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Die Guerilla-Bewerbung

Die Guerilla-Bewerbung

Titel: Die Guerilla-Bewerbung
Autoren: Svenja Hofert
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der offenen Stellen wird nie ausgeschrieben, weil schon in den Phasen 1 und 2 – erfolgreich – nach geeigneten Bewerbern gesucht wird.
    Wenn Sie eine Guerilla-Strategie für die Jobsuche nutzen wollen, sollten Sie in diesen Phasen präsent sein. Schauen Sie sich dazu auch die zweite Grafik an.
    In der Abbildung sehen Sie den Kreislauf, der immer wieder bei der Frage »Wer wäre geeignet?« beginnt – und zwar vor wie nach einer Ausschreibung oder auf ein internes Stellenangebot. Ob sichjemand unter den Mitarbeitern befindet, den man kennt, ist entscheidend. Denn diese Person lässt sich schon vorab einschätzen, ein fremder Bewerber nicht.
    An dieser Stelle müssen wir gedanklich einen Schritt zurückgehen. Wenn Sie sich auf dem verdeckten Stellenmarkt bewerben, weil Sie Ihr Traumunternehmen finden möchten, dann bleibt Ihnen zunächst nichts anderes übrig, als nach diesem zu suchen. Klingt lapidar, ist aber so. Arbeitgeberportale wie Kununu.com geben Anhaltspunkte, wo sich Arbeit besonders gut anfühlt. Meine Erfahrung: Es sind oft die Unternehmen, über die man wenig spricht und die kaum in der Presse auftauchen. Denn in den letzten Jahren haben sich zwei Regeln als zutreffend herausgestellt:
Offizielle Stelleninserate schalten vor allem die, die es nötig haben, weil es bei ihnen eine hohe Fluktuation gibt.
Offizielle Stelleninserate gibt es vor allem für Spezialistenjobs, die schwer zu besetzen sind.
    Fast die Hälfte der Stellen in Online-Jobportalen wird zudem inzwischen von Personalberatern, Zeitarbeitsunternehmen oder im Rahmen der sogenannten Arbeitnehmerüberlassung geschaltet. Mit anderen Worten: Man weiß nicht, welches Unternehmen sich dahinter verbirgt. Und Zeitarbeit sowie erst recht Arbeitnehmerüberlassung gilt nun sehr wenigen als Traumjob, sondern stellt so gut wie immer eine Notlösung dar.
Wie Sie den Traumarbeitgeber mithilfe des Internets finden
    Sie haben dieses Buch gekauft, weil es Sie reizt, anders an das Thema heranzugehen. Sie wollen nicht irgendeinen Job, sondern einen guten. Im ersten Schritt müssen Sie nun herausfinden, wo Sie sich überhaupt bewerben sollen. Oft werde ich gefragt, wie man denn herausfinden kann, ob ein Unternehmen ein guter Arbeitgeber ist oder nicht. Dazu hat sich eine einfache Vorgehensweise bewährt:
Halten Sie die Ohren im Bekanntenkreis offen. Notieren Sie sich »gute« Namen und »schlechte«. Ich persönlich führe – selbstverständlich diskret und nicht öffentlich – eine rote (Vorsicht!) und eine grüne (alles klar!) Liste von Unternehmen in Hamburg und bundesweit, in denen ich Interna notiere, die ich von meinen Kunden erfahre, bis hin zu Namen von besonders schlechten oder besonders guten Führungskräften. Meine Erfahrung sagt mir: Eine Stimme mag eine Ausnahme sein, mehrere, zumal aus einer Abteilung, sind es sicher nicht mehr.
Recherchieren Sie auf einem Arbeitgeberbewertungsportal wie Kununu.com . Betrachten Sie die Bewertungen mit der nötigen Distanz: Wenn auf ein kleines Unternehmen auffällig viele Hohelieder gesungen werden, die zudem in einem relativ kurzen Zeitraum abgegeben worden sind, könnte der Geschäftsführer oder ein Abteilungsleiter dahinterstecken. Ich habe schon gehört, dass es Firmen gibt, die Ihre Mitarbeiter mehr oder weniger offen darum bitten, hier Sterne zu verteilen. Bei größeren Unternehmen ist eine eher mittlere Bewertung typisch. Selbst die Audi AG, aus der man eher selten interne Klagen hört, ist mittel bewertet. Und sogar der hochgelobte dm Drogeriemarkt schneidet unterm Strich nur mittel ab. Eindeutiger ist das Bild oft bei kleineren Unternehmen. Die Agentur Sitegeist ist mir aus verschiedenen Quellen als mitarbeiterfreundlich und offen bekannt. Dies spiegelt sich klar in den Bewertungen, wie Sie auf dem Screenshot unter dem Fallbeispiel erkennen können. Ergänzend sei angemerkt, dass sich diese positive Bewertungstendenz über mehrere Jahre hinzieht, also offensichtlich nicht »erbeten« ist.
Recherchieren Sie bei Xing oder LinkedIn. Eine fantastische Informationsquelle ist »Funktion jetzt« bzw. »Funktion zuvor«. Hier können Sie sehen, wie lange Mitarbeiter eine Funktion bekleidet haben, und gegebenenfalls eine hohe Fluktuation erkennen. Geben Sie einfach »Firma jetzt« ein und »Firma zuvor«. Natürlich ist es normal, dass Mitarbeiter Unternehmen verlassen, jedochist es auffällig, wenn viele Mitarbeiter nur kurz geblieben sind. Erst recht gilt das, wenn die folgende Position sehr stabil ist, es
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