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Die Gruseltour von Schreckenstein

Die Gruseltour von Schreckenstein

Titel: Die Gruseltour von Schreckenstein
Autoren: Oliver Hassencamp
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Schaufel, spielte das Klavier den Trauermarsch von Chopin, dann, als sie sich bewegte, Hoch soll sie leben. Und weiter ging’s mit Tanzmusik. Nach einem Schwenk über das reichhaltige Buffet folgten Ausschnitte vom zweiten Abend, und das Gelächter riß nicht mehr ab. Da zeigte sich Schießbude auf der Tanzfläche bei einer Wurfnummer mit Sonja, Strehlau mit Fräulein Böcklmeler beim Ringelreigen, Pummel mit Bettina in Phantasieverrenkungen, die Rülpshexe stocksteif mit dem Rex, Mauersäge in klassischen Tanzpaarposen mit Fräulein Doktor Horn, danach die Texttafel: Ein zauberhaftes Paar! Mauersäge mit Strohhut und Stöckchen als Stepptänzer.
    jetzt schaltet er auch mit den Füßen!“ freute sich Beni, und wieder klirrten die Rüstungen. Besonders bei Ottokars Gesicht, als die Rülpshexe ihm einen Kuß gab. Beim abschließenden Schuhplattler der Leiterin von Rosenfels mit den Minis vom Schreckenstein drohte der Saal einzustürzen. Und begeistert wie Mauersäge, die Rülpshexe, der Rex, Sonja, Fräulein Böcklmeier, Doktor Waldmann und Schießbude auf der Filmleinwand, klatschten alle im Saal. Auch Dampfwalze.
    „Maximumspitze!“ befand Eugen.
    Auf einem langen Tisch hinter den Stuhlreihen hatte Diener Jean unbemerkt Säfte und Gebäck in Schreckensteiner Mengen bereitgestellt. Fröhlich schwatzend wurde zugegriffen.
    Stephan ging zu Sonja. „Da hast du aber mitgedreht!“
    Sie nickte. „Und mein Vater und...“
    Stephan lachte. „Ingrid und Sophie nicht zu vergessen!“
    Die Redaktionsmitglieder standen zusammen. Gegen diesen Film sind wir mit unserer Schulzeitung blasse Geister“, meinte Strehlau bekümmert.
    „Aber beide Medien zusammen geben einen ganz schönen Zeitzünder!“ freute sich Mücke und schaute zu Dampfwalze hinüber. Der stand leicht betreten bei den Minis. jetzt kamen Ingrid und Esther zu ihm. „Na, wie hat’s dir gefallen? Du hast gar nichts gesagt.“
    Ihr müßt schwerhörig sein“, erwiderte der Muskelprotz. „Sonst hättet ihr mein schallendes Gelächter gehört.“
    Mücke nickte anerkennend.
    Leicht betreten in der allgemeinen Fröhlichkeit wirkte auch Ottokar. „Ihr habt es gut gemeint“, sagte er zu Sonja, Beatrix und Sophie, „aber ich glaube, ich muß ihm sagen, daß ich mit dem Film nichts zu tun habe.“
    „So weit kommt’s noch!“ widersprach Stephan. „Das ist unter Rittern doch selbstverständlich.“
    „Völlig richtig“, bestätigte auch Doktor Waldmann. Da klopfte jemand ans Glas.
    „Otto... ks...“ rief der Burgherr. Für dich habe ich noch eine Überraschung! Meine... ks... Schwester läßt dir sagen, daß du nicht umsonst in dem... ks... Rattenloch... ks... Sie hat inzwischen sieben Logiergäste gehabt, und alle haben... ks... störungsfrei geschlafen...“
    Vor allem die Mädchen klatschten wild Beifall.
    „Nächsten Sommer ist das Hotel fertig“, fuhr Mauersäge fort. „Zum Dank wirst du mit deinen Eltern vierzehn Tage Gast auf Hotel Rülpshorst sein.“
    „Ein Danaer-Geschenk!“ meinte der gebildete Hans-Jürgen.
    „Was für’n Ding?“ fragte Dieter.
    „Das ist wie das Schwert des Sophokles. Nur nicht so grün!“ erklärte Andi todernst.
    Als Ottokar sich mit Handschlag bedankte, drohte ihm Mauersäge belustigt mit dem Zeigefinger. „Du mußt allerdings damit rechnen, daß sie dich noch mal... ks... küßt!“
    „Wir bedanken uns für Ihre großzügige Gastfreundschaft, Graf!“ tönte Fräulein Doktor Horn. Beim Handkuß, den er ihr gab, verdrehte sie die Augen.
    Und Pummel feixte. „Mann! Heut läßt sie ihre Glotzebällchen eiern wie der Osterhase an Weihnachten!“
    „So friedlich wie in diesem Trimester waren wir eigentlich noch nie miteinander“, stellte Beatrix beim Abschied fest.
    „Das läßt sich bis zu den Ferien ändern!“ versicherte Mücke.
    Anderntags in der Schweigezeit gegen Ende des Mittagessens schloß Dampfwalze seine Ansage mit einem Punkt in eigener Sache. „Nachdem die Minimumspitze allgemein anerkannt ist, sollten wir den Schulkapitän neu wählen. Wie soll er heißen?“
    „O-T-T-O-K-A-R!“ brüllten die Ritter.
    Der alte neue Schulkapitän stand auf und drückte dem neuen alten die Hand.
    „Styropor!“ Mücke rieb sich die Hände. Jetzt sind wir wieder eine Gemeinschaft.“
    Im Getrampel der Ritter trat der Rex zu den beiden und sagte. „Das nenne ich eine Schreckensteiner Lösung!“
     
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