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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1
Autoren: douglass
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Herr.«
    Zabrze starrte mich entsetzt an. »Und Boaz schließt die Augen davor?«
    »Boaz wird nichts dagegen unternehmen, Hoher Herr. Ihr habt ihn heute abend erlebt. Er ist zu sehr geblendet von der Macht der Pyramide.«
    »Es ist gefährlich, Tirzah«, meinte er, und der Name rollte auf seltsame Weise von seiner Zunge, »mir dies alles zu erzählen.«
    »Ihr seid sein Bruder, Hoher Herr, und ich kann das Band zwischen euch sehen. Ich will ihm helfen.«
    »Und du bist sehr freimütig für eine Sklavin. Vielleicht ist es ja dein nördliches Blut. Kein in Ashdod aufgewachsener Sklave würde so ungezwungen mit mir umgehen.«
    Ich schwieg, aber nicht, weil ich besorgt war. Im Gegensatz zu Neuf, die unverhüllte Drohungen ausgesprochen hatte, war Zabrze bloß neugierig.
    »Ich bin nicht immer Sklavin gewesen, Hoher Herr. In Viland, meiner Heimat, wurden mein Vater und ich durch Schulden in die Sklaverei gezwungen.«
    »Manche werden durch Schulden versklavt«, sagte Zabrze leise, »andere durch die Vorstellung von Macht.«
    »Hoher Herr, Eure Gemahlin. Bitte, es würde besser sein, wenn sie zurück nach Setkoth reiste.«
    Sein Lächeln erstarb. »Warum, Tirzah? Was hat sie zu dir gesagt?«
    »Das ist es nicht, Hoher Herr. Aber ich habe Angst um sie. Sie ist im Moment sehr verletzlich… das Kind…«
    »Vielleicht hast du recht. Aber Neuf hat ihren eigenen Willen. Komm schon, was hat sie zu dir gesagt?«
    »Sie war sehr über meinen Namen aufgebracht, Hoher Herr.«
    »Es war ein Schlag, Tirzah. Sprich weiter.«
    »Sie fürchtet, daß meine Anwesenheit Boaz bedrohen wird. Daß die Magier mich als Vorwand benutzen könnten, um ihn seiner Macht und seines Einflusses zu berauben.«
    »Neuf denkt manchmal zu viel über Boaz nach«, murmelte Zabrze. Dann hob er die Stimme. »Möglicherweise macht sie sich zu viel Sorgen, Tirzah. Falls die Magier sich gegen ihn wenden, dann mit Hilfe Chad Nezzars. Ihn hat nur dein Name schockiert, nicht deine Anwesenheit. Und ich glaube, Boaz genießt seine volle Unterstützung. Vor allem nach dem, was er ihm heute abend erzählt hat.«
    Zabrze verstummte und musterte mich sorgfältig. »Neuf hat gute Verbindungen.«
    »Sie sagte, ihr besonderes Interesse gelte Intrigen.«
    Er lachte. »Man sollte glauben, daß sie sich mit den Kindern, die ich ihr geschenkt habe, allein ihrem Wohlergehen widmen würde. Aber nein. Neuf wird immer Zeit für Intrigen finden. Sie hat hier so viele Freunde unter den Magiern wie bei Hof, und Boaz verdankt ihrer Unterstützung eine Menge.«
    Ich hielt es für besser, den Mund zu halten.
    »Also nun zu dir, Tirzah. Bist du sicher, daß du mich nur aus dem Grund darum bittest, Neuf nach Setkoth zurückschicken, um sie aus dem Einflußbereich der Pyramide zu entfernen?«
    »Hoher Herr, ich…«
    »Du Schwindlerin! Aber hab keine Angst. Ich glaube, daß es Boaz sehr schwer fallen würde, an dir vorbeizukommen. Ich weiß, daß es mir so gehen würde.«
    Ich starrte ihn an, aber weder seine Miene noch seine Stimme wiesen einen schmeichlerischen Unterton auf. Zabrze war lediglich freundlich.
    »Also, Tirzah, eine Vilanderin. Wie lautet dein Geburtsname?«
    Ich sagte ihn ihm.
    Zabrze verzog das Gesicht. »Nun, ich kann gut verstehen, warum Boaz nicht mit ihm einverstanden war. Ich kann mir keinen häßlicheren Namen vorstellen. Der ist ja noch schlimmer als der seines Vaters.«
    »Ich wußte zuerst nicht, daß Tirzah der Name Eurer Mutter war. Es hat lange gedauert, bevor Boaz es mir sagte.«
    Zabrze schwieg eine Weile. »Spricht er zu dir über seinen Vater?« fragte er schließlich.
    »Gelegentlich, Hoher Herr.«
    »Gelegentlich.« Er seufzte. »›Gelegentlich‹ ist zu wenig für einen Mann wie Avaldamon.«
    Bei diesem Namen erstarrte ich. Avaldamon? Das war ein wunderschöner Name! »Ihr habt ihn bewundert.«
    »Ja, sehr.« Zabrze ließ mich nicht aus den Augen. »Er war ein sehr ungewöhnlicher Mann.«
    »Das habe ich mir gedacht, Hoher Herr.«
    »Er machte sich die Mühe, sich mit mir bei Hof zu unterhalten, lange bevor jemand von einer Verbindung zwischen ihm und meiner Mutter sprach. Er hatte graue Augen – Boaz’ Augen –, und in ihnen funkelte es verschmitzt. Vor allem wenn er sich in der Nähe von Chad Nezzar aufhielt.«
    Meine Lippen verzogen sich zu einem winzigen Lächeln, und ich glaube nicht, daß es Zabrze entging.
    »Ich war ein einsamer Junge, damals, neun oder zehn, und Avaldamon verbrachte Stunden damit, mir… nun, von seltsamen Dingen zu
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