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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin
Autoren: Jennifer Crusie
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erschossen und mein Kind bedroht«, sagte Maddie so laut, dass jeder es hören konnte und die Leute Candace nun mit neuem Interesse betrachteten. »Und so eine Person hast du eingestellt, Harold.«
    Candace schaffte es, sich aus der Umklammerung zu lösen. Sofort sprang Maddie ihr nach, um ihr den entscheidenden Schlag zu versetzen. Sie bekam Candaces Arm zu packen und sagte: »Was kann man sonst schon von einer Lowery erwarten?«
    Mit vor Mordlust glitzernden Augen wirbelte Candace herum. »Du Nutte «, zischte sie. »Du selbstgefällige, dämliche Nutte!«
    Sie versuchte, ihren Arm loszwinden. Als ihr das nicht gelang, versetzte sie Maddie einen Tritt gegen das Knie. Vor Schmerz schrie Maddie auf. »Jetzt hör mal zu, du -« presste sie hervor, als plötzlich Henry auftauchte.
    »Wir haben einen Anruf wegen Ruhestörung bekommen«, rief er ihnen zu und stieg aus dem Wagen. »Ich dachte mir schon, dass du etwas damit zu tun haben musst, Maddie. Was sollen denn die Leute denken?«
    »Die Leute sind mir wurscht, Henry«, sagte Maddie wütend. Ihr Knie schmerzte, aber sie ließ Candace nicht los. »Scheiß auf die Nachbarn, sie sind mir egal. Ich werde mich nicht ins Gefängnis setzen, weil ich meinen Mann nicht umgebracht habe. Würdest du jetzt bitte diese Frau hier festnehmen?«
    »Sie hat den Verstand verloren«, verkündete Candace in die Menge. »Sie hat ihren Ehemann ermordet, und jetzt beschuldigt sie mich. Sie ist verrückt. Henry, tue etwas, damit sie mich loslässt. Sie tut mir weh.«
    »Lass sie los, Maddie«, sagte Henry.
    »Henry, das ist nicht -«
    »Lass sie los, Maddie«, wiederholte Henry, und Maddie begriff, warum C.L. solchen Respekt vor seinem Onkel hatte. Sie ließ Candace los und rieb sich ihr Knie.
    »Ich denke, du hast recht, Candace«, meinte Henry beschwichtigend. »Maddie hat einige Probleme -«
    »Hey«, mischte Maddie sich ein.
    »- warum fahren wir also nicht alle zusammen zum Revier, damit du eine Anzeige erstatten kannst?«
    Maddie schwieg. Alles, was Candace zum Revier brachte, war ein Schritt in die richtige Richtung.
    »Weil ich keine Zeit habe.« Candace strich ihren Blazer glatt. »Ich muss meinen Flug bekommen.« Sie nahm ihre Tasche auf und wandte sich zum Gehen, doch Maddie schnappte erneut nach dem Griff der Tasche, während Henry vortrat.
    »Du wirst Frog Point nicht verlassen«, zischte Maddie. Candace drehte sich zu ihr um und starrte sie panisch und zugleich wütend an. Mit der freien Hand schleuderte sie Maddie die Tasche an den Kopf. Das letzte, was Maddie sah, bevor sie ohnmächtig wurde, waren jede Menge Hundert-Dollar-Scheine, die durch die Luft flatterten.
    »Du konntest wohl nicht auf Henry warten«, stellte C.L. fest, als sie zu sich kam. Sie lag in einem Krankenhausbett, und das erste, was sie fragte, war: »Wo ist Candace?«
    »Hinter Gittern«, antwortete C.L. »Henry wollte sie sich gerade, ohne Aufsehen zu erregen, vornehmen, als du diese Szene gemacht hast. Jetzt kann ich dich natürlich nicht mehr heiraten. Ein solch kratzbürstiges Weib würde mir meine Familie nie verzeihen.«
    »Weshalb sitzt sie im Gefängnis?« Mühsam versuchte Maddie sich aufzurichten, aber er drückte sie wieder zurück.
    »Bleib liegen. Der Doktor kommt gleich, um zu sehen, ob du eine Gehirnerschütterung hast. Danach werde ich dafür sorgen, dass man dich röntgt und feststellt, ob du überhaupt den Hauch eines Gehirns besitzt. Warum zum Teufel bist du über diese Frau hergefallen?«
    »Sie wollte sich aus dem Staub machen.« Angesichts ihrer Kopfschmerzen gab Maddie jeden Widerstand auf und ließ sich in die Kissen zurückfallen. »Sie hat Brent umgebracht. Das war mir klargeworden, aber sie wollte verduften. Von wegen Labor Day und langes Wochenende, so ein Blödsinn. Ich hätte meinen Arsch darauf verwettet, dass sie die Stadt verlassen wollte.«
    »Stimmt«, sagte C.L.
    Maddie sah zu ihm auf. »Sag bloß nicht, dass du das schon wusstest.«
    C.L. schüttelte den Kopf. »Wir sind erst kurz vor dir darauf gekommen. Das Schließfach hat Henry von Anfang an misstrauisch gemacht. Denn wenn du nicht gelogen hattest - wobei Henry sich dessen ziemlich sicher war musste es jemand aus der Bank gewesen sein. Dieses Gerücht über den Streuner hatte er bereits bis zu Candace zurückverfolgt, aber ihm war noch nicht klar, warum sie es in die Welt gesetzt hatte.«
    »Damit Brent ihr eine Waffe mitbringen würde«, meinte Maddie in Erinnerung an das belauschte Telefongespräch. »Das war alles
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