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Die Glaszauberin pyramiden1

Die Glaszauberin pyramiden1

Titel: Die Glaszauberin pyramiden1
Autoren: douglass
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in den nächsten Wochen.«
    »Boaz…«
    Er legte den Arm um meine Taille und zog mich auf sich. »Und ich muß zugeben, daß ich es kaum erwarten kann, sie gehen zu sehen, Tirzah. Denn dann weiß ich, daß ich deine ungeteilte Zuneigung habe…«
    »Die hast du jetzt schon, Boaz«, sagte ich leise.
    »Und dann weiß ich, daß ich nicht mehr überall in Schatten und Nischen Ausschau nach Attentätern und Rebellen halten muß. Wann wollen sie zuschlagen?«
    »Seit ich bei dir wohne, bin ich von den Sklaven und ihren Unterkünften isoliert. Glaubst du ernsthaft, sie würden mir ihre Hoffnungen auf Freiheit zuflüstern?«
    »Mach dir nichts vor, Tirzah«, flüsterte er aufgebracht. »Du wirst deine Freunde niemals wiedersehen. Dein Leben spielt sich jetzt bei mir ab.«
    »Boaz!«
    »Ganz allein bei mir! Ich werde Kiamet und den anderen Wachen befehlen, daß du diese Siedlung nicht verlassen darfst, es sei denn in meiner Begleitung.«
    »Boaz…«
    »Maße dir nicht zu viel an wegen der Vertraulichkeiten, die ich dir in den vergangenen Wochen erlaubt habe, Tirzah. Ich stehe zu kurz vor dem Ziel, um jetzt noch das Risiko eingehen zu können, die Pyramide an jemanden zu verlieren, gleichgültig an wen!«
    Ich runzelte überrascht die Stirn. Was sollte das denn nun wieder bedeuten?
    Aber dann griffen seine Arme wieder stärker zu und seine Stimme wurde sanfter. »Komm, Tirzah. Ich habe den ganzen Tag Höflichkeiten mit den Gästen ausgetauscht und auf jedes Wort achten müssen. Ich will dich nicht anfauchen müssen, vor allem hier nicht, im Bett. Komm schon.« Seine Hände wurden sanfter. »Komm.« Und er tat Dinge mit seinem Mund, die besser waren als reden.
     
     
    »Boaz! Wieso liegst du noch im Bett? Ich dachte, wir könnten einen Spaziergang im Garten machen.«
    »Zabrze!« Boaz hatte genau wie ich fast schon geschlafen, und jetzt schoß er hoch. »Was…?«
    »Ah«, sagte Zabrze leise und kam von der Tür zum Bett. »Jetzt verstehe ich. Eine sehr ungewöhnliche Situation für einen Magier, nicht wahr, Boaz?«
    Ich rollte mich herum und griff nach meinem Gewand, da ich gehen wollte, aber Zabrze verhinderte es, indem er sich auf das Bett setzte und nach meinem Arm griff. »Nein. Tu das nicht. Ich hätte vor einem solchen Überfall nachdenken sollen.« Glücklicherweise glitt sein Blick von meiner Blöße zu der seines Bruders. »Aber ich war mir sicher, daß ich dich alleine vorfinden würde, Bruder.«
    »Was ist denn, Zabrze?«
    »Ich wollte mit dir unter vier Augen sprechen, Bruder. Aber jetzt ist wirklich nicht der richtige Zeitpunkt dafür.« Er lächelte mich an. »Ich würde bestimmt nicht aus dem Bett einer solchen Frau geholt werden wollen. Nein. Wir können später miteinander sprechen.«
    Er stand auf und ging zur Tür.
    »Zabrze!«
    »Nein«, erwiderte er. »Später, Bruder. Was ich gerade gesehen habe, darüber muß ich in Ruhe nachdenken, glaube ich.«
    Und dann war er weg.

 
    26
     
     
     
    Am nächsten Abend, dem Abend vor der Zeremonie, bei der der Schlußstein eingesetzt werden würde, bewirtete Boaz seine Familie.
    Für ein königliches Bankett ging es relativ unförmlich zu. Mehrere Diener halfen Holdat beim Kochen und stellten im Badehaus einen Tisch auf. Er wurde mit feinstem Geschirr gedeckt, goldene Messer und Löffel glitzerten um die Wette.
    Der Froschkelch glänzte durch Abwesenheit.
    Die einzige Beleuchtung waren zahllose Duftkerzen, die auf dem Wasser schwammen, und ich warf zusätzlich Wasserlilien und tropfte aromatisches Öl hinein, um für noch mehr Schönheit und Duft zu sorgen.
    Wächter umstellten das Haus, aber in respektvoller und diskreter Entfernung. Alles ging sehr still und gelassen zu, und ich überprüfte den Raum ein letztes Mal, bevor Chad Nezzar, Zabrze und Neuf eintreffen sollten. Dann wandte ich mich zum Gehen.
    Boaz stand in der Tür, tadellos und unverwundbar in seinem Magiergewand.
    »Ich will es ganz intim halten«, sagte er. »Das letzte, was wir brauchen, sind ein Dutzend Diener, die mit ihrem Herumgewusel das Auge beleidigen. Holdat serviert das Essen, du den Wein.«
    Und dann war er weg.
    Ich hatte vor lauter Aufregung einen Kloß im Hals. Dem Chad von Ashdod, einem Prinzen und seiner Frau Wein servieren? Aber ich war doch bloß eine unbedeutende Glasmacherin!
    Aber ich hatte Holdat, der mich anleitete, und ich konnte nicht viel falsch machen, solange ich mich so unauffällig wie möglich verhielt und keinen Wein verschüttete. Ich war darin geübt, Boaz zu
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