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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin
Autoren: Jennifer Crusie
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Nacht, als wir zum Point fuhren, habe ich jedenfalls ganz deutlich gespürt, dass ich keinen trug.«
    Henrys Blick auf C.L. verfinsterte sich zunehmend, so dass sie schnell fortfuhr: »Außerdem würden sie es nicht auf dem Vordersitz miteinander treiben, weil dort nicht genügend Platz ist, und in der Nacht, als ich sie beobachtete, habe ich gesehen, dass sie auf den Rücksitz stiegen. Also hat sie ihn absichtlich zurückgelassen, damit ich ihn finden und Brent zur Rede stellen würde. Sie bedrängte ihn. Daraus ergibt sich für mich die Frage, ob dieser Unfall, den ich hatte, wirklich ein Unfall war.«
    »Paranoia ist eine ziemlich üble Sache«, meinte C.L.
    »Mein Auto war so alt, dass es beim kleinsten Unfall einen Totalschaden davontragen würde«, sagte sie zu ihm. »Und das würde bedeuten, dass ich mit dem Caddy fahren müsste. Beim Saubermachen würde ich dann das Höschen finden und mich von Brent scheiden lassen. Zudem war der Unfallverursacher der Brudes des Mannes, der gesehen hat, wie ich das Schließfach in der Bank öffnete. Hinzu kommt nämlich, dass Brent den Betrug nicht alleine durchgezogen haben kann, da er sich mit Geldangelegenheiten nicht genug auskannte - da wäre doch die Bank der richtige Ort gewesen, einen Komplizen zu finden, der Ahnung von Finanzen hat.«
    »Da muss ich dir recht geben«, meinte Henry. »Du hattest ziemlich viel Pech auf einmal, deshalb habe ich den Webster-Jungen ein wenig unter die Lupe genommen. Er sagt zwar nichts, aber er ist auffallend nervös. Ich wollte nur noch ein Weilchen warten, bis er zusammenbricht, aber ich denke, ich könnte die Sache ein wenig beschleunigen.«
    »Dafür wäre ich dir dankbar«, erwiderte Maddie. »Ich dachte, du verdächtigst mich.«
    »Das tue ich auch«, antwortete Henry, »aber das bedeutet nicht, dass ich andere interessante Möglichkeiten ausschließe. Sprich weiter.«
    C.L. sah die beiden abwechselnd an. »Ich kann das nicht glauben. Keiner von euch hat mir irgend etwas erzählt.«
    »Ich wollte mir meine eigenen Gedanken dazu machen«, sagte Maddie. »Ich weiß, dass ich unschuldig bin, auch wenn Henry glaubt, ich würde meiner Großmutter nachschlagen.«
    »Welcher Großmutter?« fragte C.L. verständnislos und sah, wie Henry bei der Erinnerung das Gesicht verzog. »Eine Großmutter spielt also auch in diesem Stück mit?«
    »Halt die Klappe, C.L., und lass sie weiterreden«, wies Henry ihn zurecht.
    Maddie sprach weiter und erzählte Henry alles, was sie wusste. C.L. sah, wie ihre Anspannung mit jedem Wort mehr nachließ.
    »Ich vermute, es war so: Brent setzt alles, was er in die Hände bekommen kann, in Bargeld um und bereitet seine Flucht vor. Aber dann finde ich den Slip, und C.L. kommt in die Stadt und ihm auf die Schliche. Treva und ich durchsuchen das Büro und nehmen die Kiste mit den Rechnungen mit, woraufhin Brent ausrastet und mich schlägt. Es sind noch zwei Tage bis zum Abflug, und er weiß, dass ihm Dotties Geschrei Ärger mit seinem Komplizen bereiten wird, der vermutlich nicht weiß, dass er sich aus dem Staub machen will. Also ruft er ihn an, um den Schaden so klein wie möglich zu halten, und liefert sich dabei ans Messer.« Sie unterbrach sich und sah Henry an. »Vor allem, wenn er an jenem Freitagabend mit ihm gesprochen hat. Er war ziemlich betrunken und daher leicht zu durchschauen. Hättest du ihn an diesem Wochenende festgenommen, hätte er dir alles gestanden. Ich glaube, dass sein Komplize ihn umgebracht hat, um sich selbst zu schützen - nur, dass die Stimme, die ich an jenem Abend durchs Telefon ›Gut‹ sagen hörte, die einer Frau war. In der Bank arbeitet eine Kassiererin namens June Webster. Ist sie mit Webster verwandt?«
    »Sie ist seine Schwester«, erklärte Henry. »Ich habe das überprüft. Harold Whiteheads Frau war auch eine Webster. Die Bank wimmelt nur so von ihnen.«
    »Ich entwickle langsam eine Abneigung gegen sie«, meinte Maddie.
    »Erzähle mir von dem Geld«, forderte Henry sie auf. »Wenn du es nicht mitgenommen hast, wie kam es dann in den Civic?«
    »Das weiß ich nicht«, antwortete Maddie. »Aber ich wette, es war der Einbrecher von jenem Samstagabend, der es dort platziert hat. Denn seitdem ist mein Schließfachschlüssel verschwunden. Ich weiß, dass das nicht ausreicht, um an das Schließfach zu gelangen, aber es ist immerhin etwas. Ich glaube, dass der Mörder das Geld nahm und ruhig abwartete, um zu sehen, ob du mich verhaften würdest. Für den anderen Fall hatte er
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