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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5
Autoren: Philip Jose Farmer
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Ablage lag. Sein Finger schob den seitlichen Energieregler auf Betäubung. Er zog die Waffe blitzschnell hervor und drückte auf die leicht zu bewegende Zunge, die als Abzug diente. Der hellrote Strahl traf Loga an der Brust, und der Ethiker fiel nach hinten.
     »Ich mußte es tun«, sagte Burton. »Er ist hoffnungslos psychotisch und hätte uns ins Tal zurückgeschickt. Gott allein weiß, was er dann getan hätte.«
     Auf Burtons Befehl hin lief Frigate zu einen Konverter, um eine Injektionsspritze mit der benötigen Menge Somnium zu holen. Burton stand Wache, bereit, Loga erneut zu betäuben, sollte etwas darauf schließen lassen, daß er wieder zu Bewußtsein kam. Der Mann war unglaublich robust; ein Energieschlag, der die meisten Leute ohnmächtig werden ließ, machte ihn vielleicht nur benommen.
     Burton schritt ein paar Minuten auf und ab und überlegte, wie er das Problem, das Loga darstellte, lösen konnte. Er mußte am Leben erhalten werden. Wenn er starb, würde er zweifellos in einer verborgenen Kammer wiedererweckt werden. Dies wäre das Ende für die vier Turmbewohner, denn Loga hatte in jeder Hinsicht bevorzugten Zugang zum Computer. Steckte man ihn in einen Kryogenese-Zylinder, würde er, soweit es das Wathan betraf, tot sein und sofort wiedererweckt werden. Erwachte er und mußte feststellen, daß man ihn eingesperrt hatte, konnte er sich vielleicht töten, welche Sicherheitsvorkehrungen seine Häscher auch getroffen hatten. Selbst wenn man den winzigen schwarzen Ball, der bei einem gedachten Kodewort ein tödliches Gift freigab, chirurgisch aus seinem Hirn entfernte, konnte Loga seine Zunge verschlucken und ersticken. Man hätte ihm die Zunge abschneiden können, aber dazu war Burton nicht fähig, so verzweifelt er auch war.
     Es war möglich, Loga unter Drogen zu halten. Er bezweifelte jedoch, daß der Ethiker in einem solchen Zustand dreiunddreißig Jahre überleben konnte. Es war sinnlos, den Computer anzuweisen, Logas Erinnerungen abzuspulen, um so seine versteckten Körperaufzeichnungen ausfindig zu machen. Loga würde ihn angewiesen haben, die Verstecke nicht zu verraten.
     Burton blieb stehen und lächelte. Es gab einen Ausweg.
     Das Ausarbeiten des Plans erforderte zwei Tage, denn sie mußten sehr vorsichtig zu Werke gehen. Ein einziger Fehler, und Loga würde doch noch den Sieg davontragen.
     Er wies den Computer an, einen modifizierten Androiden herzustellen, der wie Loga aussah und auch genau dessen Stimme hatte. Auch der Körperaufbau des Androiden entsprach exakt dem Logas, bis auf die Gehirnstruktur, die viel einfacher war als die des Ethikers. Wäre der Android ein hundertprozentiges Duplikat gewesen, wäre er in jeder Hinsicht der Ethiker selbst gewesen und hätte sich wie er verhalten. Der einzige Unterschied, und dieser war ein großer, bestand darin, daß es dem Androiden an Eigen-Be-wußtsein mangelte.
     Burton programmierte ihn verbal auf die Sprache der Ethiker und ließ ihn seine Befehle dann an den Computer weitergeben. Der Computer verglich den Stimmabdruck, das elektrische Hautfeld, Gesicht- und Körperform, Haar- und Augenfarbe, die Form der Ohren und die chemische Zusammensetzung seiner Ausdünstungen mit Logas Werten. Er überprüfte auch die Finger, Handflächen- und Fußabdrücke.
     Obwohl alles andere in Ordnung war, weigerte sich der Computer jedoch, dem Androiden zu gehorchen, solange er nicht das richtige Kodewort aussprach.
     »Das ist sehr frustrierend«, sagte Burton zu den anderen. »Ein Wort oder eine Redewendung blockiert alles. Es könnte auch eine Million Worte sein.«
     Niemand sagte etwas; alle schauten finster drein. Selbst Li Po schwieg ausnahmsweise.
     Nach zwei Minuten sagte Alice, die die Stirn gerunzelt und sich auf die Lippen gebissen hatte: »Ich weiß, daß keiner von euch an weibliche Intuition glaubt. Ich glaube auch nicht daran, jedenfalls nicht an die im üblichen Sinne. Ich halte die weibliche Intuition für eine Form der Logik, die nicht den Regeln der Logik folgt, sei es nun die aristotelische oder eine symbolische. Ich glaube nicht, daß die weibliche Intuition, ob wir sie nun so oder anders bezeichnen, auf Frauen beschränkt ist. Oh, wovon spreche ich denn überhaupt?«
     »Ja, wovon sprichst du?« sagte Burton.
     »Die Idee ist so dumm, so verrückt. Ich mache mich zum Narren damit!«
     »Wir sind für jeden Vorschlag dankbar«, sagte Burton. »Ich verspreche, ich werde nicht lachen.«
     »Keiner von uns wird lachen«,
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