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Die Gerüchteköchin

Die Gerüchteköchin

Titel: Die Gerüchteköchin
Autoren: Jennifer Crusie
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wirklich von diesem Mistkerl scheiden lässt.«
    Maddie zuckte zusammen. »Vielleicht bringe ich ihn einfach nur um. Es sei denn, dass ich auch das vermassele. Vielleicht könnte ich einen Killer engagieren. Der Zeitungsjunge kann ihn auch nicht ausstehen. Vielleicht können wir ja einen Deal machen.«
    »Du kannst ihn nicht ausstehen?« platzte es aus Treva hervor.
    Stimmte das? Sie war außer sich vor Wut, weil er ihnen allen diese Bescherung bereitete, aber das bedeutete nicht, dass sie ihn nicht ausstehen konnte. Sie war nicht sicher, ob er ihr wichtig genug war, ihn nicht ausstehen zu können. Abneigung lag natürlich im Rahmen der Dinge. »Nur, wenn er eine Affäre hat«, meinte sie. »Wenn er kein Verhältnis hat, mag ich ihn nur einfach nicht. Diese Betrügerei lässt mich wünschen, ihn in einem verbeulten Autowrack auf der Schnellstraße zu sehen.«
    »Das wäre auch nicht schlecht«, erwiderte Treva. »Wenn wir in der Lage wären, eine Bremsleitung von einem Gartenschlauch zu unterscheiden, könnten wir seine kappen.«
    »Wir könnten beide kappen, um sicherzugehen«, schlug Maddie vor, dankbar für jeden Themenwechsel. »Dann würden wir allerdings auch Glorias Leben ruinieren, weil sie sich dem Nachbarrasen verschrieben hat.«
    »Ich habe gehört, dass Gloria sich auch scheiden lassen will«, sagte Treva. »Ruf doch mal deine Mutter an und frag nach dem Grund. Wenn es bereits bis zu mir vorgedrungen ist, hat deine Mutter bestimmt Kopien der Klageschrift.«
    Maddie erschauerte voller Unbehagen. »So wird es auch bei mir kommen, nicht wahr? Die Drähte werden heißlaufen, alle werden sehr mitfühlend sein und Em über den Kopf streicheln, und ihre Lehrer werden bei mir anrufen und ihr Verständnis dafür äußern, dass sie in der Schule nachgelassen hat, und die Kinder werden sie auf dem Spielplatz danach fragen.«
    »Em wird es überleben.« Treva füllte einen weiteren Cannellone.
    »Ich möchte, dass sie mehr als nur überlebt«, sagte Maddie. »Ich wünsche mir Wärme und Liebe und Sicherheit für sie. Sie liebt Brent so sehr.«
    Treva bedachte sie mit einem Blick offensichtlicher Geringschätzung, »Willst du mir damit sagen, dass du für das Wohl deines Kindes bei diesem verlogenen Abschaum bleiben willst? Das kann ja wohl nicht wahr sein.«
    Maddie blickte ihr fest in die Augen. »Du würdest also Mel Howie wegnehmen?«
    Mitten im Löffeln hielt Treva inne, und ihre Knöchel zeichneten sich weiß ab, als sie den Griff umklammerte. »Ich würde alles tun, um meine Kinder zu schützen. Aber ich würde nicht bei einem Mann wie Brent bleiben.«
    »Und dann ist da noch meine Mutter«, gab Maddie zu bedenken. »Ein unwesentlicher Punkt, ich weiß.«
    »Machst du Witze?« Treva schüttelte den Kopf. »Ich möchte deiner Mutter gar nichts erklären müssen. Aber du kannst doch nicht im Ernst glauben, ihr das verheimlichen zu können. Für das Gerede der Leute ist deine Mutter doch ein Fliegenfänger.«
    »Und meine Schwiegermutter. Helena mochte mich nie sonderlich leiden. Siebenmal die Woche wird sie mich verdammen.«
    »Du bist jünger als sie«, sagte Treva. »Das nimmt sie dir übel. Dein Fehler.«
    »Und dann noch die anderen Leute hier in der Stadt.« Maddie begann wieder, Käse zu reiben, weil alles besser war, als über die Zukunft nachzudenken. »Frog Point wird einen Festtag erleben.«
    »Auf deine Kosten? Niemals.« Treva schnitt eine ungewöhnlich verächtliche Grimasse. »Niemand würde schlecht über Maddie Martindale reden, die heilige Madonna von Frog Point. Noch nicht einmal so ein Drachen wie Helena Faraday.«
    Bei dem giftigen Klang von Trevas Stimme riss Maddie überrascht den Kopf hoch. »Was?«
    Trevas schuldbewusste Miene sprach Bände. »Tut mir leid. Aber wenn du nicht meine beste Freundin wärst, würde mir der Umgang mit dir sehr schwerfallen. Um die Wahrheit zu sagen, fühle ich mich ein bisschen erleichtert.«
    Auf der Suche nach einer Erwiderung verharrte Maddie mit offenem Mund. Das war nicht typisch Treva. Treva lachte und machte Witze und bot bedingungslose Unterstützung; sie teilte keine Schläge ohne Vorwarnung aus.
    »Na ja«, meinte Maddie, um Zeit zu schinden. »Ich bin ja froh, dass wenigstens ein Mensch einen Vorteil darin sehen kann.«
    Treva ließ den Löffel fallen, kam um den Hackblock herum und ließ sich Maddie gegenüber auf den Stuhl sinken. »Tut mir leid. Es tut mir wirklich leid. Vergiss einfach, was ich gesagt habe. Du machst das schon richtig.« Bleich
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