve und berührte zum Abschluss Leonies Schulter.
Ein warmer Schauer zog über Leonie hinweg, ihm folgte eine angenehme Ruhe, die ihrem Chaos im Inneren Einhalt gebot und die Angst vertrieb.
„Jasmine wartet sicher schon. Willst du mir helfen, sie zu uns zu holen?“, säuselte Eve Leonie zu.
„Ja!“, entgegnete sie mit einem freudigen Lächeln.
Eve erwiderte das Lächeln mit
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