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Die goldene Pyramide

Die goldene Pyramide

Titel: Die goldene Pyramide
Autoren: E. C. Tubb
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Pat. Sie sind doch zu idealistisch. Die Menschen sind nicht ganz so, wie Sie sie gern haben möchten.“
    „Na klar, ich würde den Mund schon halten!“ keifte der Kleine. Blinzelnd schaute er in die ruhigen Gesichtszüge des Fremden. „Sie dürfen uns bestimmt vertrauen!“ wimmerte er. „Kein Wort werde ich sagen, zu niemandem. Ehrenwort! Ich schwöre!“
    Cleon nickte und schaute Thorn an. „Und Sie? Versprechen auch Sie, das Geheimnis dieser Pyramide unter allen Umständen zu wahren?“
    „Ja, aber …“
    Der Fremde hob die Hand und schaute die Frau an.
    „Und Sie?“
    „Aber ja“, flüsterte sie. „Sie können sich auf mich verlassen. Ich verspreche, keinem Menschen etwas davon zu verraten.“
    „Gut.“ Cleon senkte den Kopf.
    „Lügen!“ flüsterte er. „Welche Hoffnung darf man auf die Zukunft setzen, wenn drei Angehörige der gleichen Rasse nicht einmütig zusammenstehen können?“ Er blickte die beiden Männer und das Mädchen an. „Natürlich kann ich mich auf Sie nicht verlassen. Einer von Ihnen meint es wirklich ehrlich, einer ist sich selbst im Zweifel, und einer lügt – und weiß ganz genau, daß er lügt.
    Mehr denn je bin ich nun davon überzeugt, daß ich Sie nicht von hier fortlassen darf.“
    „Mach ihn doch kalt, Thorn!“ flüsterte Scrivner. „Sofort!“
    „Halt den Mund!“ zischte der junge Mann. „Laß ihn erst einmal ausreden!“
    „Ich gehe jetzt. Sie dürfen sich nach Belieben überall umsehen. Aber ich warne Sie: Versuchen Sie ja nicht, sich davonzustehlen.“ Der Fremde wandte sich um, und Thorn trat vor und faßte ihn beim Arm.
    „Einen Augenblick! Was wird aus uns werden?“
    „Das steht noch nicht fest.“ Cleon blickte den hochgewachsenen Erdenmenschen an, und Thorn murmelte eine Entschuldigung, während er die Hand vom Arm des Fremden sinken ließ. Schweigend schaute er dem Geheimnisvollen nach, der auf den Torbogen zuging; er starrte ihm nach, bis ihm die Augen tränten, er versuchte, die Dämmerung zu durchdringen und die weiße Gestalt immer weiter zu verfolgen.
    Endlich stieß er einen Seufzer aus.
    „Ist er fort?“ Scrivner tat einen Schritt vor und blickte ins Leere. „Wo entlang ist er denn gegangen?“
    „Das weiß ich nicht“, erwiderte Thorn langsam. „Ich habe es nicht erkennen können. Eine Zeitlang habe ich ihn mit den Augen verfolgt, dann schien alles zu flimmern, und auf einmal war er fort.“
    „Ausgezeichnet.“ Kichernd blickte Scrivner in die gewölbte Eingangspforte hinein. „Dieser Dummkopf! Meint er etwa, wir würden hier tatenlos auf ihn warten?“ Seine Hand riß an der Waffe an seinem Koppel, und er blickte die anderen an. „Nun, worauf warten wir denn noch?“
    „Wohin willst du denn eigentlich?“
    „Wohin? Hinaus will ich natürlich, fort von hier, und zwar je eher, umso besser.“ Scrivner runzelte die Stirn. „Was hast du denn eigentlich, Thorn? Laß uns doch etwas unternehmen, ehe der Wilde zurückkommt.“ Er fuhr sich mit der Zunge über die Lippen und starrte die rätselhaften Maschinen an. „Zurückkommen können wir immer noch. Wenn wir draußen erzählen, was wir hier gefunden haben, dann läßt sich bestimmt mit Leichtigkeit eine Expedition auf die Beine bringen, die sich mit Gewalt hier Eingang verschafft. Denkt doch nur an all das viele Gold! Millionen Mark warten darauf, von uns ausgegraben und mitgenommen zu werden. Millionen, Thorn! Machst du dir das klar?“
    „Sie werden nicht gehen!“ befahl Pat mit ganz ruhiger Stim me. Flehend schaute sie Thorn an. „Sie wissen doch ganz genau, was geschehen muß, wenn die Leute draußen etwas von der Pyramide erfahren. Sie werden auf der Stelle herkommen und sie zerstören, bloß um das Metall mitzunehmen. Cleon und sei ne Gefährten werden ihnen vollkommen gleichgültig sein. Nicht einen Deut werden sie sich um die Urrasse kümmern. Wie geldgierige Bestien werden sie sich benehmen und alles vernichten.“
    „Und warum auch nicht?“ rief Scrivner.
    „Nein!“ widersprach sie. „Sie sind die letzten Überlebenden einer einst mächtigen Rasse. Ist es wirklich zu viel verlangt, sie in Ruhe zu lassen? Können wir denn nicht noch ein paar Jahre warten, bis sie in ihre neue Heimat aufgebrochen sind – ehe wir über ihre letzte Zufluchtsstätte herfallen?“
    „Wollen Sie damit etwa vorschlagen, daß wir ihm gestatten, uns umzubringen?“ Düster schaute Thorn das Mädchen an. „Läuft Ihr Vorschlag etwa darauf hinaus?“
    „Das wäre mir immer noch lieber,
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