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Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern

Titel: Die Herren der Unterwelt 04 - Schwarzes Flüstern
Autoren: Gena Showalter
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zu fragen. Er richtete einfach seine Waffe auf ihn und feuerte drei Schüsse ab. Niemand verletzte seine Gwen.
    Gwen wirbelte herum, ihre Krallen blitzten. Ihre winzigen Flügel flatterten wie wild unter ihrem T-Shirt. Der tödliche Glanz in ihrem Blick wurde matter, als sie realisierte, wer vor ihr stand. „Danke.“
    „Jederzeit.“
    „Ich habe deine Freunde gefunden. Sie sind verletzt, aber sie leben. Ich habe sie befreit, allerdings fehlen zwei: Gideon und Anya.“
    Erstens – sie hatte sie schon gefunden und befreit? Heilige Hölle. Sie war schneller und besser, als er geahnt hatte. Zweitens – wo zum Teufel waren die anderen? Eingesperrt? „Anya?“, rief er. „Gideon?“
    „Sabin? Sabin, bist du das?“, rief eine Frau vom Ende des Flures. Anya. „Das wird auch langsam mal Zeit. Ich bin hier hinten. Mit einem Wächter.“
    Sabin sah Gwen an, und genau in dem Moment liefen drei Männer mit wilden Gesichtsausdrücken ins Zimmer. „Übernimmst du?“, fragte er.
    „Klar.“ Sie war bereit für die nächste Herausforderung. „Hol du Anya.“
    Er rannte los. Jeden seiner Männer hätte er auch allein gelassen, und Gwen war eine bessere Kämpferin als alle Herren zusammen, deshalb hatte er keinen Zweifel daran, dass sie es schaffen würde. Keinen Zweifel. Die Formulierung brachte ihn zum Lächeln.
    Während er lief, steckte er eine Pistole ein und zog ein Messer hervor. Er hatte fast keine Munition mehr, und ein Messer musste man zum Glück nie nachladen. Wo bist du, Anya? Er stürmte durch eine Tür – leer. Mit der Schulter brach er eine andere auf, die Scharniere zerbarsten. Nichts. Drei Zimmer weiter, und er hatte sie. Ihre Schultern waren blutüberströmt, und ihr gegenüber stand ein kleiner Junge, der sie fest im Blick hatte.
    Der Junge drehte sich mit entschlossenem Gesichtsausdruck zu Sabin um. Irgendetwas war … seltsam an ihm, so als wäre er nicht dreidimensional.
    „Sabin!“ Als Anya zu einer Seite flitzte, folgte der Junge ihr schnell und streckte einen Arm aus.
    „Ich muss sie hierbehalten“, sagte er, klang jedoch nicht gerade glücklich dabei.
    Langsam steckte Sabin seinen Dolch in die Scheide und griff hinter sich. Er legte die Finger um das Betäubungsgewehr.
    „Fass ihn nicht an“, beeilte sich Anya zu sagen, „und pass auf, dass er dich nicht berührt. Sonst gehst du ohne Warnung zu Boden.“
    „Anya!“
    Sabin erkannte die Stimme von Tod, weshalb er sich nicht umdrehte, als sich von hinten Schritte näherten. Er behielt den Jungen fest im Blick und war trotz Anyas Warnung bereit, sofort auf ihn loszugehen, wenn er der Göttin noch einmal zu nahe kam.
    „Luden! Bleib, wo du bist, Baby, aber sag mir, dass es dir gut geht.“ Freude und Sorge spiegelten sich auf Anyas Gesicht. „Ich muss wissen, ob es dir gut geht.“
    „Ja, es geht mir gut. Und dir? Oh Götter.“ Lucien stellte sich hinter Sabin und sog scharf die Luft zwischen seinen Zähnen ein. Sabin konnte die Wut, die von ihm ausging, geradezu spüren. „Deine Schultern.“
    „Ist nur ein kleiner Kratzer.“ In ihren Worten lag Feuer; ein Racheversprechen.
    Die Hand immer noch hinter dem Rücken, reichte Sabin Lucien das Betäubungsgewehr. „Keine Ahnung, ob es irgendetwas ausrichten kann, aber ich überlasse es dir. Gideon ist immer noch verschwunden.“ Wortlos nahm der Krieger die Waffe, und Sabin machte auf dem Absatz kehrt.
    Er setzte die Durchsuchung der Zimmer fort. Aus einigen hatte man Gummizellen gemacht. In einem standen Computer und andere elektronische Geräte. Ein anderes war mit genügend Konservendosen vollgestopft, um sich ein Leben lang allein davon zu ernähren. Sabin rannte den nächsten Flur hinunter und rief Gideons Namen. Die Zimmer hier hatten dickere Schlösser und Fingerabdruckscanner. Mit klopfendem Herzen horchte Sabin an jeder Tür, bis er schließlich – den Göttern sei Dank – ein Wimmern vernahm.
    Gideon.
    Hastig spähte er durch den Türschlitz. Dann machte er sich an die Arbeit. Seine Muskeln waren zum Zerreißen gespannt, seine Knochen sprangen fast aus ihrer Verankerung, und seine Wunden gingen wieder auf, doch er schaffte es, das Metall so weit aufzubiegen, dass er sich durchquetschen konnte. Sogleich fiel ihm die gebrochene und blutüberströmte Gestalt ins Auge, die an einer Krankentrage festgebunden war. Er erlebte ein Dejävu, und ihm wurde schlecht.
    Als er die Trage erreichte, kam ihm die Galle hoch. Gideons Augenlider waren so geschwollen, dass es aussah, als lägen
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