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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst
Autoren: Stefan Wolf
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anderthalb Jahren gestorben.
Kühnschmidt — der keine Ahnung hat, worum es eigentlich geht — machte auf
eigene Rechnung weiter, weil er sich sagte, dass Sie nichts wissen können von
Hagens Hinscheiden. Echt gut, wie? Sie haben einem Gespenst ein schönes
Taschengeld gezahlt. Nur bei der ersten Zahlung war der alte Hagen noch unter
uns Lebenden.“
    „Oh!“ Es
klang, als werde Dittler ein Korken in den Hals gepresst.
    Denise
stimmte ein schrilles Gelächter an. „Du Tölpel! 17 000 für nichts. Dafür hätte
ich mir einen herrlichen Pelzmantel kaufen können.“
    „Weiter im
Text“, sagte Tim. „Der verstorbene Erpresser Hagen — übrigens war er 84 Jahre
alt, als der Tod ihm begegnete — hat eine nette Enkelin, der er noch zu
Lebzeiten ein Päckchen übergab. Sie ahnen, was es enthält: Ihre Brieftasche
samt Sparbuch undsoweiter. Die junge Dame hat das Päckchen nie geöffnet. Weil
sie ehrenhaft ist und vermutet hat, dass es sich um was Verwerfliches handelt.
Nun, wir haben ihr das Päckchen abgenommen. Ihre Sachen, Dittler, befinden sich
in Herrn Feskes Obhut.“
    „Großartig!“
blökte Dittler. „Dann ist ja alles gelaufen.“
    „Ich
glaube“, Tims Grinsen verbreiterte sich, dass die weißen Zähne blitzten, „Sie
kommen vom Regen in die Traufe. Denn mein Chef — der hochgeschätzte Herr Feske
— hat sich inzwischen gefragt: Woher hat der Dittler die zwei Millionen Mark?
Und sofort sind wir auf die Lösung gekommen. Eingezahlt haben Sie das Geld vor
19 Monaten. Und vor ziemlich genau 20 Monaten hat es diesen gräßlichen
Raub-Überfall auf den Geldtransporter gegeben. Alle Welt sprach damals davon.
Immerhin wurden drei Menschen erschossen. Die Beute betrug genau zwei
Millionen, und der Täter — es soll nur einer gewesen sein — wurde bis heute
nicht gefasst. Eine wirklich grauenhafte Tat. Deshalb...“
    „Halt,
halt! rief Dittler. „Damit...“
    Aber Tim
war nicht zu bremsen mit seinem schauerlichen, frei erfundenen Märchen.
    „Lassen Sie
mich ausreden!“ Er hob die Stimme. „Deshalb also soll ich Ihnen von Feske
mitteilen, dass Sie nur noch drei Möglichkeiten haben. Entweder Sie zahlen eine
Million an uns — als Strafe für die drei Morde. Oder Sie zahlen nicht und wir
übergeben Ihre Brieftasche der Polizei. Drittens: Sie beweisen uns, dass Sie
nicht jener dreifache Raubmörder sind. Dann sieht mein verehrter Chef Feske
davon ab, sich an Ihrem Geld zu bereichern. Nun?“
    Denise
Schrunz begann abermals zu lachen. Diesmal klang es irgendwie irre.
    In dem
Krimi auf der Mattscheibe wurde soeben — sinnigerweise — ein Geldtransporter
überfallen. Der maskierte Täter hatte drei Menschen erschossen. Allerdings
hörte man die Schüsse nicht. Denn Denise hatte den Ton abgedreht.
    „Eine
Unverschämtheit!“ brüllte Dittler. „Was bildet Feske sich ein? Dieser...“
    „Keine
Beleidigung!“ warnte Tim. „Das würde Ihre Lage nur verschärfen. Bitte, eine
sachliche Erklärung! Ich höre.“
    Dittlers
Zähne knirschten. „Mit diesem Überfall habe ich nichts zu tun. Daher stammt das
Geld nicht.“
    „Sondern?“
    Der Mann
zögerte. Sein schiefer Mund zuckte.
    „Sag’s
diesem Mistbengel!“ forderte Denise. „Dank deines Leichtsinns, Hugo, hat Feske
dich in der Hand.“
    „Aber...
der... der wurde mir doch empfohlen.“
    „Sag’s dem
Mistbengel. Zumal es doch so harmlos ist.“
    „Danke für
den Mistbengel!“ Tim lächelte entwaffnend.
    Dittler
stöhnte. „Es ist ganz einfach. Ich bin Mitglied in einem Kegelclub. Zusammen
mit 14 Leuten habe ich schon vor Jahren eine sogenannte Tippgemeinschaft
gegründet. Wir spielen im Lotto. Jedes Mitglied hat mir damals seine speziellen
Zahlen, von denen es sich einen Sechser erhofft, aufgeschrieben. Ich bin der
Vertrauensmann. Wir setzen ziemlich viel Geld ein. Jede Woche kassiere ich das
bei den Mitgliedern. Und ich fülle auch die Spielscheine aus. Aber... äh...
also, ich... nun, noch nie habe ich den Spielschein auf meinen Namen
ausgestellt oder auf den eines Mitgliedes, sondern... Ja, also, ich habe...
Denise Schrunz steht auf dem Schein.“
    „Ich ahne
und verstehe“, sagte Tim. „Ein lange geplanter Betrug an der Tippgemeinschaft —
für den Fall, dass das Glück einmal lacht. Aber wollten denn die Mitglieder
Ihrer Spielgemeinschaft den Quittungsschein niemals sehen?“
    „Nie. Sie
hatten absolutes Vertrauen zu mir. Und wäre es doch mal dazu gekommen, hätte
ich — sehr beschämt — behauptet, den Schein nicht abgegeben
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