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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin
Autoren: Jennifer Crusie
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weinen, kein Problem abzulehnen, als sie ihm anbot, ihr Recht auf Alimente aufzugeben, weil sie darauf sowieso würde verzichten müssen, sobald sie Stan heiratete. Aber dann sagte sie: »Bitte, C.L. Du brauchst lediglich hierherzukommen, einen Blick in die Bücher zu werfen und mir zu sagen, ob Brent Faraday Stan übers Ohr haut, wenn er für ein Viertel der Gesellschaft zweihundertachtzigtausend verlangt. Sag einfach nur: Ja, das tut er, oder: Nein, das tut er nicht. Mehr nicht.«
    »Ich mach‘s«, hatte er geantwortet.
    Er nahm einen weiteren tiefen Zug von der Zigarette und sog das Nikotin ein, um den Gedanken daran fortzuschieben. »Wahrscheinlich geht alles mit rechten Dingen zu«, hatte Sheila gemeint. »Schließlich geht es um Brent Faraday.« Da hatte er gewusst, dass da einiges krummlaufen musste. Mehr als Frog Point hasste er Brent Faraday, der einen Mord hätte verüben können, ohne dass jemand in Frog Point ein schlechtes Wort über ihn gesagt hätte, und den Maddie geheiratet hatte, während C.L. von einem Schlamassel in den nächsten geriet.
    Gott sei Dank lag dies nun alles hinter ihm. Er war ein solider Bürger mit einem soliden Job und einer soliden Zukunft. Vielleicht konnte er Brent endlich bei etwas erwischen, er hoffte sogar inständig darauf - denn die Tage, an welchen er selbst Angst vor Prügeln hatte haben müssen, waren vorbei.
    C.L. rauchte seine Zigarette zu Ende und wollte gerade einsteigen, als ein Streifenwagen neben seinem Mustang anhielt, aus dem ein Polizist ausstieg und auf ihn zukam.

2
    C.L. fiel gegen seinen Wagen. »Das muss ein Scherz sein.«
    »Nee.« Der Polizist schob seinen Hut in den Nacken, legte dabei jede Menge roter Haare und Sommersprossen bloß und grinste. »Mrs. Bannister rief an wegen eines verdächtigen Mannes, der ihr Haus beobachtet, deshalb hat Henry mich losgeschickt, um nachzusehen, ob du das bist. Wie in alten Zeiten, Kumpel.«
    »Vince, die alten Zeiten sind vorbei«, erwiderte C.L. »Vielleicht ist es dir ja entfallen, aber damals ranntest du vor den Cops davon und nicht mit ihnen. Ich habe Henry gesagt, er muss den Verstand verloren haben, dich einzustellen.«
    »Hey«, protestierte Vince. »Das war ein geschickter Schachzug. Henry war klar, dass ich alles über Jugendstraftaten wusste, weil ich die meisten davon mit dir begangen hatte. Er hat sozusagen einen Experten eingestellt. Und jetzt schwing dich in den Wagen und mach dich davon, C.L., sonst muss ich einen Strafzettel schreiben.«
    »Leck mich«, sagte C.L. »Unglaublich, kaum verleiht man einem Verbrecher ein bisschen Macht, wird er größenwahnsinnig. Wusste Henry wirklich, dass ich es bin?«
    Vince lehnte sich neben C.L. an den Wagen. »Henry hat Röntgenaugen und - ohren, das weißt du doch. Außerdem bist du hier im Moment der einzige Fremde, was den Kreis der Verdächtigen erheblich einschränkt. Gib mir mal ne Kippe, Kumpel.«
    »Um mir dann Bestechung eines Polizeibeamten anzuhängen, was?« meinte C.L. »Rauch deine eigenen.«
    »Kann ich nicht.« Vince machte zum ersten Mal ein verdrießliches Gesicht, seit er aufgetaucht war. »Sonst setzt mich Donna vor die Tür.«
    »Stehst ganz schön unter dem Pantoffel, was?«
    »Ich habe zwei Kinder. Ich will nicht, dass sie an Secondhand-Lungenkrebs sterben«, erwiderte Vince, und seine natürliche Unbeschwertheit kehrte zurück. »Aber da die beiden gerade im Park sind und beim Softballspielen bescheißen, denke ich, dass ihnen eine von deinen nicht schadet.«
    C.L. gab nach und reichte ihm seine Packung. »Bescheißen, sieh an. Gut zu wissen, dass du sie vernünftig erziehst.«
    »Ich zeige ihnen nur alles, was du mir beigebracht hast, C.L.« Vince gab sich Feuer und nahm einen tiefen Zug. »Oh, tut das gut. Warum muss alles, was einem schlecht bekommt, so verdammt gut sein?«
    C.L. dachte an Maddie. »Weil Gott einen niederträchtigen Sinn für Humor hat.«
    »Schön, dich wieder hier zu haben, C.L.« Vince gab ihm das Päckchen zurück. »Hier in dieser Gegend machen nicht viele Leute Witze über Gott. Wenn dich also der Blitz trifft, hast du‘s verdient.«
    »Sollte mir das passieren, dann mit Sicherheit hier«, sagte C.L. »Sobald ich die Stadtgrenze übertrete, zeichnet mir Gott eine Zielscheibe auf die Stirn.«
    »Und dabei bist du ja so völlig unschuldig.« Vince stieß sich vom Auto ab. »Nun gut, ich muss zurück zur Arbeit. Schließlich bin ich das einzige, was zwischen Frog Point und dem Verbrechen steht. Wenn du heute Abend
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