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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung
Autoren: Svenja Hofert
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Fehler sind bei allen neuen Themenfeldern an der Tagesordnung. Nehmen wir beispielsweise das Social Media Marketing. Firmen engagieren, wenn sie hier erste Stellen schaffen, in aller Regel einen jungen Mitarbeiter, der wenig kostet. Sie stellen dann bald fest, dass dieser allerdings noch nicht so viel leisten kann wie ein alter Hase. Also stellt man in der zweiten Phase jemanden ein, der professioneller ist und bereits mehr Kenntnisse mitbringt. Gut, dass Sie so schlau sind, das zu wissen, und in den Startlöchern stehen, um sich bei Ihrer Wunschfirma vorzustellen. Sie sehen ja: In dem Themenfeld, das Sie abdecken, sind die Leistungen einfach noch zu bescheiden …
    Strategieänderungen ziehen noch weitere Konsequenzen nach sich. Ein Unternehmen ist mit Dienstleistungen rund um die EDV gestartet, möchte sich dann aber auf das Projektgeschäft für Konzerne konzentrieren. Damit verändern sich die Anforderungen an die Mitarbeiter. Genügten beispielsweise vorher allgemeine PC-Kenntnisse und Erfahrungen in Windows-Administration, wird nun sehr viel umfassenderes Know-how und Erfahrung im Projektmanagement gefordert. Es ist wahrscheinlich nicht möglich, alle Mitarbeiter so zu qualifizieren, dass sie die Aufgaben erfüllen können. Also ist eine Bewerbung von einem Externen, der exakt die gefragten Fähigkeiten und das Wissen mitbringt, das den Wandel ermöglicht, mit Sicherheit gern gesehen.
Wie Sie dieses Wissen nutzen können
    Beobachten Sie Unternehmen, die auffällig in der Kritik stehen. Wenn der Kurswechsel nicht unmittelbar erfolgt, so doch fast immer nach einem gewissen Zeitraum. Schließlich möchte jeder überleben und Gewinne machen. Und alles, was das verhindert, muss abgestellt werden.
Ein Führungswechsel steht an
    Manche Führungskräfte nehmen ihre ganze Mannschaft mit, wenn sie einen Job aufgeben. Das ist zum Beispiel in der Werbebranche absolut üblich, und nicht selten wechseln komplette Abteilungen von einer Agentur zur anderen. Manchmal bringen die neuen Chefs ihre »Spezis« auch mit oder holen sie nach – ein Prozess, der sich oft über Monate und Jahre hinzieht. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Führungskräfte profitieren von loyalen Mitarbeitern. Wer seinen Vorgesetzten seit langem kennt und schätzt, macht weniger »Zicken« und trägt Entscheidungen leichter mit. Alteingesessene Mitarbeiter, denen ein neuer Chef vorgesetzt wird, sind dagegen oft widerspenstig, beobachten die Entwicklung kritisch und sträuben sich gegen Neues. Bei Übernahmen und Umstrukturierungen geschieht es häufig, dass die Mitarbeiter und Chefs zunächst gehalten werden, um Informationen weiterzugeben und die neuen Mitarbeiter damit handlungsfähig zu machen. Später wird die alte Führungsriege nach und nach ausgetauscht.
Wie Sie dieses Wissen nutzen können
    Viele sagen, es lohne sich nicht, sich zu bewerben, wenn sich ein Unternehmen gerade neu aufstellt. Aber es kann durchaus sein, dass auf der einen Seite 700 Stellen abgebaut und auf der anderen 500 geschaffen werden. Das nennt sich dann Erneuerung oder Verjüngung.
    Versuchen Sie, im Laufe Ihres Joblebens ein Netzwerk aufzubauen und Mentoren zu finden, die Sie auf Positionen nachholen. Werden Sie aktiv, wenn Sie Wind davon bekommen, dass ein Führungswechsel stattfindet. Nicht jeder »Neue« hat gleich eine ganze Riege, die sofort mit ihm geht – und dann freut er sich vielleicht gerade über neue Bewerber. Denn auch ein neuer Mitarbeiter ist zunächst ein treuer Mitarbeiter, während alteingesessenes Personal tendenziell gern an Bewährtem festhält.
Einführung neuer Systeme
    Das Unternehmen, das auf SAP umstellt, oder die Firma, die ein neues Managementsystem für die Kundenzufriedenheit einführt: Beide verändern sich und haben plötzlich neue Anforderungen an Mitarbeiterkompetenzen. Schulungen allein reichen häufig nicht aus, oft ist auch praktische direkte Erfahrung gefragt. Bringen Sie diese mit, haben Sie einen Vorteil, den es zu nutzen gilt. Ein weiteres Argument: Fast jede Abteilung steht Veränderungen, zum Beispiel technischen Neuheiten, zunächst ablehnend gegenüber. Das liegt daran, dass sich im Laufe der Jahre Gewohnheiten einschleichen, die niemand gerne aufgibt. Deshalb schreiben immer mehr Unternehmen den Willen und die Bereitschaft zur Veränderung schon in den Arbeitsvertrag. Wenn Sie dieses Veränderungsengagement von vornherein mitbringen, besitzen Sie einen weiteren, direkt nutzbaren Vorteil, wenn das Unternehmen neue, weniger
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