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Die Geschichte der Königin

Die Geschichte der Königin

Titel: Die Geschichte der Königin
Autoren: Grace D`Otare
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Bettrahmen bestand aus altem Mahagoni; die Bettpfosten, auf denen der Himmel ruhte, waren dicker als Philomenas Arme. Sie sahen alle zu, während Dante seine Hände um das Seil wickelte und sein Gewicht in das Seil hängte.
    Die Stange hielt.
    „Wenn ich hier rauskomme …“ Dante stürzte sich auf Joseph. „Dann hoffst du besser …“
    „… dass die Schenken noch auf haben?“ Joseph zwinkerte Philomena zu. „Keine Sorge. Wir werden dann alle den besonderen Tag der Königin feiern. Nicht wahr?“ Er wies mit dem Kopf zum Ausgang und legte einen Arm um Thomas’ Schulter, um ihn nach draußen zu führen. Ehe er die Schlafzimmertür schloss, verneigte er sich tief.
    „Das gefällt mir nicht“, begann Dante sogleich.
    „Trotzdem …“
    „Bindet mich los.“
    „Ich glaube, das tu ich lieber nicht.“
    „Das könnt Ihr mir nicht antun!“
    Philomena blinzelte.
    Sie war die Königin. Natürlich konnte sie ihm das antun. Tatsächlich konnte sie ihm auch weit Schlimmeres antun, wenn ihr der Sinn danach stand.
    „Sie haben meine Frage nicht beantwortet“, bemerkte sie.
    „Frage?“, schnappte er genervt. „Welche Frage?“
    „Heute Nacht gelten die Regeln der Königin.“ Sie ging zur Tür und nahm den Schlüssel, den Joseph auf dem Tischchen neben der Tür abgelegt hatte. „Das ist die Frage, die Sie sich stellen müssen, Sir. Wenn Sie diese Regeln nicht akzeptieren können, werde ich Sie befreien. Und Sie werden diese Kammer verlassen und nie wieder zurückkehren. Antworten Sie mir jetzt, Captain Dante. Die Regeln der Königin. Akzeptieren Sie?“
    Er zögerte. Seine Augen verengten sich. Philomena war sicher, dass sie seinen Atem hörte, als er tief Luft holte. Aber er antwortete deutlich.
    „Ich akzeptiere.“
    Ein Seufzer der Erleichterung entrang sich ihr. Sie fühlte sich leichter. Die Königin gab dem Mädchen in sich nach. Sie widerstand nicht dem plötzlichen Drang, zu lächeln.
    Dieser attraktive Mann gehörte ihr. Sie durfte mit ihm spielen, in ihm schwelgen und ihn die ganze Nacht lang genießen.
    Er war allein dazu da, ihr zu gefallen, von den wohlgeformten Muskeln seiner Schultern über die beschattete Mulde in der Mitte seiner Brust, hinab zu seinem Nabel und weiter, auch in der Tiefe zwischen seinen Schenkeln. Ihr nächstes Seufzen klang wie ein Quietschen.
    „Tut das Schlimmste, was Euch in den Sinn kommt, Majestät. Alles, was Ihr wollt.“
    „Das Schlimmste?“, wiederholte sie.
    „Wie Ihr sehen könnt, bin ich kaum in der Lage, Euch Widerstand zu leisten.“ Seine Worte täuschten Schwäche vor, aber er stand aufrecht, als bereitete er sich für einen Kampf vor.
    „Ich würde gerne …“ Philomena räusperte sich. „Ich würde Ihnen gerne näher stehen. Und Sie küssen. Noch mal.“
    Erst antwortete er nicht. Seine Arme spannten sich an und kämpften gegen das Seil, ehe er nachgab. „Dann kommt her.“
    Die Königin machte einen Schritt vor. Noch einen. Beobachtete ihn vorsichtig. Sie hatte gesehen, was er mit seinen Beinen tun konnte, als er gegen die anderen Männer kämpfte.
    „Ein bisschen näher, Eure Hoheit.“ Er nickte zu dem kleinen, gepolsterten Fußhocker neben ihrer Chaiselongue. „Bringt den mit – wenn Ihr wollt.“
    Da seine Arme über seinem Kopf gefesselt waren, konnte er sich nicht zu ihr herunterbeugen, um sie zu küssen. Die Höhe des Hockers hob sie hoch genug, dass sie ihm auf Augenhöhe gegenüberstehen konnte. Auf Lippenhöhe.
    Die Hitze seiner Haut drang direkt durch den dünnen Stoff ihres Unterhemds. Sie erstarrte.
    „Was jetzt?“, fragte er.
    „Jetzt … berühre ich dich“, antwortete Philomena, ehe sie behutsam ihre Hände auf seine Hüften legte. Sie spreizte ihre Finger und ertastete die Muskeln über den Hüftknochen. Alles in ihr, das bisher vor Nervosität trocken und steif gewesen war, wurde plötzlich ganz weich und von großem Verlangen erfasst.
    „Und jetzt werde ich dich küssen …“
    „Wir.werden uns küssen“, widersprach er ihr leise.
    Sie legte ihren Mund an seinen und versuchte, den Augenblick noch einmal heraufzubeschwören, ehe sie in Panik geraten war. Das wilde Wirbeln der Lust, das Spiel und ihre Verwunderung und …
    Die Ketten klickten, als er sich bewegte, um sie zu erreichen.
    „Befreit mich wenigstens vom Seil, Mylady. Bitte. Ich will Euch nur berühren.“
    Während er sprach, spürte Philomena, wie er sich zurückhielt, wie er gegen den Drang ankämpfte, sich gegen sie zu drücken. Ihr Herz schlug
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