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Die Geliebte des Prinzen

Die Geliebte des Prinzen

Titel: Die Geliebte des Prinzen
Autoren: Jennie Lucas
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Brust.
    „Dir?“ Er drückte sie an sich. „Ach, solnischka mayo . Mir tut es leid!“
    „Ich wollte dir die Freiheit geben“, sagte sie kläglich, „aber ich habe versagt …“
    „Oh, nein!“ Lachend schüttelte er den Kopf. „Glaubst du nicht, dass ich dich inzwischen gut genug kenne? Du hast ein riesengroßes Herz. Mir war schnell klar, dass du bereit warst, dein eigenes Glück für meins zu opfern.“
    „So wie du damals bereit warst, deinen großen Traum für mich zu opfern.“ Tränen liefen ihr über die Wangen, brennende Tränen, die an der kalten Luft zu Eis gefroren. „Aber Maxim, ich will, dass du mit der Frau zusammen bist, die du liebst …“
    „Ich bin mit der Frau zusammen, die ich liebe“, erwiderte er mit fester Stimme. Er zwang sie, ihn anzusehen. Sein intensiver Blick ließ sie nicht mehr los. Schwarz und Weiß, Eis und glühender Stahl – all das schien im faszinierenden Silbergrau seiner Augen zu verschmelzen. „Du bist die Frau, die ich liebe. Die einzige, die ich je geliebt habe und je lieben werde.“
    „Ich?“, hauchte sie ungläubig. Sie dachte, sie hätte sich verhört.
    „Mein Flugzeug wartet am anderen Ufer des Sees. Komm mit mir nach Hause.“
    „Nach Hause.“ Es klang wunderbar. Zögernd sah sie zu ihm auf. „Bist du sicher?“
    „Lass mich eins klarstellen, solnischka mayo. “ Er ergriff ihre Hand und rieb seine raue Wange daran. „Ich habe dich nicht geheiratet, nur weil du schwanger bist. Selbst als ich glaubte, dich zu hassen, wusste ich irgendwo tief in meinem Innern, dass du die Frau meines Lebens bist. Ich gehöre dir bis ans Ende meiner Tage. Du bist meine Prinzessin. Meine Frau. Ich liebe dich von ganzem Herzen, jetzt und für immer“, sagte er, die Rechte feierlich an seine Brust gelegt.
    Und dann, zu ihrer größten Verwunderung, küsste er sie hier, auf diesem kleinen Bahnhof in Sibirien, umgeben von verschneiten Wäldern und einem zugefrorenen See, heiß und leidenschaftlich auf den Mund.
    Wie aus weiter Ferne hörte sie Applaus und Zurufe in Russisch, Chinesisch und anderen, ihr unbekannten Sprachen. Errötend löste sie sich von Maxim und sah zahlreiche Leute, junge und alte, die sich begeistert aus den Zugfenstern beugten, um das Liebespaar anzufeuern.
    Vergnügt lächelnd hüllte Maxim sie beide in seinen großen schwarzen Mantel ein.
    „Heute ist der sechste Januar“, flüsterte er. „Weißt du, was für ein Tag das ist?“
    „Heilige Drei Könige?“
    „Und Heiligabend.“
    „Heiligabend war vor zwei Wochen!“
    „In Russland feiern wir Weihnachten am siebten Januar. Ein Weihnachtsfest ist zu wenig für unseren langen, harten Winter!“ Schalkhaft lächelnd blickte er in Richtung der Zuschauer. „Gönnen wir unserem Publikum noch eine Zugabe, weil Weihnachten ist.“ Zärtlich streichelte er Graces kalte Wangen und trocknete unendlich sanft ihre Tränen. „Zeigen wir ihnen, was wahre Liebe ist.“
    Und dann küsste er sie so lang, zärtlich und hingebungsvoll, dass sie weder den tosenden Applaus noch das Pfeifen des Zuges hörte. Alles, was sie wahrnahm, war ihr eigenes heftig klopfendes Herz, das mit Maxims im selben Rhythmus schlug.
    Ein Jahr später schlich Grace die festlich geschmückte Treppe ihres Hauses in Dartmoor hinunter, beladen mit dick gefüllten Weihnachtsstrümpfen.
    Als sie ein Geräusch von unten hörte, blieb sie wie angewurzelt stehen. Ihre Brüder waren natürlich zu alt, um an den Weihnachtsmann zu glauben, aber sie durfte Sergej nicht vergessen. Bei der Vorstellung, ihr vier Monate alter Sohn könnte sie bei den Weihnachtsvorbereitungen überraschen, musste sie aber doch lachen. Er war mit Sicherheit das cleverste Baby der Welt, aber das war nun wirklich übertrieben, selbst für eine stolze Mutter.
    Der Weihnachtsmann hatte Grace bereits alles gebracht, was sie sich nur wünschen konnte.
    Sie musste sich nur in ihrem wunderschönen Haus umsehen. Das Herrenhaus, das vor einem Jahr so leer und einsam gewirkt hatte, als Sergej hier gezeugt wurde, sah jetzt völlig anders aus. Grace hatte die letzten Monate ihrer Schwangerschaft damit verbracht, die Einrichtung zu planen und Möbel aus allen Ecken der Welt zu bestellen, um es hell und freundlich zu gestalten. Dasselbe hatte sie auch mit den Häusern in Moskau, London, Los Angeles, Cap Ferrat und Antigua getan. Doch dieses alte Landhaus war ihr das liebste.
    Hier war ihr Zuhause.
    Sergej war im nahen Krankenhaus zur Welt gekommen, ein kerngesundes, sieben Pfund
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