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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern
Autoren: Gena Showalter
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ihnen nicht, dass Sabin ihm die Freiheit angeboten hatte.
    „Ein Kind von mir würde sich niemals für die Herren der Unterwelt entscheiden.“ Galen hielt seine Hand ausgestreckt und winkte Gwen zu sich. „Komm mit mir. Lass uns gehen und einander kennenlernen.“
    Wünschte er sich wirklich, sie kennenzulernen, oder hoffte er bloß, sie als weitere Waffe gegen seine verhassten Feinde einsetzen zu können? Der Verdacht schmerzte, und unwillkürlich packte Gwen Sabins Pistole, deren Lauf auf Galens Kopf gerichtet war. „Egal, was geschieht, ich werde nirgends mit dir hingehen.“
    Sabin hasste ihn. Dieser Mann hatte grausame Dinge getan. Und damit würde er auch fortfahren.
    „Du würdest deinen eigenen Vater töten?“, fragte Galen und fasste sich ans Herz, als hätte sie tatsächlich seine Gefühle verletzt.
    In ihren Gedanken schloss er sie plötzlich in die Arme, hielt sie fest und sagte ihr, wie sehr er sie liebte. Hoffnung. Sie war da, in ihrer Brust, blühte in ihrem ganzen Körper auf. Kam sie von ihm? Oder von ihr selbst?
    „Du hast mich so schnell verleugnet“, fauchte sie. „Du sagtest, du hättest keine Kinder.“
    „Ich stand wohl unter Schock“, erklärte er geduldig. „Ich musste diese Nachricht erst mal verdauen. Schließlich passiert es einem Mann nicht jeden Tag, dass man ihm das unbezahlbare Geschenk der Vaterschaft macht.“
    Ihre Hand zitterte.
    „Deine Mutter … Tabitha. Ich erinnere mich an sie. Sie war das Schönste, das ich je gesehen hatte oder habe. Ich wollte vom ersten Moment an mit ihr zusammen sein und zusammenbleiben, doch sie verließ mich. Ich konnte sie nicht wiederfinden. Hätte ich von dir gewusst, hätte ich mir einen Platz in deinem Leben gewünscht.“
    Wahrheit oder Lüge? Sie hob das Kinn, obwohl ihr Arm nach unten fiel. Vielleicht steckte ja etwas Gutes in ihm. Vielleicht könnte man ihn retten. Vielleicht auch nicht. Aber … „Geh.“
    Er streckte den Arm nach ihr aus.
    „Geh“, wiederholte sie, und eine heiße Träne lief ihr über die Wange.
    „Tochter …“
    „Ich habe gesagt, du sollst gehen!“
    Auf einmal begannen seine Flügel, sich zu bewegen, breiteten sich schnell aus, viel zu schnell, flatterten, erzeugten Wind. Ehe irgendjemand auch nur blinzeln konnte, schoss Galen nach oben, durch die Decke und aus dem Gebäude.
    Die anderen Krieger konnten sich nicht länger zurückhalten und feuerten zahllose Schüsse auf ihn ab, warfen sogar ihre Messer nach ihm. Irgendwer musste ihn getroffen haben, denn sie hörten ihn aufjaulen. Allerdings war die Verletzung wohl nicht allzu schwer, denn Galen stürzte nicht ab. Gwen hasste sich für die Erleichterung, die sie verspürte.
    Schnaufende Atemzüge erfüllten den Raum, und schnell mischten sich gemurmelte Flüche und stampfende Schritte darunter.
    „Nicht schon wieder!“ Strider stöhnte, und endlich legte er Gideon ab. „Warum hast du das getan, Sabin? Warum hast du zugelassen, dass sie das tut?“ In der nächsten Sekunde lag der massige Krieger auch schon neben seinem Freund und krümmte sich vor Schmerzen.
    Sabins Zögern hatte Galen die Chance gegeben zu fliehen, und Galens Flucht bedeutet für die Herren eine Niederlage. Eine Niederlage für Strider. Alles meine Schuld, dachte Gwen. Sabin hatte recht behalten. Was seinen größten Feind betraf, konnte er ihr nicht trauen. Als es ernst geworden war, hatte sie versagt.
    „Es tut mir leid“, sagte Sabin zu seinem Freund.
    Ich werde es wiedergutmachen. Irgendwie, irgendwann. Sie wirbelte herum, um ihn zu packen und zu zwingen, sich ihre Entschuldigung anzuhören. Stattdessen keuchte sie erschrocken. „Du blutest ja.“
    „Halb so wild. Es wird heilen. Aber wie geht es dir?“ Er musterte sie von Kopf bis Fuß und sah jeden Bluterguss und jeden Schnitt. Unter seinem Auge zuckte ein Muskel. „Ich hätte ihn überwältigen sollen, als sich die Gelegenheit dazu hatte. Er hat dich verletzt.“
    „Es wird heilen“, wiederholte sie seine Worte und warf sich dabei in seine Arme. „Es tut mir leid. Es tut mir so unendlich leid. Kannst du mir vergeben?“
    Er gab ihr einen Kuss auf den Scheitel. „Ich liebe dich. Es gibt nichts, was ich dir vergeben musste, mein Schatz.“
    „Ich habe gekniffen. Ich habe deinen größten Feind ziehen lassen. Ich …“
    „Nein, nein, nein. Ich werde nicht zulassen, dass du dir dafür die Schuld gibst. Ich habe ihn gehen lassen.“ Er legte ihr die Hand ums Kinn. „Und jetzt sag mir, was ich hören will. Was ich
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