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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung
Autoren: Svenja Hofert
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Beispiel einer Werbeagentur (!) – formuliert. Standardaussagen zum Unternehmen und zu den gewünschten »Soft Skills« kommen hinzu. Für Sie heißt das: Wenn Sie im Bewusstsein der Entscheider präsent sind, bevor die Anzeige herausgegeben wird, könnten Sie die Schaltung überflüssig machen. Denn wer gibt schon gerne Geld für Stellenanzeigen und Headhunter aus, wenn es nicht nötig ist?
Phase 5: Der Chef oder der Betriebsrat genehmigen die Stelle
    Dass die Chefs »Ja« gesagt haben, heißt noch nicht, dass es keinerlei Hürden mehr gibt. Auch der Betriebsrat muss zustimmen, wenn es um die Schaffung neuer Stellen geht. In der Regel wird dieser nicht intervenieren – es sei denn, es gibt genügend interne Mitarbeiter, die in neue Positionen versetzt werden können. Das ist in der Regel jedoch nur dann der Fall, wenn in anderen Teilen des Unternehmens ein großer Personalabbau geplant ist oder stattgefunden hat. Für Sie bedeutet das: Wiegen Sie sich nicht zu früh in Sicherheit. Verlassen Sie sich nicht auf eine »versprochene« Stelle. Gehen Sie freundlich mit dem Betriebsrat um.
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Warum Sie spätestens in Phase 3 im Gespräch sein sollten
    Es liegt auf der Hand: Je früher Sie als potenzieller Mitarbeiter im Spiel sind, desto besser stehen Ihre Jobchancen. Wenn Sie einige Gespräche geführt und zum »Vertrauten« geworden sind, haben es andere Kandidaten schwerer. Allerdings bedeutet das für Sie viel Arbeit. Sie brauchen gute Nerven und ein gesundes Selbstbewusstsein. Einmalige Anrufe bei einem Unternehmen nutzen nichts, Sie müssen dauerhaft Präsenz zeigen, jedoch ohne aufdringlich zu sein. Mir sind mehrere Fälle bekannt, in denen Guerilla-Bewerber vier- bis sechsmal zu Gesprächen – teilweise mit verschiedenen Personen – eingeladen worden sind, bevor ein Arbeitsvertrag auf den Tisch kam. Das schaffen Sie nur mit Ruhe und stetem Interesse an diesem Unternehmen – und mit der Einstellung: »Es wäre schön und mir wichtig, wenn es klappt. Ich konzentriere mich aber nicht nur auf diese Chance, sondern suche weiter nach attraktiven Jobs.«
    Die meisten Jobs entstehen bis Phase 3, ohne dass sie jemals in einer Zeitung oder einer Stellenbörse auftauchen. Sie werden »einfach so« an einen passenden Bewerber vergeben, der schon im Bewusstsein der Entscheider war, als der Bedarf akut wurde. Es kann sich um einen Initiativbewerber handeln, um einen Bekannten der Sekretärin, um den Kollegen von der Konkurrenz (der auf der Messe einfach mal nachgefragt hat …) oder auch um jemanden, der sich kürzlich in einem Projekt engagiert hat. Andere Jobs landen später in einem Stellenmarkt oder zumindest am schwarzen Brett. Behörden sind gesetzlich verpflichtet, Stellenangebote auszuschreiben. Konzerne, die tariflich gebunden sind, verpflichten sich gegenüber dem Betriebsrat häufig selbst, offene Stellen zumindest am schwarzen Brett oder im Internet bekanntzumachen. Allerdings ist es gut möglich, dass diese Stellen zum Zeitpunkt der Veröffentlichung schon (fast) vergeben sind – und dass Bewerber sich mit ihren Unterlagen umsonst bemühen. Denn es gibt ja noch jene Bewerber, die in den Phasen 1 bis 3 schon Präsenz gezeigt haben …
Die Phase 0
    Viele meiner Kunden haben es schon in Phase 0 geschafft, sich einen Job zu sichern, also lange bevor der Bedarf erkannt worden ist. Wie ist das möglich? Grund war immer, dass das Unternehmen einen begabten Bewerber mit speziellem Wissen nicht ziehen lassen wollte. Lieber hat man eine Stelle geschaffen, die dessen Persönlichkeit und Fähigkeiten entsprach. Möglich ist auch, dass der Bewerber Qualifikationen für ein Thema mitbrachte, welches vor seiner Bewerbung noch nicht als drängend gesehen wurde. Im persönlichen Gespräch aber hat sich ein Bedarf nach genau diesem Bewerber herauskristallisiert.
    Ich kenne viele solche Beispiele, und ja, sie stammen aus dem Bereich höherqualifizierter Bewerber, aber durchaus nicht nur der Top-Absolventen.Vielmehr war es die Persönlichkeit, die überzeugte, die authentische Art oder ein bestimmter fachlicher Berührungspunkt. Bei dem einen waren es die Polnisch-Kenntnisse, die Türen in einen ganz anderen Bereich öffneten, bei einem anderen eine Präsentation, die die Geschäftsführung zwar nicht von der Eignung für diese Stelle überzeugte, aber von dem Menschen.
Der verdeckte Stellenmarkt
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    Wie Sie anhand der von mir gerade vorgestellten fünf Phasen sehen können: Der größte Teil
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