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Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5

Titel: Die Götter der Flusswelt - Flusswelt-Zyklus 5
Autoren: Philip Jose Farmer
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Schlafzimmer keine weiteren Hinweise gefunden hatten, machten sie sich auf die Suche nach Räumlichkei ten, die der Computer ihnen nicht via Bildschirm zeigen wollte. Obwohl sie zwölf solcher Stellen fanden, konnten sie die Räume, die hinter verschlossenen Türen oder kahlen Wänden lagen, nicht betreten. Als drei Wochen vergangen waren, gaben sie es auf. Es gab noch einen Ort, den sie untersuchen mußten, die riesige, unterirdisch gelegene Vorwiedererweckungskammer, in der Burton vor vielen Jahren erwacht war. Aber sie konnten nicht hinein.
     »Auch Sternenlöffel konnte sie nicht betreten«, sagte Burton.
     Nun, da das vordringliche Problem aus dem Weg geräumt war, mußten sie sich Gedanken über die Zukunft machen. Sie konnten den Turm nicht verlassen und auch keine Liebhaber oder Gefährten in ihn hineinholen. Sie waren drei Männer und eine Frau, die niemanden außer sich selbst haben konnten. Ihre Zahl würde nicht sinken, immerhin konnten sie wiedererweckt werden. Der Computer hatte zahlreiche Körperaufzeichnungen von ihnen angefertigt, bei denen sie persönlich als Modell fungiert hatten. Die kleinen gelben Kugeln waren wie Ostereier in vielen Sektionen des Turms versteckt. Obwohl es reichlich überflüssig schien, dermaßen viele Aufzeichnungen zu machen, wollte keiner durch eine zwar jetzt noch undenkbare, später aber Wirklichkeit gewordene Situation in eine Zwangslage kommen.
     Die vor ihnen liegenden Jahre, dachte Burton, mußten nicht unbedingt leer sein. Die Zukunft war ein psychisches Sibirien, eine gefühlsmäßige Eiszeit. Es traf zu, daß sie lange Jahre eng miteinander vertraut gewesen waren, viele Gefahren gemeinsam bewältigt und als Team - es hatte kein Besseres gegeben - ausgezeichnet zusammengearbeitet hatten, um ein gemeinsames Ziel zu erreichen. Und nun würden sie für lange Zeit zusammen sein, ohne sich aneinander zu reiben, wie es oft bei Menschen der Fall war, die zu oft und zu eng beieinander hockten und sich irgendwann nicht mehr sehen konnten. Dennoch würden sie einander leid werden. Sie brauchten mehr als nur drei andere Menschen als Gefährten. Sie würden Liebhaber oder Geliebte brauchen, und gute Freunde, und dann und wann Fremde, mit denen man neue Bekanntschaften schließen konnte.
     »Der Mensch lebt nicht von Brot allein«, hatte einst ein weiser Mann gesagt. Er hätte auch sagen können, daß niemand wirklich lebt, der nicht mit vielen anderen Menschen gesprochen hat.
     Wenn die Gartenweltler kamen, würden die vier verdreht, launisch und exzentrisch sein. Wunderlich. Komische Einsiedler. Total verrückt.
     Dazu kam das Problem des sexuellen Drucks. Alice würde sie nicht alle drei als Geliebte nehmen, nicht einen. Alice glaubte fest daran, daß man jemanden lieben mußte, um mit ihm zu schlafen.
     Eines Abends saßen die Männer auf einem Schloßbalkon in Burtons Welt, in dem sie in diesem Monat alle wohnten.
     Die künstliche Sonne stand zehn Grad über dem künstlichen Horizont im Westen, und sie genehmigten sich einen Drink, während sie darauf warteten, daß Alice sich zu ihnen gesellte. Li Po hatte gerade verlauten lassen, daß der Gedanke, sich wunderschöne weibliche Androiden anzufertigen und sie als Bettgefährtinnen zu programmieren, mit der Zeit immer weniger abstoßend werde.
     »Du würdest ständig daran denken, daß es keine Menschen sind, sondern Puppen, Kunstgeschöpfe«, sagte Frigate. »Du könntest nicht mit ihnen sprechen wie mit einer richtigen Frau. Du würdest wissen, daß ihre Leidenschaft simuliert ist, mechanisch und unbewußt. Okay, du würdest dir sexuelle Erleichterung verschaffen. Aber das ist nicht genug.«
     »Schon wahr«, sagte Li Po, »aber es wäre besser als nichts.«
     »Wäre es das?« fragte Burton.
     Alice trat auf den Balkon hinaus. Die Männer ließen das Thema fallen, nicht, weil Alice peinlich berührt gewesen wäre, sondern weil sie sich Vorwürfe gemacht hätte, den Männern in dieser Hinsicht nicht helfen zu können. Also sprach man darüber, was man bei den heutigen Nachforschungen in Erfahrung gebracht hatte: Burton beim Studium der Dialekte, die die Basis der semitischen Sprachen gebildet hatten; Li Po von seinem Studium der englischen und französischen Sprache, damit er gewisse Gedichte lesen konnte; Frigate von seinem Studium sämtlicher Kinofilme, die gedreht (oder zumindest von den Ethikern gespeichert) worden waren, und Alice von ihrer neuen Leidenschaft, in öl zu malen.
     Beim Abendessen, das von
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