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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin
Autoren: Jennifer Crusie
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sich eine Medaille für ehrenwertes Bürgertum erkämpfen wollte. Sie wartete, bis sie auf die Porch Road einbogen. Pflichtbewusst fuhr C.L. beständig vierzig Meilen pro Stunde, und sie sagte: »Fahr schneller.«
    »Es gibt Geschwindigkeitsbegrenzungen«, ermahnte C.L. sie, so dass sie die Augen verdrehte und erwiderte: »Ja, und auf dieser Straße hier darfst du fünfundfünfzig fahren. Also leg los.«
    Er seufzte und ließ die Nadel auf fünfzig hochkriechen. Das nächste Lied, »Thunder Road«, begann. Es war ein toller Song, und ihm zu Ehren stemmte sich Maddie aus ihrem Sitz hoch und setzte sich auf die Rückenlehne, wobei sie sich mit einer Hand am Rand der Windschutzscheibe festhielt. »Was zum Teufel machst du da?« fragte C.L. Der Fahrtwind blies ihr kräftig ins Gesicht, und am liebsten hätte sie laut geschrien, sich die Kleider vom Leib gerissen und C.L. auf den Rücksitz gezerrt. Statt dessen löste sie ihr Kopftuch und ließ es hoch über sich flattern, bis der Wind es davontrug.
    »Würdest du dich bitte wieder hier unten hinsetzen?« C.L. griff nach ihrer Wade, aber Maddie warf nur den Kopf in den Nacken und spürte ihr Herz noch ein bisschen wilder klopfen, als der Wind durch ihr Haar blies und sich seine Finger fest um ihr Bein schlossen. Sämtliche heißen Gedanken an C.L., die sie jemals gehegt hatte, überwältigten sie. Sie ließ die Windschutzscheibe los und reckte die Arme in den Himmel, um die Bewegung ihrer Muskeln zu spüren, während C.L. die ganze Zeit von unten zu ihr hochbrüllte.
    »Hast du den Verstand verloren? Komm jetzt da runter!« C.L. zerrte an ihrem Bein.
    Sie stemmte ihre Füße in die Polster und blieb oben sitzen, ließ jedoch die Arme sinken. Ihre Haut sollte sich nackt an seinem Körper reiben, doch statt dessen meckerte er sie an. Sie musste etwas unternehmen.
    »Weißt du, ich finde, das ist unser Lied«, schrie sie zu ihm hinunter. »Eindeutig unser Lied. Vor allem der Teil über die ›Stadt voller Verlieren. Fahr an den Rand und lass uns Liebe machen!«
    »Maddie«, ermahnte er sie, während sie ihr T-Shirt über den Kopf abstreifte und es ebenfalls vom Wind fortwehen ließ, so dass er beinahe von der Straße abkam, als er zu ihr aufsah. »Maddie«, wiederholte er eindringlich, doch sie lachte nur und genoss das Gefühl, als der Wind kräftig über ihre Haut strich. Auf der rechten Seite lag die Drake-Farm vor ihnen, und sie brüllte: »Bieg hier in die Einfahrt, C.L.!«
    Von links tauchte ein Farmer auf einem Traktor auf, und C.L. riss die Füße so heftig von dem Sitz, dass sie herunterrutschte, aber es war zu spät. Mit weit aufgerissenen Augen starrte der Farmer sie an, als sie an ihm vorbeifuhren.
    »Das war Todd Overton«, sagte C.L. in gespielter Ruhe. »Henry wird mich deshalb zur Rede stellen, verlass dich drauf. Musste das sein?«
    »Bieg ab«, befahl Maddie, als die Einfahrt zur Farm näherkam. »Bieg ab.«
    »Vergiss es«, sagte C.L. Maddie zog ihren BH aus und schleuderte ihn in seinen Schoss, wo er vom Wind sofort wieder auf ihre Seite und von dort aus dem Wagen geweht wurde.
    C.L. sah zu ihr herüber. »Ach du Scheiße«, sagte er und riss das Steuer herum, um im letzten Moment von der Straße in die Einfahrt einzubiegen, worauf sie gebaut hatte. Das Heck des Wagens brach aus, als er heftig auf die Bremse trat.
    Sobald das Auto schlitternd zum Stehen gekommen war, riss sie die Wagentür auf, und bevor er sie daran hindern konnte, sprang sie hinaus und ließ sich in das weiche Gras am Rand des Zufahrtweges fallen.

19
    »Maddie, hör auf damit«, bat C.L. sie im Wagen. »Das ist nicht lustig. Da vorne steht ein Haus.«
    »Mit Sicherheit ist das nicht lustig«, erwiderte Maddie, zog sich die Shorts mit dem Kondom in der Tasche und den Slip aus und schleuderte sie übermütig in seine Richtung. »Das ist die Drake-Farm. Da wohnt niemand mehr.« Mit gekreuzten Beinen setzte sie sich ins Gras und fügte hinzu: »Lieb mich, hier auf der Stelle. In der Sonne. Vor Gottes und vor jedermanns Augen. Schluss mit der Heimlichtuerei.«
    C.L. sah sie an und schluckte. »Bis zu dem Teil über Gott und jedermann kann ich dir folgen.« Bedächtig stieg er aus dem Wagen, kam zu ihr herüber und streckte ihr eine Hand entgegen. »Es sind nur noch fünfzehn Minuten bis zu dir nach Hause. Warum fahren wir nicht -«
    »Hier.« Sie zog ihn neben sich ins Gras herunter. Sein Hemd rieb an ihrer Haut, als sie sich in seine Arme rollte, und sie fühlte seinen heißen, kräftigen
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