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Die Geliebte des Prinzen

Die Geliebte des Prinzen

Titel: Die Geliebte des Prinzen
Autoren: Jennie Lucas
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Milliardenvermögen aufgebaut.
    Und jetzt wollte er Grace Cannon.
    Eine ganze Stunde hatte er auf sie gewartet. Hatte seinen Chauffeur angewiesen, die Straße auf und ab zu fahren, um die junge Frau abzupassen, wenn sie aus der U-Bahn-Station Knightsbridge kam. Er wusste, dass sie bei Barrington im Souterrain wohnte.
    Diese junge amerikanische Sekretärin war der Schlüssel zu allem.
    Sie würde ihm helfen, Barrington endgültig zu vernichten. Der Mann war ihm schon lange ein Dorn im Auge, doch diesmal hatte er den Bogen wirklich überspannt. Wie konnte er es wagen, ihm, Maxim Rostov, nicht nur den Geschäftspartner, sondern auch die Freundin auszuspannen?
    Wenn Barrington glaubte, sich durch die Verlobung mit Francesca vor dem Ruin retten zu können, dann hatte er sich getäuscht. Er würde weder die Braut noch das Geschäft bekommen. Maxim würde ihn ruinieren. Der Kerl hatte es nicht besser verdient. Und Grace Cannon würde ihn dabei unterstützen, ob sie wollte oder nicht.
    Lächelnd wandte er sich ihr wieder zu und deckte ein weiches Kaschmirplaid über ihre fröstelnde Gestalt.
    „Danke“, sagte sie mit zittriger Stimme.
    „Gern geschehen.“
    „Sie sind ganz anders, als ich Sie mir vorgestellt habe“, bemerkte sie leise. „Nicht so, wie die Leute sagen.“
    „Was sagen sie denn?“ Lässig den Arm auf der Lehne hinter ihrem Kopf abgestützt, rückte er näher an sie heran. Trotz der wärmenden Decke fing sie noch heftiger an zu zittern.
    „Man sagt, Sie seien ein … gewissenloser Playboy. Der die Hälfte seiner Zeit damit verbringt, Konkurrenten zu vernichten, und die andere Hälfte mit der Eroberung von Frauen.“
    Er lachte. „Stimmt.“ Er rutschte noch ein Stück näher und sah ihr in die Augen. „Genauso bin ich.“
    Als sein Bein das ihre berührte, zuckte sie zurück.
    Sie war nervös. Sehr nervös. Und dafür gab es drei mögliche Gründe.
    Erstens – sie hatte Angst vor ihm. Doch das war eher unwahrscheinlich, sonst wäre sie gar nicht erst in seinen Wagen gestiegen. Zweitens – sie hatte keine Erfahrung mit Männern. Auch diese Möglichkeit schloss er aus. Keine Fünfundzwanzigjährige war heutzutage noch Jungfrau. Zumal sie nicht nur für Alan Barrington arbeitete, sondern auch mit ihm im selben Haus wohnte. Er hatte sie sicher schon des Öfteren vernascht.
    Das ließ nur eine Möglichkeit offen. Sie war reif, von Maxim erobert zu werden.
    Er unterzog sie einer ausführlichen Musterung. Sie war keine Frau, die einem Mann auf Anhieb ins Auge fiel. Verglichen mit Francesca, diesem feurigen Paradiesvogel mit dem flammend roten Haar, den langen, rot lackierten Fingernägeln und blutrot geschminkten Lippen, wirkte Grace Cannon eher wie eine graue Maus, unauffällig, plump gekleidet und scheu.
    Und doch …
    Bei genauerem Hinsehen entpuppte sie sich als weit weniger unscheinbar, als er zunächst angenommen hatte. Er hatte sich von ihrem schlecht sitzenden Mantel und dem nassen Pferdeschwanz täuschen lassen.
    Ihr Teint war auch ohne Make-up makellos glatt und zart. Ihre Wimpern und Augenbrauen waren hell, beinahe durchscheinend, was bewies, dass der herrliche Blondton ihres Haares reine Natur und nicht das Werk eines Friseurs war. Sie trug keinen Lippenstift, und ihre Zähne waren nicht künstlich gebleicht wie die eines Filmstars. Und doch hatte sie das wärmste, strahlendste Lächeln, das Maxim je gesehen hatte. Obwohl sie keine spindeldürren Modelmaße besaß, ließen ihre wohlproportionierten Kurven sie in seinen Augen umso begehrenswerter erscheinen.
    Erstaunt stellte er fest, dass diese unscheinbare Sekretärin eine Schönheit war.
    Eine verkappte Schönheit. Doch die unvorteilhafte Kleidung und die Zottelfrisur konnten nicht verbergen, welch reizvolles Wesen sich darunter verbarg.
    Warum versteckte sie ihre Schönheit vor der Welt?
    „Was ist los?“, fragte sie mit argwöhnischem Blick.
    Ahnte sie, was er mit ihr vorhatte? „Warum?“, fragte er.
    „Sie starren mich an.“
    „Weil Sie schön sind“, erwiderte er schlicht. „Schön wie die Sonne an einem Wintertag.“
    Sie errötete, sog an ihrer vollen rosa Unterlippe und wandte sich ab. Das Kaschmirplaid wie eine Rettungsdecke an ihren fadenscheinigen Mantel gepresst, rückte sie ein Stück von Maxim ab und sah zum Fenster hinaus. Draußen, in einem dichten Schleier von Schneeregen, glitten die Lichter der festlich geschmückten Straßen an ihnen vorbei.
    „Reden Sie keinen Unsinn. Ich weiß, dass ich nicht schön
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