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Die Gruseltour von Schreckenstein

Die Gruseltour von Schreckenstein

Titel: Die Gruseltour von Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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reingerumpelt“, kam die Antwort.
    Außen rum bedeutete, durch den Ost-, Nord- und Westkorridor um den Innenhof herum. Den direkten Weg zur nächsten Treppe hatte Ottokar verrammelt, um gleich Bescheid zu wissen, wohin das Unternehmen zielte.
    „Geh vor!“ flüsterte Stephan und tastete mit der Hand hinter sich nach Beatrix. Sie folgten dem Mini. Nach ein paar Schritten drückte Stephan ihren Arm und blieb stehen. Im Lichtblitz der Kamera nahm er seine zweite Beute wahr und stürzte sich auf sie.
    „Spinnst du? Das bin doch...“ konnte der Mini noch flüstern, dann war Beatrix mit dem nächsten Schal zur Stelle. Auch hier gelang die Überwältigung wortlos und in völliger Dunkelheit. Stephan hatte vorher sämtliche Sparbirnen abgeschaltet. Die Minis sollten zunächst nicht erfahren, wer dahintersteckte. Später konnte man’s ihnen, falls nötig, ja sagen. Wie einen großen Hund nahm er den Gefesselten unter den Arm, trug ihn zur Treppe zurück, wo er ihn an einem der eichenen Baluster des Geländers festband.
    Beatrix war weitergegangen, um nachzuschauen, ob Ottokar und Sophie die restlichen beiden Minis auch schon versorgt hatten. Sie sollten nach demselben Rezept verfahren: mitlaufen, mitflüstern, dann Blitz und Schwitzkasten.
    Ottokars erstes Opfer stöhnte bei seinem Zugriff. Darauf floh der Gefährte in ein Lehrerbad, wo er von Sophie, Bettina und Kratzbürste Esther überwältigt wurde.
    „Wenn wir sie haben, trinken wir erst mal Bouillon und sehen uns die Bilder an.“ So waren Stephan und Ottokar mit den Mädchen verblieben. Der Streich sollte die Fotodokumentation eines Streichs werden.
     
    Als die Ritter auf der Burg am nächsten Morgen in den Eßsaal kamen, hingen die Bilder, mit erläuternden Unterschriften versehen, am Schwarzen Brett. Schon beim Dauerlauf, vor allem aber durch das Ausbleiben des Gongs zum Frühstück, war aufgefallen, daß die Minis fehlten. „Streich mit Bild! Das hatten wir noch nicht“, meinte Walter.
    Mit vornedran in der Traube um das Schauobjekt stand auch Stephan und lachte laut. „Ist ja Styropor! Ob das die Mädchen allein gemacht haben?“ Die Betonung des Zweifels sollte ablenkend und anregend wirken.
    Die Fotos waren sehr komisch. Ebenso die Unterschriften.
     
Vier freche Miniritter machen einen Streich,
da blitzt es, und der vierte fehlt,
doch merken sie’s nicht gleich.
Drei freche Minis meinen, er sei noch dabei,
ein Blitz im Dunkeln und ein Schreck
da sind es nur noch zwei.
Zwei Minis schleichen an die Speisekammer ran,
ein Blitz — , da merkt’s der letzte endlich:
Jetzt bin ich wohl dran!
     
    *
     
    „Beneidenswert saubere Reportage!“ lobte Chefredakteur Mücke. „Die müssen sich oberdämlich angestellt haben!“ raunzte Pummel. Nenn da nicht andere dahinterstecken!“ gab Eugen zu bedenken, und Stephan nickte. Ottokar sah ihn an. Ein Zwinkern, dann lachten sie wieder mit. Vor allem die Bilder nach der Überrumpelung begeisterten die Ritter. Zum Beispiel: Beatrix, Sophie, Ingrid und Esther, jede mit einem in Bettlaken gehüllten Mini auf dem Arm. Darunter die Zeile: Viele Grüße vom Muttertag!
    Die Minis auf dem Boden nebeneinander liegend. Constanze und Fides, je mit zwei Gießkannen, besprengen ihre Köpfe. Bildunterschrift: Das neue Universalmittel gegen Schuppen, Pickel, Karies und schlechten Atem! Miniritter Egon sitzt in einer Gefriertruhe. Der Deckel drückt auf seinen Kopf, er schaut verzweifelt. Unterschrift: Ich finde Streiche idiotisch!
    Miniritter Egon liegt auf einem Tisch. Ingrid beugt sich über ihn. In der Hand hält sie ein langes Küchenmesser schnittbereit über seinen Bauch. Bildunterschrift: Sie können auch ein halbes Marzipanschwein haben!
    Schließlich: Die vier lehnen an der Wand. Über jeden ist ein Sack gestülpt, aus dem nur die Beine herausschauen. In der Mitte sind die Säcke zugebunden und mit je einer großen farbigen Schleife versehen. Bildunterschrift: Marzipanschweine versandfertig nach Burg Schreckenstein!
    Die Ritter brüllten vor Lachen. So eine Stimmung herrschte schon lang nicht mehr. Nur einer widersteht der allgemeinen Heiterkeit — Dampfwalze. „Lassen die sich so drankriegen! Eine Schande. Und woher wußten das die Hühner?“
    „Frag doch Ingrid“, empfahl Mücke todernst.
    Dampfwalze ballte die Fäuste. „Da stecken Ritter dahinter! Die Bildunterschrift, daß Streiche idiotisch seien. .
    „Gut möglich“, räumte Strehlau ein. „Vielleicht haben die Minis einen Mädchenstreich

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