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Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst

Titel: Die Gift-Party - Rauschgift-Razzia im Internat - Taschengeld für ein Gespenst
Autoren: Stefan Wolf
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das
Silberpapier um den Rest einer Schoko-Tafel, mit der er seinen knurrenden Magen
beruhigte und das ausfallende Abendbrot überbrückte.
    „Hinter die
Ecke zurück!“ warnte Tim. „Dittlers Detektiv lauert vor der Weinstube.“
    So entzogen
sie sich den Blicken des Typs.
    Während Tim
linksäugig um die Mauerkante spähte, machte Sabine sich mit der anderen Hälfte
der TKKG-Bande bekannt und gab auch gleich ihren Verdacht weiter, dass es sich
bei dem Glatzkopf um den gefährlichen Spinner handeln könnte.
    „Wahnsinn!“
sagte Klößchen. „Und außerdem vorteilhaft. Ich meine, wenn die Schlechtigkeit
sich auf zuviele Menschen verteilt, überfüllt das nur die Gefängnisse, und die
Polizei wäre überfordert. Besser ist es, wenn kriminelle Eigenschaften
unterschiedlicher Art sich in einer einzigen Person sammeln. Wie in Dittlers
Detektiv. Denn erstens ist er brutal, weil er den Kühnschmidt mißhandelt hat,
zweitens skrupellos, was sich mit dem Einbruch in Petras Wohnung beweisen
lässt, drittens überfällt er Anhalterinnen und lässt sie, im Wald angebunden,
beinahe verschmachten. Ein Jammer, dass er nicht für den Mordanschlag auf Rübe
verantwortlich ist. Aber das kann nur Dittler gewesen sein.“
    „Sie hörten
soeben einen Kurz-Vortrag über Kriminalwissenschaft“, sagte Karl grinsend zu
Sabine. „Vielleicht sollten Sie Willi mal ins Präsidium einladen, damit auch
Ihre Kollegen was davon haben.“
    „Das lässt
sich bestimmt machen“, lachte Sabine. „Wenn...
    „Achtung!“
Tim wandte der Gruppe den Rücken zu. „Es ist soweit, Leute. Die
Kaufhaus-Besatzung strebt in den Feierabend. Verkäuferinnen quellen aus dem
Personal-Ausgang.“
    Tatsächlich
— innerhalb weniger Augenblicke war die Kirchgasse bevölkert. Da nur zwei
Richtungen zur Verfügung standen, kamen Dutzende von Kaufhaus-Angestellten auf
Tims Ecke zu. Andere — einzeln, zu zweit oder in kleinen Gruppen — bewegten
sich in Richtung Krienaldie-Platz, mussten also an Dittlers Detektiv vorbei.
    Nach
einigen Sekunden machte Tim die Miederwaren-Verkäuferin Petra Kurzameter unter
den anderen aus. Sie trug einen hellen Kapuzenmantel, ging allein und kam jetzt
rasch näher.
    Beim
KIRCHGASSEN-STÜBERL löste sich Balutzki — falls der wirklich so hieß — von der
Mauer. Mit der glimmenden Zigarette im Mundwinkel, machte er sich an die
Verfolgung.

13. Ein großer
Betrug
     
    Hässliche
Empfindungen bekriegten sich in seiner stämmigen Brust. Der Detektiv Edgar
Feske fühlte sich hin- und hergerissen. Einerseits war da der Auftrag von
Dittler — und das Honorar betrug immerhin 10 000 Mark. Andererseits entsprach
diese Petra Kurzameter so herrlich seinem Hass-Ideal.
    Aber,
dachte Feske, warum eigentlich nicht das eine mit dem andern verbinden? Klar!
Müsste möglich sein. Möglich? Es ist sogar der erfolgreichste Weg. Erst
Überfall. Dann Drohung, dass ich sie im tiefsten Wald gefesselt zurücklasse —
wenn sie, ja wenn sie mir nicht verrät, ob sie von ihrem toten Opa die
Brieftasche — Dittlers Brieftasche — geerbt hat. Wenn ja — und wer sonst sollte
sie haben — muss sie mir alles aushändigen. Sobald ich die Brieftasche habe,
betäube ich die Hübsche. Und sie wird trotzdem im tiefsten Wald an einen Baum
gefesselt. Phantastisch! Edgar, du bist heute wiedermal ganz groß in Form!
    Er folgte
Petra.
    Sie ging
gemächlich, sah sich nicht um, beschleunigte dann den Schritt.
    Feske hielt
genügend Abstand, dass sie sich nicht verfolgt fühlen musste, falls sie ihn
zufällig bemerkte.
    Petra
verließ jetzt die Fußgänger-Zone und bog ein in die Schützenstraße.
    Kommt wie
bestellt! dachte Feske. Denn dort parkte sein Wagen. Sozusagen im Vorbeigehen
öffnete der Detektiv die Beifahrertür und holte das Chloroform-Fläschchen und
den dazu gehörigen Lappen aus dem Handschuhfach.
    Petra ging
den ganzen, ziemlich langen Heimweg zu Fuß. Nach dem ewigen Herumstehen im
Kaufhaus tat die Bewegung gut. Die Amalien-Straße gehört nicht mehr zur
Innenstadt. Kleine Reihenhäuser stehen hier aufgereiht zu beiden Seiten. Die
Vorgärten sehen alle gleich aus und sind gerade groß genug, um zwei bis drei
Fahrräder abzustellen sowie die Mülltonne.
    Petra
öffnete die Gartenpforte. Es war das sechste oder siebte Haus. Kein Licht
hinter den Fenstern, denn ihre Freundin Marlene Lotz — die in einem Hotel
arbeitete — hatte heute Spätdienst. Die nächste Straßenlaterne war weit entfernt.
Dämmerung füllte den Vorgarten.
    Als Petra
an der
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