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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin
Autoren: Jennifer Crusie
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geplant.«
    »Ich glaube nicht, dass Candace jemals in ihrem Leben etwas tat, was nicht Berechnung war«, sagte C.L. »Sie ist wirklich ein durchtriebenes Luder. Aber du warst immer noch die Hauptverdächtige, bis wir Bailey geknackt hatten, der schließlich zugab, dass Candace an jenem Abend den Weg herunterkam und behauptete, du hättest Brent umgebracht. Das glaubte er ihr natürlich, vor allem, als sie begann, mit ihm auszugehen.« Er grinste sie an. »Mann, die ist vielleicht sauer auf dich. Nachdem sie einmal mit ihrem Geständnis losgelegt hatte, war ihr Hauptthema, wie du ihr ständig die Tour vermasselt hast. An jenem Freitag benutzte sie, nachdem sie Brent ermordet hatte, seinen Hausschlüssel, um den Schlüssel für das Schließfach in der Schreibtischschublade zu platzieren, damit du es am nächsten Morgen öffnen und das Geld herausnehmen würdest. Aber du Dummkopf hast es darin gelassen, weil du ehrlich bist, also musste sie, während du auf der Farm warst, zurückkommen und den Schlüssel erneut stehlen, damit sie an das Geld herankam.«
    »Dann hatten die Websters gar nichts damit zu tun?« Maddie verspürte Gewissensbisse. »Und ich habe so schlecht über sie gedacht.«
    »Nun, der jüngste zumindest schon. Candace sandte ihm anonym per Post eine Hälfte eines Hundert-Dollar-Scheins mit der Anweisung zu, dein Auto zu Schrott zu fahren, sofern er die andere Hälfte haben wollte. Sie ging davon aus, dass er in den Wagen hineinfahren würde, wenn du ihn irgendwo abgestellt hättest, aber statt dessen inszenierte der Schwachkopf einen Auffahrunfall, während du im Wagen saßest. Er war so verängstigt, dass er nie ein Sterbenswörtchen gesagt hätte, aber Candace konnte seine Blödheit einfach nicht fassen. Auf ihrer Liste von Leuten, die sich nicht korrekt zu benehmen wissen, steht er nach dir an zweiter Stelle.« C.L. schüttelte den Kopf. »Sie sagte, sie könne einfach nicht verstehen, warum du es nicht wie üblich der Stadt überlassen hast, sich deiner Angelegenheiten anzunehmen. Niemals hätte sie damit gerechnet, dass du zurückschlagen würdest.«
    »Und ich hätte niemals mit ihrem Geständnis gerechnet«, erwiderte Maddie. »Ich dachte sie würde einfach abwarten und es aussitzen.«
    »Das Labor fand Fingerabdrücke auf dem Ladestreifen der Waffe. Henry benötigte Candaces Fingerabdrücke zum Vergleich, und er machte sich auf den Weg, um sie aufs Revier zu bitten, als du plötzlich den Entschluss gefasst hattest, dich zum Stadtgespräch zu machen.«
    »Aber ich habe die Waffe doch abgewischt«, warf Maddie ein.
    »Das war sehr hilfreich von dir«, meinte C.L. »Der Ladestreifen war eingesetzt. Sie zog ihn heraus, um ihn zu überprüfen, und schoss Brent dann in den Kopf.«
    »Oh.« Maddie musste schlucken. »Die hat Nerven.«
    »Nicht solche Nerven wie du. Ist dir klar, dass du jemanden am helllichten Tag überfallen und noch dazu ›Scheiße‹ vor etwa vierzig Leuten, einschließlich meines Onkels, gesagt hast?«
    »Ich war völlig überreizt«, gab Maddie zu bedenken. »Ich konnte nicht zulassen, dass sie verschwand, und gleichzeitig konnte ich nicht glauben, dass sie es getan hatte. Die Sache spitzte sich also zu. Ich kann es immer noch nicht glauben. Ich kenne Candace doch. Ich bin zusammen mit ihr zur High-School gegangen. Ihr ganzes Leben hat sie in dieser Stadt gelebt.«
    »Vielleicht hat sie es gerade deswegen getan«, mutmaßte C.L. »Sie war es leid, sich zu Tode zu schuften, um hier herauszukommen - also beschloss sie, statt dessen einen anderen umzubringen.«
    »Das kann es nicht sein.« Vorsichtig verlagerte Maddie ihre Position im Bett. Da ihr der Kopf nicht abfiel, entspannte sie sich. »Candace hätte die Stadt jederzeit verlassen können. Sie hatte eine Ausbildung, noch dazu Erfahrung. Sie muss noch etwas anderes gewollt haben. Schließlich hat sie den Slip in Brents Wagen zurückgelassen. Sie muss ihn gewollt haben.«
    »Sie hätte um ihn bitten sollen. Du hättest ihn ihr überlassen. Lieber Himmel, ich hätte ihn an deiner Stelle in Geschenkpapier eingewickelt.«
    »Moment mal.« Langsam setzte Maddie sich auf. »Em ist jetzt in Sicherheit. Ich ebenfalls. Richtig?«
    »Nun ja, nicht ganz«, meinte C.L. »Ich bin noch hier.« Er sah ihr tief in die Augen. »Deine Pupillen wirken normal. Falls du keine Gehirnerschütterung hast - möchtest du vielleicht nachher noch einmal zur Drake-Farm hinausfahren? Dein Ruf ist sowieso ruiniert.«
    »Gott sei Dank«, erwiderte Maddie.
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