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Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)

Titel: Die Hallen der Unendlichkeit (German Edition)
Autoren: H. H. T. Osenger
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hatte. Lars und Mike schlugen sich auf die Schultern und wussten ihrer Freude keinen Ausdruck zu verleihen.
    Während sie überglücklich ihren Wohnort betrachteten gingen sie auf die Landstraße hinaus und ein paar Schritte auf den Radweg. Plötzlich hörten sie hinter sich ein gewaltiges Donnern. Lars und Mike fuhren zusammen. Etwa wieder ein Gewitter? Aber es hatte sich irgendwie anders angehört. Die Köpfe der Jungs fuhren herum.
    Das Geräusch entpuppte sich als etwas ganz Harmloses. Es war kein Gewitter, das die Jungen erneut aus ihrer Realität in eine andere schleudern könnte. Hans Lubronski, der finstere und unheimliche Lubronski, kam freudestrahlend auf seiner Harley-Davidson aus der Garage gedonnert.

Ungefähr zwei Wochen später
     
     
    Lars und Mike saßen bei Hans und Andrea auf der Terrasse hinter dem Haus und verdrückten jeder ein riesiges Eis. Andrea ließ sich einen gekühlten Früchtetee schmecken, Hans nahm ab und zu mit einem Seufzer der Zufriedenheit einen Schluck aus seinem Bierglas.
    „Was habt ihr eigentlich euren Eltern erzählt, wo ihr so lange wart?“, fragte Hans.
    „Gegenüber denen sind wir bei der Wahrheit geblieben“, antwortete Lars zwischen zwei Löffeln Eis. „Uns ist nichts eingefallen, was einigermaßen glaubhaft gewesen wäre.“
    „Allerdings waren sie auch der Wahrheit gegenüber erst äußerst misstrauisch“, ergänzte Mike. „Was ja auch verständlich ist! Wer erlebt denn solche Abenteuer? Und wer glaubt einem so etwas?“
    „Aber gegenüber der Polizei habt ihr doch hoffentlich etwas anderes erzählt?“, fragte Andrea. „Eure Eltern werden euch doch als vermisst gemeldet haben, oder etwa nicht?“
    Lars und Mike nickten.
    „Wir sagten gegenüber der Polizei, wir wären wegen Schwierigkeiten in der Schule auf die Walze gegangen“, erklärte Mike, während er nach einer weiteren Portion Eiscreme Ausschau hielt.
    „Und dem Direktor der Schule haben wir erklärt, dass wir wegen Krach mit unseren Eltern ausgerückt wären“, ergänzte Lars. „Unsere Eltern haben natürlich bei diesem Spiel ihre Rollen spielen müssen, aber das haben sie zum Glück getan.“
    Hans war noch nicht ganz zufrieden gestellt. „Wieso haben sie euch denn die Wahrheit am Ende doch geglaubt? Was ihr ihnen erzählt habt klang doch voll und ganz nach einem Märchen!“
    Mike grinste breit. „Du vergisst, dass ich aus den Hallen einen Beweis für die Wahrheit unserer Geschichte mitgenommen habe.“
    Hans und Andrea sahen sich an. „Welchen denn?“
    Nun grinste auch Lars. „Die Goldmünzen, die er der Puderpuppe in der Halle des unermesslichen Reichtums und des immerwährenden Glücks abgegaunert hatte. Unsere Eltern haben vielleicht Augen gemacht. Und erst, als wir damit in Neuss und Düsseldorf einige Numismatiker aufgesucht haben. Die waren ganz aus dem Häuschen, als sie die Münzen sahen. Alle waren sich darüber einig, dass es sich um venezianische Goldmünzen aus dem fünfzehnten Jahrhundert handele. Die wollten uns gar nicht mehr aus ihren Läden heraus lassen.“
    Mike warf sich in die Brust. „Ich habe natürlich mit Lars geteilt. Versteht sich ja wohl von selbst, auch wenn in erster Linie ich die Münzen gewonnen habe. Aber was tut man nicht alles für den besten Freund, mit dem man durch dick und dünn gegangen ist?“
    „Jedenfalls sind die Schulden vom Hausbau praktisch weg, und es blieb auch noch Geld für neue Fahrräder übrig“, sagte Lars mit einem Seitenblick auf Mike. „Übrigens möchten meine Eltern euch beide kennen lernen.“
    Hans verdrehte die Augen. „Ach du grüne Neune!“
    „Ich muss zum Friseur“, sagte Andrea sofort und fuhr mit den Händen durch ihr immer noch langes Haar.
    „Wie wäre es übrigens mal zur Abwechslung mit einem Pagenkopf?“, fragte Hans.
    „Ach, stimmt ja!“, rief Mike lebhaft. „Das hätte ich beinahe vergessen: Meine Eltern wollen euch auch kennen lernen und sie wollen das Tor sehen!“
    Hans warf Andrea einen leidenden Blick zu. „Wie kommen wir jetzt aus dieser Klemme wieder heraus?“
    Andrea zuckte hilflos die Achseln. „Wollen wir in die Hallen abhauen?“
    Hans schüttelte nachdenklich den Kopf. „Irgendwann kommen wir ja doch zurück. Unsere Heimat ist nun mal hier.“
    Einen Augenblick lang schwiegen die vier. Dann war es ausgerechnet Mike, der mit ziemlich nachdenklicher Miene sagte: „Auf jeden Fall war es äußerst interessant zu sehen, dass in anderen Welten auch nicht alles in Ordnung ist.“
    Alle
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