Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide
Autoren: E. C. Tubb
Vom Netzwerk:
als zu zerstören, was sie errichtet haben. Aber so weit wird es nicht kommen. Cleon wird uns bestimmt kein Haar krümmen. Das weiß ich.“
    „Woher wollen Sie das wissen?“
    „Ich weiß es einfach“, wiederholte sie schlicht. Und dann trat eine große Stille an. Alle drei schauten sich an, jeder ganz mit seinen eigenen Gedanken beschäftigt.
    Endlich lachte Scrivner auf.
    „Hör sich einer das Mädchen an!“ feixte er. „Sie biedert sich mit den Wilden an, schenkt ihnen Vertrauen – und läßt sich lieber von ihnen umbringen, als sie ihnen weh tut!“ Wut verzerrte seine hageren Züge. „Na, ich jedenfalls mache da nicht mit! Ich bleibe nicht brav hier sitzen und warte, daß mich so ein Wilder umbringt – das kommt nicht in Frage, solange ich noch einen Revolver habe und der Weg nach draußen offensteht.“ Er blickte seinen großen Kameraden an. „Paß auf, daß sie dich nicht beschwatzt, Thorn! Wir haben stets beide am gleichen Strang gezogen – wir müssen auf dem Rückmarsch zusammenhalten.“
    „Rückmarsch?“
    „Natürlich! Durch die Tür – was meinst du wohl, was ich vorhin gemeint habe?“ Scrivner schaute zu dem gewölbten Portal hinüber. „Der Bursche ist fort, und wenn er meint, ich würde geduldig hier auf ihn warten, bis er zurückkommt, dann soll er sich nur auf eine Überraschung gefaßt machen.“
    „Was hast du vor?“
    „Du kannst aber fragen! Hinausgehen will ich natürlich, was denn sonst?“
    Er spuckte wütend aus, packte seinen Revolver in die Tragtasche und marschierte entschlossen auf die dunkle Türöffnung los. Thorn folgte ihm, während er sich besorgt fragte, was wohl werden sollte.
    „Vorsichtig!“ warnte er. „Er hat doch gesagt, wir sollten ja nicht versuchen, die Pyramide zu verlassen.“
    „Nichts als Bluff!“ zischte der Kleine verächtlich, während er unter den Torbogen trat. Thorn zögerte und schaute den Kameraden besorgt an.
    Drei Schritte machte der Kleine. Drei lange Schritte. Und dann … schrie er wild auf!
    Er wand und drehte sich, kämpfte gegen unsichtbare Angreifer und sein Körper zuckte, als rase ihm ein mächtiger Kraftstrom durch die Adern. Einen Augenblick lang wirbelte er so herum, mit aufgerissenem Mund und in Todesangst verzerrtem Gesicht – dann taumelte er zurück und stürzte zu Füßen seines Kameraden zu Boden.
    „Scrivner!“ Hastig beugte sich Thorn über die stöhnende kleine Gestalt. „Was war denn bloß? Bist du verletzt?“
    „Verdammt, tat das weh!“ stöhnte Scrivner. Erst nach langer Zeit setzte er sich auf und wischte sich den strömenden Schweiß von Gesicht und Hals.
    „Was war denn bloß?“ wiederholte Thorn. „Wie kam das nur?“
    „Ich weiß es selbst nicht“, erwiderte Scrivner, noch immer vor Schrecken zitternd. „Mir war, als hätte ich ein Kabel mit Starkstrom angefaßt. Für einen Haufen Geld würde ich das nicht noch einmal aushalten wollen.“
    „Also hat er doch die Wahrheit gesagt“, knurrte Thorn wütend. „Er hat uns ja davor gewarnt, das Bauwerk zu verlassen.“
    Pat trat neben die beiden Männer, und Mitleid schimmerte aus ihren Augen, während sie den kleinen Mann ansah. Eben kam Scrivner mühsam wieder auf die Füße, und zum erstenmal glomm ehrliche Angst in seinen Augen.
    „Wir können nicht heraus, Thorn! Wir sitzen einfach in der Falle. Was sollen wir nun tun?“
    „Können wir denn überhaupt etwas tun?“ Thorn zuckte die Schultern. „Soweit ich sehe, hat Cleon uns genau in der Lage, die er uns zugedacht hat.“ Er runzelte die Stirn. „Warum mag er uns nur verlassen haben?“ sagte er langsam. „Dafür muß er doch einen guten Grund gehabt haben.“
    „Sobald er wiederkommt, bringe ich ihn um“, fauchte der Kleine. „Er soll mir bezahlen für das, was er mir angetan hat.“
    „Wenn du ihn umbringst, dann wird keiner von uns hier herauskommen“, mahnte Thorn ruhig. „Ich sehe mich hier ein bißchen um, während wir auf seine Rückkehr warten. Etwas anderes können wir ja doch nicht tun.“
    „Na, ich jedenfalls will etwas tun!“ Scrivner trat ein paar Schritte vor, und der Kolben seiner Pistole krachte gegen das Gehäuse eines der Apparate. Thorn blickte ihn verblüfft an, und Pat stürzte auf ihn zu und erhob aufgeregt Einspruch.
    „Scrivner! Was tun Sie denn?“
    „Was glauben Sie wohl?“ zischte er. „Ich versuche, mir das Reisegeld erstatten zu lassen! Irgend etwas Wertvolles muß doch da in den Dingern zu finden sein. Edelsteine vielleicht, oder Platindraht,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher