Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin
Autoren: Jennifer Crusie
Vom Netzwerk:
Stelle sprechen.«
    Einige Passanten blieben stehen und heuchelten lebhaftes Interesse an dem verspiegelten Revco-Schaufenster.
    »Wirklich, Maddie.« Candace versuchte, ihren Koffer loszureißen.
    »Wir haben etwas zu besprechen.« Mit allen Kräften umklammerte Maddie den Koffergriff.
    »Maddie, ich weiß, dass du in der letzten Zeit Schlimmes durchmachen musstest«, meinte Candace beschwichtigend, »aber ich muss wirklich dieses Flugzeug bekommen.»
    »Mit all diesem Geld?« fragte Maddie und ließ mit einer schnellen Bewegung den Koffer aufschnappen.
    Einige Garnituren traumhafter Seidenunterwäsche quollen hervor, gefolgt von sehr teuer aussehenden gold- und beigefarbenen Kleidungsstücken, die Candace erfolglos aufzufangen versuchte, bevor sie auf den Gehweg fielen.
    Kein Geld.
    Candace setzte den Koffer ab und sah Maddie an, als habe sie den Verstand verloren. Einige Passanten kamen zu Hilfe, darunter eine Freundin von Maddies Mutter.
    »Maddie, meine Liebe«, meinte sie sanft, »vielleicht solltest du nach Hause gehen und dich ein wenig hinlegen.«
    »Oh, Mist.« Maddie ignorierte sie, um Candace ihre ganze Aufmerksamkeit zu widmen. »Wo hast du es versteckt? An deinem Strumpfband?«
    »Maddie, was ist los mit dir?« Candace ging in die Hocke, um ihre Kleidungsstücke in den Koffer zurückzustopfen, während die umstehenden Leute mitleidige Laute von sich gaben und Maddie anstarrten. Ein rotgesichtiger Mann kam herbei und sagte: »Lady, fahren Sie jetzt endlich Ihren gottverdammten Wagen weg.«
    »Ich bin ein wenig außer mir wegen meines Girokontos«, sagte Maddie zu Candace.
    »Soll das ein Scherz sein?« Candace ließ den Koffer zuschnappen und richtete sich auf. »Das alles nur wegen eines Girokontos? Maddie, du stehst unter furchtbarer Anspannung. Fahr heim, und wir werden uns gleich Dienstag morgen darum kümmern.«
    »Lady, Ihr Wagen«, mischte sich der Mann wieder ein.
    »Es ist nicht überzogen«, sagte Maddie. Candaces Blick flackerte unruhig - nur einen Augenblick lang, aber Maddie hatte es gesehen. »Du warst es, stimmt s?« fragte Maddie.
    »Lady«, beharrte der Mann.
    »Ich weiß nicht, wovon du sprichst.« Candace strich ihren Rock glatt und wich Maddies Blick aus. »Und ich habe keine Zeit, mit dir zu debattieren. Suche dir Hilfe, du brauchst sie.« Sie nahm den Koffer und die Tasche auf wandte sich zum Gehen, so selbstsicher, dass Maddie beinahe nachgegeben hätte.
    »Nein, du bleibst hier.« Maddie packte sie am Arm. »Ich weiß nicht, wohin du willst, aber ich wette, irgendwohin, wo wir dich nicht mehr finden können. Und du wirst mich hier nicht in der Klemme sitzenlassen.«
    Candace versuchte, sich loszureißen, aber Maddie umklammerte ihren Arm mit aller Kraft. Sie zerrten aneinander, Maddie entschlossen, Candace so würdevoll wie möglich. Die Leute hatten ihr vorgebliches Interesse an den Revco-Auslagen aufgegeben und starrten sie nun unverhohlen an. Selbst der Mann mit dem Wagen war jetzt verstummt und beobachtete das Schauspiel.
    »Du machst eine Szene«, zischte Candace ihr wütend zu, während sie sich loszureißen versuchte. »Du machst dich lächerlich. Mein Gott, denke an deine Mutter.«
    »Zum Teufel mit meiner Mutter«, zischte Maddie zurück. »Und wenn du das für eine Szene hältst, dann warte nur mal ab. Du kommst jetzt mit zu Henry, oder ich werde hier einen ganzen Film abspulen.«
    Candace wand ihren Arm aus Maddies Umklammerung und machte einen großen Schritt, bevor Maddie ihr nachsetzte und sie von hinten ansprang, so dass Candace durch den Schwung ein paar Schritte vorwärtsstolperte.
    »Diese Frau ist verrückt geworden«, sagte Candace zu den umstehenden Passanten und zog Maddie mit sich, während sie weiterstolperte. »Könnte mir bitte jemand helfen?«
    Im Film sieht so etwas immer anders aus, schoss es Maddie durch den Kopf, während Candace sie ein Stück weiterschleifte. Im Film spielten sich Schlägereien immer schnell ab; offenbar gab es dort jene Momente der Besinnung nicht, in denen man sich ziemlich idiotisch vorkam. Kein Wunder, dass so viele Kämpfe so schnell vorüber waren.
    »Helfen Sie mir«, bat Candace, eher verärgert als panisch. Versuchsweise trat Harold Whitehead einen Schritt vor.
    »Tu es nicht, Harold«, warnte Maddie ihn, Candace immer noch mit aller Kraft festhaltend. »Du würdest einer Mörderin Beihilfe leisten.«
    »Das ist doch lächerlich«, sagte Harold. »Candace ist Kreditbearbeiterin.«
    »Sie hat mein Auto ruiniert, meinen Mann
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher