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Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide
Autoren: E. C. Tubb
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Von ganz fern hörte er Pat aufschreien, und dann wurden seine Muskeln zu Wasser und er stürzte in einen unübersehbaren Teich gähnender Finsternis.
    Er stöhnte auf und rührte die Beine, dann schlug er die Augen auf und blinzelte in strahlenden Sonnenschein. Einen Augenblick lang schaute er in klarblauen Himmel, folgte den dahinsegelnden Wolken mit den Augen, roch den süßen Duft wachsender Blumen und sprang plötzlich verblüfft auf.
    Er war auf der Erde!
    Pat lächelte zu ihm auf. Leicht zusammengerollt lag sie entspannt im hohen Gras und streckte ihm die Hand hin, damit er ihr hochhalf.
    „Nun, Thorn, Cleon scheint sein Wort gehalten zu haben.“
    „Gewiß“, nickte er und runzelte beim Klang des Namens ein wenig die Stirn. In einiger Entfernung erkannte er hohe Gebäu de, die ihm seltsam bekannt vorkamen. Hell blitzten unzählige Fenster der Wolkenkratzer im Morgenlicht der Sonne. Ganz in der Nähe hinter den hohen Bäumen des Parks hörte man das Lärmen starken Verkehrs.
    „Pat! Wir sind wieder zu Hause! In New York sind wir: Ich erkenne es genau wieder!“
    „Natürlich.“ Sie lächelte ihn an und schmiegte sich an seine Brust. „Das ist Cleons Werk. Er hat uns ohnmächtig gemacht, und dann, als seine Gefährten marschbereit waren, muß er uns wohl hierher geschafft haben. Wahrscheinlich sind wir vor dem Morgengrauen angekommen.“ Stirnrunzelnd dachte sie angestrengt nach. „Komisch“, flüsterte sie. „Mir ist, als erinnerte ich mich an eine Pyramide, an Maschinen und an anderes, was ich eigentlich kennen und wissen müßte.“
    „Ich weiß schon, was du meinst“, sagte er ruhig. „Da war auch wirklich eine Pyramide. Und da war wirklich jemand, der behauptete, der Urrasse anzugehören. Ganz bestimmt.“ Er steckte die Hände in die Taschen, runzelte die Stirn und holte eine Handvoll Steine hervor, die im Sonnenschein funkelten und blitzten. „Diamanten!“ keuchte er. „Pat, sieh doch! Sogar daran hat Cleon gedacht.“
    „Es ist also Wahrheit“, murmelte sie. „Wenn doch bloß nicht alles so undeutlich wäre! Was wirst du nun damit machen, Thorn?“
    „Verkaufen werde ich sie natürlich. Und mit dem Geld wer de ich alle Schande von meinem Namen waschen. Und es wird bestimmt noch einiges übrigbleiben, denn die Diamanten müssen ein ganzes Vermögen wert sein. Nun kann ich wieder ein anständiges Leben führen, Pat, und ich kann mir sogar eine Frau nehmen!“ Er lächelte sie an und streckte ihr die Diamanten entgegen. „Such dir einen aus – für den Trauring, Liebste!“
    „Später!“ murmelte sie kaum hörbar. „Ich versuche noch immer, mich an alles zu erinnern.“
    „Es wird uns schon noch einfallen!“ tröstete er sie zuversichtlich. „Erst einmal heiraten wir nun, suchen uns ein Haus, verschaffen mir wieder einen ehrlichen Namen, und richten uns nett ein. Und dann denken wir an alles zurück. Und eines Tages werde ich zur Venus zurückkehren und die Pyramide von neuem finden. Irgendwann werde ich das bestimmt tun.“
    „Ganz bestimmt!“ Sie hob ihre vollen roten Lippen. „Ganz bestimmt werden wir das alles tun.“
    Aber sie taten es nie.
     
    Ende
     
    Nachdruck der Buchausgabe „Die goldene Pyramide“
     







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