Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern
Autoren: Gena Showalter
Vom Netzwerk:
wirklich, dass du stark genug bist, um mich zu besiegen?“
    „Das habe ich doch schon. Wir haben fast deine gesamte Truppe niedergemetzelt.“ Er grinste, als er eine Hand um seine Pistole legte und auf Galen zielte. „Alles, was noch fehlt, ist deine Gefangennahme. Und wie es aussieht, sollte das nicht allzu schwierig werden.“
    „Halt. Warte.“ Gwen stellte sich mit unsicheren Schritten vor ihn und straffte die Schultern. Sie wankte, fiel jedoch nicht. Ihr Blick war auf Galen gerichtet. „Ich will nicht, dass sie dich mitnehmen, bevor du nicht gehört hast, was ich zu sagen habe. Auf diesen Tag warte ich schon mein ganzes Leben lang. So lange träume ich schon davon, dir zu sagen, dass ich die Tochter von Tabitha Skyhawk bin. Dass ich siebenundzwanzig Jahre alt bin und dachte, von einem Engel gezeugt worden zu sein.“
    Galen lachte, als er aufstand, doch das Lachen konnte nicht überspielen, dass er zusammenfuhr. Seine Wunde blutete jetzt stark. „Sollte mir das irgendetwas sagen?“
    „Verrate du es mir! Vor ungefähr achtundzwanzig Jahren hast du mit einer Harpyie geschlafen“, fuhr Gwen fort. „Sie hatte rotes Haar und braune Augen. Sie war verletzt. Du hast sie wieder zusammengeflickt. Dann bist du gegangen und hast gesagt, du würdest zurückkommen.“
    Sein süffisantes Grinsen erstarb langsam, als er sie genauer ansah. „Und?“ Zwar klang er nicht so, als würde es ihn kümmern. Aber er versuchte auch nicht zu fliehen, obwohl er den Kampf eindeutig verloren hatte.
    Gwen zitterte am ganzen Leib, und Sabins Wut wurde immer düsterer. „Und die Vergangenheit neigt dazu, die Leute einzuholen, nicht wahr? Also, Überraschung! Hier bin ich.“ Sie breitete die Arme aus. „Deine lang verschollene Tochter.“
    „Nein.“ Galen schüttelte den Kopf. Wenigstens kehrte seine Belustigung nicht zurück. „Du lügst. Das hätte ichgewusst.“
    „Weil du eine Geburtsanzeige bekommen hättest?“ Jetzt war Gwen diejenige, die lachte. Es war ein finsteres Lachen.
    „Nein“, wiederholte er. „Das ist unmöglich. Ich bin der Vater von niemandem.“
    Hinter ihnen legte sich der Kampf. Die Schreie verstummten, die Grunzlaute verebbten. Keine Schüsse mehr. Keine stampfenden Schritte. Dann erschienen die anderen Herren an der Tür, und jeder einzelne strahlte Hass und Wut aus. Alle waren blutgetränkt. Strider hielt noch immer Gideon auf dem Arm, als hätte er Angst, ihn abzusetzen.
    „Na, na, na. Seht mal, wen wir da haben“, murmelte Luden.
    „Ohne ein Kind, das dich abschirmt, bist du wohl nicht so tough, hm, Hoffnung?“, fragte Anya lachend.
    „Heute Abend werde ich dein schwarzes Herz verspeisen“, versprach Reyes.
    Sabin musterte die grimmigen Gesichter seiner Freunde. Diese Krieger waren gefoltert worden, und ihre Rachegelüste waren längst nicht versiegt. Sosehr er auch mit ihnen mitfühlte, er konnte es noch nicht zulassen.
    „Galen gehört uns“, sagte Sabin zu ihnen. „Haltet euch zurück. Gwen?“
    Gwen wusste, was Sabin von ihr wollte. Erlaubte sie ihm, ihren Vater einzusperren, oder sollte er ihn gehen lassen? Dass er ihr diese Wahl überließ, war der größte Liebesbeweis überhaupt. Wenn sie ihm doch nur hätte geben können, was er wollte.
    „Ich … ich weiß nicht“, erwiderte sie mit brüchiger Stimme. Als sie in diese Himmelsaugen schaute, Augen, von denen sie früher andauernd geträumt hatte, war sie abermals von der Erkenntnis erschüttert, dass ihr Vater hier war, direkt vor ihr. Er verkörperte alles, wonach sie sich einst als kleines Mädchen gesehnt hatte und dann wieder als Erwachsene, während sie in dieser Zelle in Ägypten eingesperrt gewesen war. Wie oft hatte sie sich danach gesehnt, von ihm festgehalten und beschützt zu werden?
    Er hatte nichts von ihr gewusst. Jetzt, da er von ihr wusste – würde er sie lieben? Würde er wollen, dass sie bei ihm blieb, so wie sie es sich all die Jahre gewünscht hatte?
    Galen beäugte die Krieger, die ihn bedrohlich ansahen. „Vielleicht waren meine Worte voreilig. Lass uns reden, du und ich. Unter vier Augen.“ Er machte einen Schritt vor und streckte die Hand nach ihr aus.
    Sabin knurrte. Es war ein Geräusch, das eine Bestie von sich gibt, kurz bevor sie angreift. „Du kannst gehen, wenn sie es gestattet. Aber du wirst sie nicht anfassen. Niemals.“
    Mehrere Sekunden lang schien es, als wollte Galen widersprechen. Etwas, das die Herren mit Sicherheit täten. Sie wollten diesen Mann in Ketten sehen, und es gefiel
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher